Tipps & Tricks

PV-Anlage ohne Einspeisevergütung: Lohnt sich das noch?

Was der Wegfall der Einspeisevergütung für Deine Solaranlage bedeuten würde – und für wen sie sich dann überhaupt noch lohnt.

Benjamin_Weigl
Benjamin Weigl
Finanztip-Experte für Energie
PV-Anlage ohne Einspeisevergütung: Lohnt sich das noch?

Was wäre, wenn Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche die Einspeisevergütung für neue Solaranlagen tatsächlich streicht und Du für eingespeisten Solarstrom gar nichts mehr bekommst?  

Wir haben nachgerechnet, wie sich der Wegfall der Einspeisevergütung auf die Amortisationszeit von PV-Anlagen auswirken würde – und für wen sich der Kauf einer Solaranlage dann überhaupt noch lohnt.

Ohne Vergütung wird’s für viele Haushalte eng

Die Einspeisevergütung liegt aktuell bei 7,86 ct pro Kilowattstunde (kWh) für neue PV-Anlagen bis 10 Kilowattpeak (kWp). Wenn sie auf 0 ct fällt, würden sich viele Anlagen kaum noch rechnen – vor allem ohne Stromspeicher und bei niedrigem Stromverbrauch.  

Zur Veranschaulichung ein Rechenbeispiel:  

Für unsere Berechnung haben wir alle Kosten einbezogen – vom Kaufpreis der Anlage über Betriebskosten bis zu Smart Meter, Steuerbox und die Vergünstigungen nach § 14 a EnWG.  

Haushalt 1: hoher Verbrauch (8.000 kWh/Jahr inkl. Wärmepumpe und E-Auto)

  • PV-Anlage mit 10 kWp Leistung (Preis: 14.000 €) und Stromspeicher 10 kWh (5.000 €)
    Mit Einspeisevergütung: amortisiert sich nach 12,9 Jahren
    Ohne Einspeisevergütung: nach 17,3 Jahren  
  • Gleiche PV-Anlage, ohne Stromspeicher
    Mit Einspeisevergütung: amortisiert sich nach 11,6 Jahren
    Ohne Einspeisevergütung: nach 23,2 Jahren

Haushalt 2: niedriger Verbrauch (3.000 kWh/Jahr)

  • PV-Anlage mit 10 kWp Leistung (Preis: 14.000 €) und Stromspeicher 10 kWh (5.000 €)
    Mit Einspeisevergütung: amortisiert sich nach 17,2 Jahren
    Ohne Einspeisevergütung: nach 31,4 Jahren
  • Gleiche PV-Anlage, ohne Stromspeicher   
    Mit Einspeisevergütung: amortisiert sich nach 18 Jahren
    Ohne Einspeisevergütung: gar nicht

Hoher Eigenverbrauch ist der Schlüssel

Ohne Einspeisevergütung lohnen sich PV-Anlagen nur noch, wenn Du viel Strom direkt selbst nutzen kannst – etwa mit Wärmepumpe und E-Auto. In diesem Fall wirkt sich der Wegfall der Einspeisevergütung weniger dramatisch aus, weil Du nur wenig Überschuss ins Netz einspeist.

Allerdings würden sich Anlagen selbst in diesem Szenario nur bei einem sehr günstigen Kaufpreis rechnen. Als Faustregel raten wir dazu, dass sich die Investition in eine PV-Anlage nach spätestens 20 Jahren rentiert haben sollte.

Was tun, wenn Du gerade eine PV-Anlage planst?

Womöglich verschlechtert die Politik die Vergütungsregeln in absehbarer Zeit oder streicht die Einspeisevergütung für zukünftige PV-Anlagen im Extremfall ganz.  

Grundsätzlich solltest Du Dich aber nicht stressen lassen. Die Einspeisevergütung gilt nach wie vor. Und der Vergütungssatz verringert sich erst im Februar 2026 wieder um 1 %, diese Differenz ist gering.  

Nimm Dir also genug Zeit für eine vernünftige Anlagenplanung und einen Angebotsvergleich. Wenn Du bei Kauf und Installation Deiner PV-Anlage alles Wichtige beachtest, kannst Du vor allem Qualität rausholen und Kosten sparen.  

Um ein gutes PV-Angebot zu finden, startest Du am besten mit dem Vergleichsportal www.selfmade-energy.com. Ergänz Deine Suche mit den Angebotsvermittlern www.photovoltaik-angebotsvergleich.de und www.solaranlagen-portal.com. Frag auch in Deiner Nachbarschaft nach lokalen Solarfirmen mit guten Referenzen und lass Dir dort ein Angebot machen.

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