Dachdämmung Warum Du Dein Dach dämmen solltest

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Dein Dachboden ist im Winter sehr kalt und im Sommer unangenehm heiß? Dann hat Dein Haus noch keine Dachdämmung und Du zahlst drauf – so wie circa 83 Prozent der Hausbesitzer in Deutschland im Jahr 2022. Laut einer Statistik der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online sind nur etwa 17 Prozent der Dächer aller Wohngebäude in Deutschland gedämmt. Dabei ist das Dach eines der Bauteile, über die die meiste Wärme verloren gehen. Mit einer Dachdämmung kannst Du viel Heizenergie und so auch Geld sparen. Und womöglich bist Du sogar verpflichtet, Dein Dach zu dämmen. Wir erklären Dir, was du alles beachten musst.
Das Dach ist neben der Fassade das größte Bauteil an Deinem Haus, das Du dämmen kannst. Entsprechend hoch ist der Effekt einer Dachdämmung. Sie verhindert, dass zu viel Heizenergie nach draußen verloren geht. Wenn Dein Dachboden nicht beheizt ist, reicht es sogar aus, wenn Du die oberste Geschossdecke dämmst.
Wie viel Heizenergie über ein ungedämmtes Dach genau verloren geht, ist von Deinem Haus abhängig und kann Dir von einem Energieberater ausgerechnet werden. Der Energieverlust kann laut der Energieberatung der Verbraucherzentrale bei bis zu 20 Prozent liegen. Du zahlst bei Deinen Heizkosten also ganz schön drauf, wenn Du das Dach nicht energetisch sanierst.
Die durchschnittliche Einsparung von Heizenergie bei einem Einfamilienhaus von 1983 beträgt laut co2online etwa sieben bis acht Prozent, kann allerdings in Abhängigkeit von Deinem Haus deutlich höher liegen. Häuser, die vor der 1. Wärmeschutzverordnung von 1978 gebaut wurden, haben in der Regel keine Dachdämmung, sofern sie nicht nachgerüstet wurde. Wenn Du so ein Dach energetisch abdichtest, kann die Einsparung mehr als doppelt so hoch ausfallen.
In der ehemaligen DDR wurden die ersten technischen Normen zum Wärmeschutz bereits mit Beginn der 1970er Jahre eingeführt. Diese galten jedoch hauptsächlich für den Plattenbau, für Einfamilienhäuser gab es keine gesetzlichen Vorgaben. So wurde eine Dämmung, wenn überhaupt, meist erst nach der Wende nachgerüstet. Wenn Du so ein Dach dämmst, kann die Einsparung sogar mehr als doppelt so hoch ausfallen.
Wie hoch Deine finanzielle Ersparnis ist, hängt dann davon ab, wie viel Energie Du einsparen kannst und wie sich die Energiepreise entwickeln.
Ein Beispiel: Du bewohnst ein Einfamilienhaus mit einem Gasverbrauch von 24.000 Kilowattstunden pro Jahr. Durch die verbesserte Dämmung Deines Daches sparst Du jährlich acht Prozent der Heizenergie ein. Bei einem durchschnittlichen Gaspreis von aktuell 10,47 Cent (Stand 18. Merz 2025) die Kilowattstunde ergibt das eine Ersparnis von über 200 Euro pro Jahr. Steigende Abgaben auf den Gaspreis wie beispielsweise die CO2-Kosten und Nerzentgelte sorgen dafür, dass Du in den kommenden Jahren höchstwahrscheinlich noch mehr Geld sparst. War Dein Dach vorher komplett ungedämmt, wird die Einsparung vermutlich noch höher liegen.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt einen Mindestwärmeschutz für das Dach oder die oberste Geschossdecke (§47 GEG)vor. Wenn der nicht besteht, bist Du zur Sanierung verpflichtet – es sei denn, Du bist vor dem 1. Februar 2002 in Dein Haus eingezogen und es hat nicht mehr als zwei Wohnungen. Dann hast Du Bestandsschutz und musst nicht sanieren (§47 Satz 3 GEG). Die Sanierungspflicht entsteht dann erst, wenn es zum Eigentümerwechsel kommt, Du also Dein Haus verkaufst oder vererbst.
Das gilt für Dich auch, wenn Du gerade ein Haus gekauft oder geerbt hast. Nach Eigentumsübergang bist Du innerhalb von zwei Jahren verpflichtet, das Dach oder die oberste Geschossdecke zu dämmen (§47 Satz 3 GEG). Außerdem musst Du eventuell die Heizung tauschen und die Rohrleitungen dämmen, wenn das bisher nicht passiert ist. Entsprechend solltest Du Dir für Hausbesichtigung oder nach dem Erbfall eine Energieberaterin oder einen Energieberater an die Seite holen, um zu prüfen, was zu tun ist.
Mit der Dämmung des Daches steigerst Du auch den Wert Deiner Immobilie. Die Wohnraumstudie 2024 des Baufinanzierers Interhyp hat ergeben, dass sich 53 Prozent der Befragten gegen den Kauf eine unsanierte Bestandsimmobilie entscheiden würden. Das erklärt auch, warum der Preis für unsanierte Häuser laut einer Auswertung des Immobiliendienstleisters JLL von 2024 am stärksten gefallen ist. Im Durchschnitt mussten Verkäufer mit rund einem Viertel niedrigeren Preisen für ihre Häuser rechnen, wenn es die schlechteste Energieklasse hatte.
Laut der Wohnraumstudie schreckt potenzielle Käufer vor allem der Aufwand ab, den sie für Modernisierungen oder Dämmungen aufbringen müssen. Auch die hohen Energiekosten bis zur Sanierung fallen negativ ins Gewicht. Die Dachdämmung spielt eine besondere Rolle, da diese bei einem Eigentumswechsel gesetzlich vorgeschrieben ist. Wenn Dein Dach nicht gedämmt ist, kann das also den Wert der Immobilie senken, weil die Käufer diese Maßnahme auf jeden Fall einkalkulieren müssen.
Die Energieklasse wird übrigens im Energieausweis eines Hauses abgebildet und mit den Buchstaben A+ bis H angegeben. A+ ist die beste Energieklasse und H die schlechteste.
Wenn Du das Dach Deines Hauses energetisch sanierst, kannst Du anschließend Deinen Dachboden zu Wohnzwecken ausbauen, wenn die Höhe es zulässt. Nach der Dämmung kannst Du den Dachboden nämlich effizient beheizen. Wichtig ist, dass Du die Statik des Dachbodens überprüfen lässt, da er durch den Ausbau und die neue Nutzung deutlich mehr Last tragen muss. Wenn Du im Rahmen der Dachdämmung auch Dein Dach neu eindecken lässt, kannst Du gleichzeitig neue Fenster oder Dachgauben einbauen lassen, die den neu geschaffenen Wohnraum noch verbessern. Dach und Dämmung gleichzeitig anzugehen, ist empfehlenswert, wenn diese Instandhaltungsmaßnahme sowieso ansteht. Das spart Kosten.
Über ein ungedämmtes Dach geht nicht nur sehr viel Wärme verloren, es lässt auch viel Wärme über die Sonneneinstrahlung herein. Über 30 Grad Raumtemperatur sind so im Sommer möglich.Lässt Du das Dach dämmen,wird das Wohnklima deutlich verbessert.Das gedämmte Dach hält im Winter die Wärme besser im Raum und im Sommer bleibt die Hitze draußen. Auch bestehende Feuchtigkeits- und Schimmelprobleme kannst Du durch eine Dämmung bekämpfen.
Du kannst Dein Dach auf viele unterschiedliche Arten dämmen. Die Möglichkeiten sind davon abhängig, wie Du Deinen Dachboden nutzt und was für eine Art Dach Dein Haus hat. Die verschiedenen Dämmarten unterscheiden sich preislich teilweise deutlich voneinander. Einen Vergleich der Kosten findest Du im Kapitel Was kostet Dich eine Dachdämmung?
Wenn Dein Dachboden unbeheizt ist und Du nicht vorhast, ihn zu Wohnzwecken zu nutzen, kannst Du auch die oberste Geschossdecke dämmen, also den Fußboden Deines Dachgeschosses. Je nachdem, auf welche Weise Du das machst, kann die Fläche anschließend auch immer noch als Lagerraum genutzt werden.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke, manchmal auch Aufdeckendämmung genannt, gehört zu den einfachsten und wirtschaftlichsten aller Dämmmaßnahmen, da hier nur der Fußboden des Dachgeschosses gedämmt wird. Du kannst die Arbeiten sogar selbst durchführen und so noch mehr Kosten sparen.
Wichtig für die spätere Nutzung ist die richtige Auswahl des Dämmmaterials. Du kannst zwischen vielen verschiedenen Materialien und Ausführungen wählen. Möglich sind
Die Einblasdämmung wird entweder in die hohlen Zwischenräume von Holzbalkendecken, die man häufig in Altbauten findet, eingeblasen oder als Aufdeckendämmung aufgebracht. Hier wird das Dämmmaterial einfach auf den Boden geblasen und dort lose befestigt. Diese Art der Aufdeckendämmung kannst Du aber anschließend nicht mehr betreten und Dein Dachboden ist nicht weiter nutzbar.
Dämmmatten werden verwendet, wenn der Dachboden nicht begehbar sein soll. Dämmplatten hingegen machen den Zugang auch nach der Dämmung noch möglich.
Wenn Dein Haus ein Flachdach hat, ist die Dämmung besonders wichtig. Durch ihre Konstruktionsweise sind Flachdächer anfällig für Feuchtigkeitsschäden, aus denen schnell Schimmel entstehen kann. Eine fachmännisch angebrachte Dämmung kann Feuchtigkeitsschäden vorbeugen. Der Grund: Die meisten Flachdächer bestehen aus Stahlbeton. Und Beton ist ein besonders guter Wärmeleiter, es geht also viel Heizenergie über Dein Flachdach verloren. Das Flachdach ist daher oft kühler als andere angrenzende Bauteile, was dazu führt, dass sich daran Kondenswasser bildet, was zu Feuchtigkeitsschäden führen kann.
Bei der Dämmung eines Flachdaches gibt es grundlegend zwei Arten:
Bei der Sanierung zum Warmdach wird die Dachdämmung ohne eine Lüftungsschicht direkt auf die Stahlbetondecke aufgebracht. Ein Voranstrich und eine Dampfsperre werden als Grundlage aufgetragen, bevor die Dämmplatten installiert werden. Die Dampfsperre verhindert, dass Feuchtigkeit das Dämmmaterial von unten durchdringen kann. Von außen werden die Dämmplatten mit einer Dachabdichtung, die beispielsweise aus Folien besteht, geschützt. Die fachgerechte Ausführung ist besonders wichtig, um Schäden an der Dämmung zu vermeiden. Anschließend kannst Du Dein Dach begrünen lassen oder auch eine Dachterrasse darauf bauen.
Die Sanierung zum Kaltdach ist deutlich seltener als das Warmdach und auch komplizierter im Aufbau. Zwischen der Wärmedämmung und der Dachabdichtung wird mithilfe einer Holzkonstruktion eine Durchlüftung des Daches ermöglicht. Das ist besonders im Sommer von Vorteil, weil dies einen deutlich besseren Hitzeschutz darstellt. Die Planung muss allerdings noch sorgfältiger erfolgen, damit auch die notwendige Traglast nach der Dämmung für die weitere Nutzung gegeben ist.
Wenn Du ein Steildach besitzt, gibt es viele unterschiedliche Dämmoptionen. Welche Du wählen kannst, hängt in der Regel davon ab, wie Dein Dach aufgebaut ist. Entscheidend ist vor allem, wie breit die Sparren Deines Daches sind. Wenn die Breite ausreichend ist, um die notwendige Dämmstoffdicke unterzubringen, kannst Du eine Zwischensparrendämmung für Dein Dach wählen. Diese ist deutlich weniger aufwendig und damit auch günstiger als die Aufsparrendämmung.
Wie der Name schon sagt, wird bei der Zwischensparrendämmung das Dämmmaterial zwischen den Sparren angebracht. Hierbei ist es nicht erforderlich, dass Dein Dach abgenommen wird, da sie von innen erfolgen kann. Dabei wird das Dämmmaterial zwischen die Sparren geklemmt und anschließend mit einer Folie als Dampfsperre luftdicht verklebt, damit keine Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen kann. Anschließend kannst Du eine Verkleidung anbringen und den Raum zu Wohnzwecken nutzen.
Sind die Holzsparren nicht breit genug für eine ausreichende Dämmung, kannst Du sie entweder mit Kanthölzern verlängern oder die Dämmung mit einer Untersparrendämmung ergänzen.
Die Dämmung unterhalb der Holzsparren eignet sich besonders gut als Erweiterung einer Zwischensparrendämmung. Dafür werden neue Holzlatten quer zu den bereits vorhandenen Holzsparren Deines Daches angebracht, deren Zwischenräume mit Dämmmaterial gefüllt werden. Beachte allerdings, dass Dir hierbei etwas Wohnraum verloren geht. Eine Untersparrendämmung als einzige Dämmmethode ist nicht sinnvoll, weil Du damit nicht die gesetzlichen Vorgaben an den Wärmeschutz erfüllen kannst.
Sie ist die teuerste und aufwendigste Variante, gleichzeitig aber auch die energieeffizienteste. Um die Dämmung aufzubringen, muss das Dach einmal komplett abgedeckt und anschließend neu eingedeckt werden. Der Dämmstoff wird hier nämlich von außen auf den Dachsparren angebracht. Dafür wird auf den Sparren eine Schalung aufgebracht, die mit einer Dampfsperre beklebt wird, um auch hier die Dämmung von innen zu schützen. Darauf werden das Dämmmaterial und ein Nässeschutz außen angebracht.
Eine Dachdämmung kann eine sehr umfangreiche Sanierungsmaßnahme sein, die gute Planung und eine fachgerechte Ausführung notwendig macht.
Wenn Du Förderprogramme nutzen möchtest, musst Du einen Energieberater hinzuziehen. Dieser muss darüber hinaus auf der Liste der Energieeffizienz-Experten der Deutschen Energieagentur dena stehen. Das schreiben die Förderrichtlinien vor. Wenn Du planst, Dein Haus Stück für Stück energetisch zu sanieren, ist es ohnehin sinnvoll, das von einem Experten oder einer Expertin vorher planen zu lassen. Denn dann weißt Du, was Du an Deinem Haus sanieren solltest und vor allem: in welcher Reihenfolge. Dafür wird Dir ein individueller Sanierungsfahrplan erstellt. Das ist wichtig, um Kosten zu sparen und vor allem, um keine kostspieligen Fehler zu machen. Wenn die Dachdämmung zuerst erfolgt, kannst Du beispielsweise schon die Dachüberstände erweitern, um sie an eine später gedämmte Fassade anzupassen.
Der Energieeffizienz-Experte kann Dir außerdem sagen, wie viel Du dämmen musst, um die Fördermittel zu erhalten. Dabei gelten nämlich strengere Regeln, als wenn Du einfach nur nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes dämmst. Die Förderrichtlinien geben einen bestimmten Wärmedurchgangskoeffizienten, auch U-Wert genannt, vor. Das bedeutet, dass Dein Dach nach der Dämmung nur noch einen gewissen Grad an Wärme durchlassen darf.
Um das zu erreichen, kannst Du zwischen verschiedenen Dämmmaterialien und der Dicke der Dämmung wählen. Alle Materialien haben eine unterschiedliche Dämmwirkung, die als Wärmeleitstufe (WLS) angegeben wird. Je niedriger die WLS ist, desto weniger Dämmstoff brauchst Du. Natürliche Dämmstoffe wie Zellulose und Hanf haben meist eine- höhere WLS, also eine niedrigere Dämmwirkung, als synthetische Materialien wie Mineralwolle oder Polyurethan (PUR). Du brauchst also mehr davon.
Material | Handelsübliche WLS¹ z.B. | Dämmdicke nach GEG² | Dämmdicke für Förderung² |
---|---|---|---|
Mineralwolle | 032 | Rund 11cm | Rund 19cm |
Holzfaser | 040 | Rund 14cm | Rund 23cm |
Polysterol | 031 | Rund 11cm | Rund 18cm |
Flachs/Hanf | 045 | Rund 16cm | Rund 26cm |
Polyurethan | 022 | Rund 8cm | Rund 12,4cm |
¹ Je nach Dämmstoff gibt eine Spanne von unterschiedlichen WLS, wir haben für die Berechnung je eine WLS ausgewählt. Durch die Wahl einer anderen WLS verändert sich die Berechnung.
²Alle Zahlen sind gerundet. Das GEG schreibt einen U-Wert von 0,24 W/m²K vor, die Förderung einen U-Wert von 0,14 W/m²K. Wir gehen bei der Berechnung davon aus, dass das Dach an sich bereits einen U-Wert von 3,0 mitbringt.
Du siehst, dass sich die Dämmdicke je nach Material stark unterscheidet. Für ein Flachdach sind die Anforderungen noch einmal strenger als für ein Steildach und entsprechend verändert sich die Dicke des Dämmstoffs, den Du brauchst. Damit Du die Vorschriften nach GEG einhältst und die Fördermittel beantragen kannst, solltest Du mit der Planung am besten eine Fachfirma beauftragen.
Während Du die Dämmung der obersten Geschossdecke gut selbst durchführen kannst, solltest Du die Dachdämmung lieber von einer Fachfirma durchführen lassen. Wird die Dämmung nicht fachgerecht ausgeführt, kann es schnell zu Schimmel- und Feuchtigkeitsproblemen kommen. Dadurch leidet auch die Dämmung und ihre Haltbarkeit verringert sich deutlich. Besonders um die Sparren herum können Wärmebrücken entstehen, was die Schimmelbildung noch einmal begünstigt. Wärmebrücken sind Bereiche, an denen mehr Wärme entweicht als an umliegenden Bauteilen. Fachfirmen haben das notwendige Know-how, um diese Probleme zu vermeiden.
Die Kosten einer Dachdämmung hängen stark davon ab, auf welche Art und Weise Du Dein Dach dämmst und was für Materialien Du dafür nutzt.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist die günstigste Möglichkeit, Dein Haus nach oben hin zu dämmen. Die Aufsparrendämmung, bei der Dein Dach erst abgenommen werden muss, ist die teuerste Variante.
Kosten pro m² | |
---|---|
Dämmung der obersten Geschossdecke | 15 - 50 Euro |
Flachdachdämmung | 100 - 180 Euro |
Zwischensparrendämmung | 70 - 120 Euro |
Untersparrendämmung | 30 - 80 Euro |
Aufsparrendämmung | 130 - 200 Euro |
Quelle: co2online.de, (Stand: 14.März 2025)
Die Kosten für die Dämmung der obersten Geschossdecke sind insbesondere davon abhängig, ob der Dachboden nach der Dämmung noch begehbar bleiben soll.
Bei den Kosten für die Aufsparrendämmung ist die Neueindeckung des Daches bereits mit eingerechnet. Bei dieser Variante ist es besonders sinnvoll, die Dämmung mit einer ohnehin geplanten Instandhaltung zusammenzulegen. Wenn Dein Dach also ohnehin mal neu eingedeckt werden musst, solltest Du es in dem Zuge auch gleich dämmen lassen. So sparst Du eine Menge Geld, denn die Kosten für Material, Gerüst und Arbeitsstunden fallen sowieso an. Das nennt man auch Sowieso-Kosten: Kosten, die Dir durch eine Instandhaltung sowieso entstehen würden. Dadurch macht der Kostenanteil für die energetische Maßnahme nur noch den kleineren Teil der ganzen Maßnahme aus und Deine Investition rechnet sich deutlich schneller.
Wenn Du eine Neueindeckung mit Dämmung planst, kannst Du auch gleich noch darüber nachdenken, ob Photovoltaik oder Solarthermie eine Option für Dein Dach wären.
Achtung: In einigen Bundesländern führen Änderungen am Dach sogar zu einer Solaranlagenpflicht. Wann es dazu kommt und welche Bundesländer es betrifft, liest Du in unserem Ratgeber Solarpflicht.
Die energetische Sanierung Deines Daches kannst Du Dir fördern lassen. Dabei gibt es staatliche und eine Vielzahl an regionalen Programmen. Beachte: Die staatlichen Förderprogramme darfst Du nicht miteinander kombinieren. Regionale und staatliche Programme aber schon.
Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) kannst Du Dir einzelne Maßnahmen mit einem Zuschuss von bis zu 15 Prozent fördern lassen. Wichtig ist, dass Du einen Energieeffizienz-Experten einbindest, sonst kannst Du die Förderung nicht beantragen. Wenn Dir der Experte oder die Expertin auch einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellt, bekommst Du noch einmal fünf Prozent Extraförderung für die durchgeführte Maßnahme. Bis zu 60.000 Euro an Sanierungskosten kannst Du pro Jahr für ein Objekt einreichen und fördern lassen. Den Antrag musst Du grundsätzlich stellen, bevor die Arbeiten beginnen.
Alle Infos zu den Zuschüssen findest Du in unserem Ratgeber zur Bafa-Förderung.
Wenn Du die Bafa-Förderung bekommst, kannst Du auch einen Ergänzungskredit beantragen. Über das Programm 358 bei der staatlichen Förderbank KfW kannst Du ein Darlehen von bis zu 120.000 Euro für Deine Sanierung aufnehmen. Liegt das zu versteuernde Jahreseinkommen Deines Haushalts bei unter 90.000 Euro, bekommst Du den Kredit außerdem zinsvergünstigt. Weitere Infos dazu, wie Du den Kredit beantragst und wie die aktuellen Konditionen lauten, findest in unserem Ratgeber zum KfW zum Programm 358.
Wenn Du das Dach Deines Hauses im Zuge einer umfassenden Sanierung dämmen lassen möchtest, kannst Du Dir das Kreditprogramm 261 der staatlichen Förderbank KfW anschauen. Diese fördert die Sanierung zu einem sogenannten KfW-Effizienzhaus mit einem zinsgünstigen Kredit von bis zu 150.000 Euro. Diverse Tilgungszuschüsse verringern zusätzlich die Summe, die Du am Ende zurückzahlen musst. Für die Antragstellung und Durchführung musst du ebenfalls einen Energieeffizienz-Experte hinzuziehen und Du musst den Kredit ebenfalls beantragen, bevor Du Aufträge an Fachfirmen vergibst.
Alles, was Du zum KfW-Kredit wissen musst, liest Du im Ratgeber KfW 261.
Eine weitere Möglichkeit der Förderung ist die sogenannte steuerliche Abschreibung. Du kannst die Sanierungskosten bis zu einer Höhe von 200.000 Euro pro Objekt bei Deiner Einkommenssteuererklärung angeben und kannst dann insgesamt 20 Prozent über drei Jahre verteilt von deiner Einkommenssteuer absetzen, maximal also bis zu 40.000 Euro. Deine Immobilie muss dabei mindestens zehn Jahre alt sein und Du musst selbst darin wohnen. Die Arbeiten müssen von einer Fachfirma durchgeführt werden, aber Du musst keinen Energieeffizienz-Experten einbinden.
Viele Bundesländer, Städte und Kommunen zahlen Zuschüsse für die Dachdämmung, wenn Du in der jeweiligen Region wohnst. Und das Gute ist: Du darfst die Förderung in der Regel mit den staatlichen Programmen kombinieren. Wir haben Dir hier eine kleine Auswahl an regionalen Förderprogrammen zusammengestellt – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Sollte Deine Gemeinde oder Stadt nicht gelistet sein, dann frag auf jeden Fall nochmal bei Deiner Kommune nach, ob es ein passendes Programm gibt.
Niedersachsen bietet die Eigentumsförderung an. Dabei kannst Du ein zinsloses Darlehen für die energetische Sanierung nutzen. Es gelten aber bestimmte Grenzen beim zu versteuernden Haushaltseinkommen, wie das Niedersächsische Wohnraumförderungsgesetz vorschreibt. Wenn Du Dich für den Kredit qualifizierst, kannst Du bis zu 75.000 Euro Kreditsumme erhalten. Jedes im Haushalt wohnende Kind bringt Dir noch einmal 7.500 Euro mehr Kredit und einen Tilgungszuschuss von 3.000 Euro. In den ersten 15 Jahren läuft dieser Kredit dann ohne Zinsen.
Die Stadt Köln fördert klimafreundliches Wohnen mit einem Zuschuss, wenn Du bereits eine staatliche Förderung über das Bafa oder die KfW bewilligt bekommen hast. Diese Förderung wird dann von der Stadt Köln aufgestockt, und zwar um bis zu zehn Prozent der förderfähigen Kosten der Dachdämmung. Dämmst Du besonders ökologisch, kannst Du obendrauf nochmal bis zu 15 Euro pro Quadratmeter Deines gedämmten Daches zusätzlich bekommen. Voraussetzung ist, dass es sich um ein bestehendes Wohngebäude im Kölner Stadtgebiet handelt und Du die Maßnahme noch nicht abgeschlossen hast. Achtung: Die Antragstellung ist aktuell ausgesetzt, bis die Haushaltssatzung für 2025/2026 in Kraft tritt.
In Stuttgart bekommen Eigenheimbesitzer ebenfalls eine Zuschussförderung über das Energiesparprogramm. Dein Haus muss dafür mindestens 15 Jahre alt sein und noch mindestens 30 Jahre zu Wohnzwecken dienen können. Voraussetzung ist außerdem, dass Du Dich vorab im Energieberatungszentrum Stuttgart beraten lässt. Du kannst dann sowohl Zuschüsse für eine Komplettsanierung als auch für einzelne Maßnahmen erhalten. Willst Du erstmal nur Dein Dach dämmen, kannst Du bis zu 50 Euro Zuschuss pro Quadratmeter Dachdämmung erhalten. Nutzt Du ökologische Dämmstoffe, sind es sogar bis zu 85 Euro Zuschuss pro Quadratmeter Dachdämmung. Auch hier musst Du den Antrag stellen, bevor Du einen Auftrag vergibst.
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