Das Wichtigste in Kürze
- Einen Gebrauchtwagen kannst Du privat oder bei einem Händler kaufen. Händler sind in der Regel teurer, bieten aber mehr Sicherheit, wenn etwas schief geht, als ein Privatverkäufer.
- Preise für Gebrauchtwagen sind auf einem hohem Niveau. Durchschnittlich 18.620 Euro zahlten Verbraucher für einen Gebrauchten. Wer sich zum ersten Mal ein Auto kauft, ist meist relativ jung und auch daher preissensibel. Doch auch diese Gruppe legt mittlerweile fast 10.000 Euro für einen Gebrauchtwagen hin.
- Gebrauchtwagenportale bieten einen guten Marktüberblick.
So gehst Du vor
- Such Dein Auto über ein Vermittlungsportal im Internet wie mobile.de, Autoscout24 oder Autouncle.de und mach einen Preisvergleich.
- Nutze unsere Checkliste für den Besichtigungstermin und verwende unseren Musterkaufvertrag, um die wichtigsten Punkte zu regeln.
Inhalt
- Wie findest Du das passende Auto für Dich?
- So bekommst Du Dein Wunschauto günstig – Anleitung in vier Schritten
- Wie viel darf ein Gebrauchtwagen heute kosten?
- Bei der Wahl des Autos flexibel bleiben
- Versicherungsbeiträge immer doppelt vergleichen
- Neu- oder Gebrauchtwagen: Was passt besser zu Dir?
- Solltest Du beim Händler kaufen oder privat kaufen?
- Auf welchen Online-Portalen kannst Du Gebrauchtwagen kaufen?
- Checkliste für den Gebrauchtwagenkauf
Einen Gebrauchtwagen statt einen Neuwagen zu kaufen, kann sich finanziell lohnen: Du verringerst den Wertverlust, den Neuwagenkäufer am deutlichsten spüren – denn der ist im ersten Jahr am höchsten. Doch Gebrauchte sind auch nicht immer Schnäppchen. Zumal die Preise für Gebrauchtwagen auf hohem Niveau liegen. Weshalb, das erklären wir Dir im Abschnitt zu den guten Preisen bei Gebrauchtwagen. Du erfährst in diesem Ratgeber außerdem, wie Du ein faires Angebot für einen Gebrauchtwagen bekommst.
Wie findest Du das passende Auto für Dich?
Mach Dir zuerst Gedanken, welchen Autotyp Du brauchst. Dazu solltest Du zunächst Deine Bedürfnisse klären. Bist Du Single, dann reicht Dir vielleicht ein Kleinwagen. Für eine Familie kann ein Kombi oder Geländewagen praktisch sein. Ein wichtiger Punkt ist auch die Antriebsart. Vielleicht setzt Du noch auf einen Verbrennungsmotor oder Du steigst auf Elektromobilität um und kaufst Dir ein gebrauchtes Hybrid- oder Elektrofahrzeug.
Wichtig ist auch die richtige Ausstattung. Für eine Familie mit Kleinkind muss es wahrscheinlich der Fünftürer sein. Verreist Du viel mit Deinem Auto, benötigst Du möglichst viel Stauraum. Vielleicht ist Dir auch eine Sonderausstattung wie Sitzheizung oder Einparkhilfe wichtig.
Außerdem solltest Du Dein Budget festlegen. Benötigst Du einen Autokredit, vergleiche die Angebote über entsprechende Portale. Willst Du den günstigsten Zins für Dich finden, solltest Du mehrfach vergleichen und zwar über Verivox, Finanzcheck, Smava, und Check24. Einzelheiten dazu erfährst Du in unserem Ratgeber zu Krediten.
So bekommst Du Dein Wunschauto günstig – Anleitung in vier Schritten
Preise vergleichen und verhandeln – doch wie geht das am besten bei Gebrauchtwagen? Hast Du eine ungefähre Vorstellung von Deinem zukünftigen Auto, kannst Du damit zu einem Händler gehen oder Du schaust direkt in Online-Portalen wie mobile.de oder Autoscout24. Entscheidest Du Dich für einen Kauf bei einem Händler oder für einen privaten Kauf, empfehlen wir Dir dennoch immer parallel einen Online-Preisvergleich zu machen.
Mit diesen vier Schritten zahlst Du einen fairen Preis für einen Gebrauchten:
- Such Dir zuerst bei einem Händler oder privat ein Auto aus.
- Schau dann, ob Du das gleiche Auto online günstiger bekommst.
- Wie viel der Gebrauchtwagen wert ist, kannst Du auch auf einigen Portalen einschätzen. Etwa beim Automobilclub Deutschland (ADAC).
- Mit dem Angebot und Deiner Recherche konfrontierst Du den Verkäufer und kannst gegebenenfalls versuchen, einen günstigeren Preis zu verhandeln.
Wie viel darf ein Gebrauchtwagen heute kosten?
Nicht nur für einen Neuwagen, sondern auch für einen Gebrauchten legst Du mittlerweile eine Stange Geld hin. Ein Grund ist die Teuerungsrate – es wird eben alles teurer. Ein anderer Grund liegt beim Neuwagen-Markt. Gebrauchtwagenpreise orientieren sich auch an den Kosten für Neuwagen. Und letztere klettern munter weiter. Dazu bestanden lange Zeit Lieferengpässe bei Neuwagen – was wiederum zu einer erhöhten Nachfrage bei Gebrauchtwagen geführt hat. Wer eigentlich einen Neuwagen wollte, griff dann eher zu einem Gebrauchten. Plan B eben. Auch weil diese Lieferengpässe für Neuwagen weiter abflauen, findest Du mittlerweile wieder mehr Pkw auf dem Gebrauchtwagenmarkt.
Dazu kommt, dass Leute wieder bereit zu sein scheinen, ihre Autos zu verkaufen, sich Autos zu kaufen. Das zeigen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamt (kba). Die Behörde zählt unter anderem die Verkäufe von Gebrauchtwagen – unter dem Schlagwort Besitzumschreibungen. Ihrer Jahresbilanz für das Jahr 2024 zufolge wurden in Deutschland von Januar bis einschließlich Dezember rund 6,5 Millionen Gebrauchtwagen und 460.000 gebrauchte Motorräder verkauft. Bei den Pkw ist das ein Plus von 7,4 Prozent im Gegensatz zum Vorjahr. Bei den Motorrädern von immerhin 2,2 Prozent.
Sind wieder genügend gebrauchte Fahrzeuge verfügbar, schwächt das den Höhenflug der Preise etwas. Dennoch blieb der Kaufpreis für einen Gebrauchtwagen auf hohem Niveau. Das hat die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) für ihren DAT-Report für das Jahr 2023 ermittelt. Durchschnittlich 18.620 Euro zahlten Verbraucher für einen Gebrauchten. Einsteiger greifen meist zu günstigeren Autos. Doch „günstig“ ist relativ. Wer sich 2023 zum ersten Mal einen Gebrauchtwagen kaufte, gab laut Zahlen des DAT fast 10.000 Euro aus.
Preisentwicklung bei Pkw: So viel kosten Neuwagen und Gebrauchtwagen

Quelle: Deutsche Automobil Treuhand, DAT-Report 2024, Finanztip-Recherche (Stand: Februar 2025)
Bei der Wahl des Autos flexibel bleiben
Es muss nicht immer die schwarze Limousine mit Ledersitzen und exklusivem Entertainment-System sein. Wenn Du bei Ausstattung und Farbe Deines Wagens flexibel bleibst, kannst Du sehr viel Geld sparen. Farbige Autos waren in den vergangenen Jahren oft günstiger als schwarze oder graue Modelle. Vielleicht kannst Du auch auf das ein oder andere Extra wie ein integriertes Navigationssystem, Sitzheizung oder Allradantrieb verzichten. Beim Preis sparen kannst Du auch, wenn das Auto schon ein paar mehr Kilometer auf dem Tacho hat.
Versicherungsbeiträge immer doppelt vergleichen
Natürlich hat ein Auto nicht nur einen Anschaffungswert. Sondern auch weitere fortlaufende Kosten. Ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor sind Versicherungsbeiträge.
Überprüf also bevor Du zuschlägst, wie viel Du für genau das Modell zahlen musst, das vor Dir steht. Denn die Kosten unterscheiden sich deutlich je nach Typklasse des Autos – und die kann schon je nach Baujahr eine andere sein. Eine gute günstige Autoversicherung findest Du so: Geh erst über Verivox oder Check24. Und schau dann, ob die Huk24 Dir eventuell ein besseres Angebot macht. Alles rund um den richtigen Vergleich für Deine passende Kfz-Versicherung verraten wir Dir in unserem Ratgeber 50 Prozent gespart durch kluge Wahl. Und wie Du noch weniger für Deine Autoversicherung hinlegen musst, steht im Ratgeber zu Tarifmerkmalen in der Kfz-Versicherung.
Spar bei der Zulassung Deines Autos
Ohne Kfz-Versicherung darfst Du mit Deinem Auto nicht auf die Straße, Du bekommst kein Nummernschild. Wie Du bei der Zulassung gerade Deines Gebrauchtwagens Geld sparen kannst, erklären wir Dir übrigens im Ratgeber Auto anmelden. Dort findest Du wertvolle Tipps.
Neu- oder Gebrauchtwagen: Was passt besser zu Dir?
Ob ein Neuwagen oder ein gebrauchtes Fahrzeug die bessere Wahl ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Im Folgenden möchten wir Dir die Vor- und Nachteile beider Kaufvarianten zeigen.
Das spricht für den Neuwagen
Herstellergarantie - Beim Kauf eines Neuwagens erhältst Du eine mehrjährige Herstellergarantie, manchmal bis zu fünf Jahre. Sollten Schäden, beispielsweise am Motor oder am Fahrwerk auftreten, übernimmt in der Regel der Hersteller die Kosten für die Reparatur. Bei selbstverschuldeten Unfallschäden bist Du durch die Vollkaskoversicherung abgesichert. Kostspielige Reparaturen spielen daher in der Regel erst einmal keine Rolle für Dich. Die Ausgaben für Dein Auto sind damit für die nächsten Jahre kalkulierbar.
Neueste Technik - Bei einem Neuwagen fährst Du immer mit der neuesten Technik. Ein Gebrauchtwagen kann schon beim Kauf technisch veraltet sein. Insbesondere bei Elektroautos kann sich die Technik schnell weiterentwickeln. Möchtest Du das Risiko für den Wertverlust kleinhalten, dann kannst Du auch erst einmal ein Auto leasen oder im Auto-Abo testen.
Ein Auto nach Deinen Wünschen - Einen Neuwagen kannst Du so konfigurieren wie Du möchtest. Vielleicht willst Du unbedingt eine Sitzheizung haben, kannst aber auf das Navigationssystem gut verzichten. Einen Gebrauchtwagen musst Du hingegen so nehmen, wie er ist.
Das spricht gegen den Neuwagen
Der Preis - Ein Neuwagen ist eine teure Anschaffung. Möglicherweise benötigst Du einen hohen Kredit, der über viele Jahre hinweg läuft.
Wertverlust - Sobald Du den Neuwagen auf die Straße gebracht hast, ist er schon im Wert gesunken. Innerhalb des ersten Jahres ist der Wertverlust am höchsten.
Lange Lieferzeiten - Neuwagen werden meistens nach Deinen Wünschen hergestellt. Das kann je nach Modell mehrere Monate dauern. Was Du tun kannst, wenn Dein Neuwagen auf sich warten lässt, erfährst Du in unserem Ratgeber zum Lieferverzug bei Neuwagen.
Die Vorteile eines Gebrauchtwagens
Günstiger Anschaffungspreis - In der Anschaffung ist ein Gebrauchtwagen meist günstiger als ein Neuwagen. Auch mit einem Jahreswagen kannst Du bereits viel Geld sparen und das Auto ist dennoch in einem fast neuwertigen Zustand. Allerdings sind die Preise für Gebrauchtwagen nicht mehr so günstig wie in der Vergangenheit. Wir haben Dir dazu die Hintergründe bereits im Abschnitt zu fairen Preisen bei Gebrauchtwagen erklärt. Schau gerne auch nochmal die Grafiken dazu an.
Sofort verfügbar - Einen Gebrauchtwagen kannst Du zeitnah mit nach Hause nehmen, da er bereits gebaut ist.
Die Nachteile eines Gebrauchtwagens
Du musst Dich auskennen - Egal ob Du das Auto privat oder bei einem Händler kaufst: Du solltest ein gutes Verständnis für Autos und deren Technik mitbringen. Denn anders als bei einem Neuwagen kannst Du nicht darauf vertrauen, dass das Auto in einem tadellosen Zustand ist.
Reparaturkosten - Möglicherweise kommen schnell hohe Werkstattkosten auf Dich zu, wenn das Auto schon etwas älter ist. Und wenn die Garantie abgelaufen ist, musst Du in aller Regel selbst dafür geradestehen.
Der Kauf eines Gebrauchtwagens ist daher sinnvoll, wenn Du die Anschaffungskosten vergleichsweise niedrig halten möchtest und Dich mit Autos auskennst. Legst Du hingegen Wert auf die neueste Technik und möchtest erst einmal keine hohen Reparaturkosten haben, dann könnte ein Neuwagen die richtige Wahl sein. Meistens ist dann ein Jahreswagen ein guter Kompromiss.
Solltest Du beim Händler kaufen oder privat kaufen?
Du kannst Deinen Wagen bei einem Gebrauchtwagenhändler oder von einer privaten Person kaufen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.
Sicherer Kauf beim Händler
Grundsätzlich ist der Fahrzeugkauf bei einem Gebrauchtwagenhändler die sichere Variante. Die Fahrzeuge sind in der Regel in einem guten Zustand.
Außerdem sind Händler gesetzlich zur Gewährleistung verpflichtet. Innerhalb der ersten zwei Jahre nach Kauf müssen Verkäufer für Sachmängel haften. Diese Frist kann im Kaufvertrag auf ein Jahr verkürzt werden.
Sachmängel sind Fehler, die das Auto schon bei der Übergabe hatte. Der Verkäufer muss in den ersten zwölf Monaten nach Kauf beweisen, dass der Mangel noch nicht bei Übergabe vorlag. Ist zum Beispiel der Katalysator defekt, muss der Händler nachweisen, dass dies bei der Übergabe des Autos noch nicht der Fall war. Diese Regelung bringt Dich in eine vorteilhafte Lage, denn dem Verkäufer wird der Beweis oftmals nicht gelingen. Hast Du Deinen Gebrauchtwagen vor dem 1. Januar 2022 gekauft, dann gilt diese vorteilhafte Beweislastregel nur für die ersten sechs Monate nach Kauf.
Manche Händler bieten über die Gewährleistung hinaus eine freiwillige Gebrauchtwagengarantie an. Vorteil einer Garantie ist, dass sie auch Mängel einschließt, die nach der Fahrzeugübergabe auftreten. Allerdings fordern viele Händler eine Selbstbeteiligung oder schließen bestimmte Mängel aus, darunter auch selbstverschuldete Mängel nach einem Unfall, oder teils Kratzer. Auch Verschleißteile sind in aller Regel von der Garantie ausgenommen. Ein Komplettschutz vor Reparaturkosten ist die Gebrauchtwagengarantie daher nicht.
Alles rund um die Gebrauchtwagengarantie liest Du auch in unserem Ratgeber Diese Rechte hast Du beim Kauf eines Gebrauchtwagens. Hier noch ein paar wichtige Tipps:
Manchmal hast Du bei einem Händlerkauf ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Den Vertrag widerrufen kannst Du aber nur dann, wenn Du den Vertrag ausschließlich über E-Mail, Post, Telefon oder das Internet abgeschlossen hast. Du darfst Dich weder zur Beratung, noch zur Vertragsunterzeichnung in den Geschäftsräumen des Händlers aufgehalten haben.
Der Kauf bei einem ortsansässigen Händler ist auch praktisch für Dich. Du musst meist keine langen Strecken fahren, und die Händler haben häufig eine große Auswahl an Fahrzeugen.
Doch für den Service beim Händler musst Du auch tiefer in die Tasche greifen. Die Fahrzeuge sind meistens teurer als bei einem privaten Kauf. Unsere Empfehlung: Mach online einen Preisvergleich und geh mit dem besten Angebot zu Deinem Gebrauchtwagenhändler. Damit hast Du eine gute Verhandlungsbasis und kannst den Preis nach unten drücken.
Leider gibt es unter Gebrauchtwagenhändlern auch schwarze Schafe. Nimm in jedem Fall Abstand von Händlern, die „im Auftrag von privat“ verkaufen. Damit möchten unseriöse Händler teils die Gewährleistung umgehen.
Privater Kauf ist oft günstiger
Den günstigsten Preis bekommst Du vorwiegend, wenn Du privat ein Auto kaufst. Allerdings ist ein Privatkauf auch mit vielen Nachteilen verbunden: Manchmal musst Du weite Strecken fahren, um zu dem Verkäufer zu kommen. Privatverkäufer haben meist nur ein einziges Auto im Angebot. Entscheidest Du Dich gegen dieses Auto, waren der Weg und die Mühe leider umsonst.
Im Unterschied zu gewerblichen Händlern dürfen Privatleute die Gewährleistung im Kaufvertrag ausschließen. Eine Gebrauchtwagengarantie unter Privatleuten ist ebenfalls eher unüblich. Bei einem privaten Kauf hast Du außerdem kein gesetzliches Widerrufsrecht. Daher solltest Du das Auto besonders gut unter die Lupe nehmen. Nimm in jedem Fall eine Person mit, die sich mit Autos auskennt. Möchtest Du auf Nummer sicher gehen, dann lass das Auto vor dem Kauf beim Tüv, Dekra oder dem ADAC durchchecken.
Auf welchen Online-Portalen kannst Du Gebrauchtwagen kaufen?
Die größte Auswahl an gebrauchten Fahrzeugen findest Du auf Online-Portalen im Internet. Es gibt Seiten, die als klassische Vermittlungsportale agieren. Private und gewerbliche Verkäufer bieten dort Autos zum Kauf an, wobei die Händlerangebote meist deutlich in der Überzahl sind. Andere Seiten funktionieren wie Suchmaschinen: Sie bündeln die Angebote der Vermittlungsportale und ermöglichen so die Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
Auf solchen Portalen kannst Du gezielt nach Autos suchen. Modell, Alter und Ausstattung kannst Du einschränken und bekommst in der Ergebnisliste passende Angebote angezeigt. Falls Du explizit nach Privatverkäufen oder im Gegenteil nach Händlerangeboten suchst, kannst Du auch das einstellen.
Unsere Recherche hat ergeben: Die Portale mobile.de, Autoscout24 und Autouncle.de haben die meisten Angebote.
Mehr zu Gebrauchtwagenportalen
- Online-Portale geben einen guten Überblick über den Markt.
- Die Portale unterscheiden sich in der Angebotsanzahl und der Bedienbarkeit.
Checkliste für den Gebrauchtwagenkauf
Kaufst Du einen Gebrauchtwagen, musst Du Einiges beachten. Wir haben Dir in einer Checkliste unsere wichtigsten Tipps für den Autokauf zusammengefasst.
1. Prüf den Preis
Der erste Punkt auf Deiner Checkliste: Prüfe, ob der Preis angemessen ist. Einen ersten Eindruck, welche Preise für ein bestimmtes Modell und dessen Zustand aufgerufen werden, kannst Du Dir auf den Online-Portalen verschaffen.
Möchtest Du auf Nummer Sicher gehen, solltest Du das Auto bewerten lassen, bevor Du es kaufst. Beim Dekra-Siegel für Gebrauchtwagen wird das jeweilige Auto technisch geprüft. Außerdem bietet Dekra eine Wertermittlung an. Beide Untersuchungen kosten jeweils ab etwa 125 Euro. Sprich den Verkäufer auf das Dekra-Gutachten an. Vielleicht könnt Ihr Euch darauf einigen, die Kosten zu teilen.
2. Autobesichtigung und Probefahrt
Zweiter wichtiger Punkt der Checkliste: Prüfe das Auto, bevor Du es kaufst. Wenn Du selbst kein Autoexperte bist, nimm Dir eine sachkundige Begleitung mit. Schaut Euch das Auto bei Helligkeit an und achtet auf Mängel wie Roststellen, Dellen, Lackschäden, brüchige Kabel oder sonstiges. Schönheitsfehler wie abgenutzte Sitze und andere Mängel kannst Du für die Preisverhandlung nutzen.
Mach zusammen mit Deiner Begleitung eine Probefahrt. Es ist sinnvoll, das Auto auf unterschiedlichen Straßen zu testen, also in der Stadt, auf der Autobahn und auf der Landstraße. Nur so kannst Du das Auto in verschiedenen Geschwindigkeiten testen. Achte darauf, wie sich das Auto fahren lässt oder ob ungewöhnliche Geräusche während der Fahrt auftreten. Lass Deinen Beifahrer alles notieren, was Euch auffällt.
3. Vorsicht bei Tachomanipulation
Immer wieder werden Gebrauchtwagen angeboten, deren Tachometer mechanisch oder elektronisch zurückgedreht wurden. Dagegen kannst Du Dich schützen: Vergleiche die Einträge im Serviceheft und der Hauptuntersuchung mit dem tatsächlichen Kilometerstand.
Auch sollten Verschleiß und allgemeiner Zustand des Autos zum Tachostand passen. Abgenutzte Sitze und ein abgegriffenes Lenkrad sollten dem aktuellen Kilometerstand entsprechend sein. Im Zweifelsfall lässt sich auch der Kilometerstand aus dem Motorsteuergerät auslesen.
4. Frag nach Unfallschäden
Frag unbedingt, ob das Fahrzeug einen Unfallschaden erlitten hat. Der Verkäufer hat eine Aufklärungspflicht. Lass Dir unbedingt im Kaufvertrag zusichern, wenn das Auto unfallfrei sein sollte. Solltest Du trotzdem größere Dellen oder tiefe Kratzer finden, lass besser die Finger von dem Wagen.
5. Serviceheft und Zulassungsbescheinigung prüfen
Schau Dir das Serviceheft und die Zulassungsbescheinigung genau an. Wenn kein Serviceheft vorhanden ist, sollen womöglich Mängel verschleiert werden oder das Fahrzeug wurde nicht regelmäßig gewartet. Verlass Dich nicht allein auf die Aussage „scheckheftgepflegt“. Prüfe selbst, ob Inspektionen regelmäßig eingetragen wurden.
Überprüfe die Fahrgestellnummer (FIN). Du findest Sie etwa an der B-Säule des Türrahmens, also zwischen Vorder- und Hintertür, in der Fahrertür, im Motor- und Kofferraum, unter der Motorhaube oder auf dem Armaturenbrett. Sie muss mit der FIN in der Zulassungsbescheinigung übereinstimmen.
Wenn das Fahrzeug bereits mehrere Vorbesitzer hatte, dann frag nach dem Grund. Auch wenn der Vorbesitzer bereits nach wenigen Monaten verkaufen möchte, solltest Du misstrauisch werden.
6. Schriftlicher Kaufvertrag
Und nun zum vertraglichen Teil: Besteh unbedingt auf einen schriftlichen Kaufvertrag. Mängel des Fahrzeugs müssen in einer Mängelliste im Vertrag festgehalten werden. Auch die Unfallfreiheit muss schriftlich bestätigt werden. Achte auf die Sachmängelhaftung von mindestens einem Jahr. Achtung: Gib keine voreilige mündliche Zusage, das Auto zu kaufen. Auch dadurch kannst Du Dich schon an den Kaufvertrag binden. Den Kaufvertrag solltest Du vorher mit unserem Mustervertrag abgleichen.
Für Gebrauchtwagenkäufe beim Händler gilt seit dem 1. Januar 2022: Der Händler muss Dich über alle Mängel aufklären und das gesondert im Kaufvertrag festhalten. Macht er das nicht, dann ist der Gebrauchtwagen mangelhaft.
7. Fahrzeug ummelden
Ist der Kaufvertrag unterschrieben und sind die Schlüssel übergeben, musst Du das Auto auf Dich ummelden. Kaufst Du das Auto privat, holst Du das Auto beim Verkäufer ab und fährst am besten gleich danach zur Zulassungsstelle. Meistens setzt Dir der Verkäufer eine Frist im Kaufvertrag, bis wann Du den Wagen spätestens ummelden musst. Halte Dich unbedingt an die Frist, ansonsten könnte es Probleme mit der Kfz-Versicherung geben, wenn Du in der Zeit einen Unfall verursachst.
Wenn Du das Auto über einen Händler kaufst, wird er möglicherweise die Ummeldung für Dich erledigen. Dazu benötigt der Händler von Dir eine schriftliche Zulassungsvollmacht. Das spart Dir Zeit. Solltest Du Dein Auto dennoch lieber selbst auf Dich zulassen wollen, denk dran, dass eine Online-Anmeldung teils deutlich günstiger sein kann.
* Was der Stern bedeutet:
Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.
Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).
Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.
Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.
Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.