Tipps beim Gebrauchtwagenkauf So findest Du einen guten und günstigen Gebrauchtwagen

Kathrin Gotthold
Kathrin Gotthold
Expertin Vorsorge und Versicherung

Das Wichtigste in Kürze

  • Einen Gebrauchtwagen kannst Du privat oder bei einem Händler kaufen. Händler sind in der Regel teurer, bieten aber mehr Sicherheit, wenn etwas schiefgeht, als ein Privatverkäufer.
  • Gebrauchtwagenportale bieten einen guten Marktüberblick.

So gehst Du vor

  • Such Dein Auto über ein Vermittlungsportal im Internet wie mobile.de, Autoscout24 oder Autouncle.de und mach einen Preisvergleich.
  • Nutze unsere Checkliste für den Besichtigungstermin und verwende unseren Musterkaufvertrag, um die wichtigsten Punkte zu regeln.

Musterkaufvertrag

  • Vergleiche vor dem Kauf die Versicherungsbeiträge bei Check24 oder Verivox. Mach dann den Gegencheck bei der Huk24.

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Einen Gebrauchtwagen statt eines Neuwagens zu kaufen, kann sich finanziell lohnen, weil Du den Wertverlust verringerst, den Neuwagenkäufer im ersten Jahr am stärksten spüren. Du erfährst in diesem Ratgeber außerdem, wie Du ein faires Angebot für einen Gebrauchtwagen bekommst.

Wie findest Du das passende Auto für Dich?

Überlege zuerst, welchen Autotyp Du brauchst. Dazu solltest Du zunächst Deine Bedürfnisse klären. Bist Du Single, reicht Dir vielleicht ein Kleinwagen. Für eine Familie kann ein Kombi oder Geländewagen praktisch sein. 

Ein wichtiger Punkt ist auch die Antriebsart. Vielleicht setzt Du noch auf einen Verbrennungsmotor, oder Du steigst auf Elektromobilität um und kaufst Dir ein gebrauchtes Hybrid- oder Elektrofahrzeug.

Wichtig ist auch die richtige Ausstattung. Für eine Familie mit Kleinkind muss es wahrscheinlich der Fünftürer sein. Verreist Du viel mit Deinem Auto, benötigst Du möglichst viel Stauraum. Vielleicht ist Dir auch eine Sonderausstattung wie Sitzheizung oder Einparkhilfe wichtig.

Außerdem solltest Du Dein Budget festlegen. Benötigst Du einen Autokredit, vergleiche die Angebote über entsprechende Portale. Willst Du den günstigsten Zins für Dich finden, solltest Du mehrfach vergleichen – und zwar über Verivox, Finanzcheck, Smava, und Check24. Einzelheiten dazu erfährst Du in unserem Ratgeber zu Krediten.

Wie bekommst Du Dein Wunschauto günstig?

Du zahlst einen fairen Preis, wenn Du systematisch vergleichst und verhandelst. Hast Du eine ungefähre Vorstellung von Deinem zukünftigen Auto, kannst Du damit zu einem Händler gehen oder Du schaust direkt in Online-Portalen wie mobile.de oder Autoscout24. Entscheidest Du Dich für einen Kauf bei einem Händler oder für einen privaten Kauf, empfehlen wir Dir dennoch immer parallel einen Online-Preisvergleich.

Mit diesen vier Schritten zahlst Du einen fairen Preis für einen Gebrauchten:

  1. Such Dir zuerst bei einem Händler oder privat ein Auto aus.
  2. Schau dann, ob Du das gleiche Auto online günstiger bekommst.
  3. Wie viel der Gebrauchtwagen wert ist, kannst Du auch auf einigen Portalen einschätzen – etwa beim Automobilclub Deutschland (ADAC).
  4. Mit dem Angebot und Deiner Recherche konfrontierst Du den Verkäufer und kannst gegebenenfalls versuchen, einen günstigeren Preis zu verhandeln.

Warum solltest Du bei der Wahl des Autos flexibel bleiben?

Du sparst viel Geld, wenn Du bei Ausstattung und Farbe flexibel bleibst. Es muss nicht immer die schwarze Limousine mit Ledersitzen und exklusivem Entertainment-System sein. Farbige Autos waren in den vergangenen Jahren oft günstiger als schwarze oder graue Modelle. Vielleicht kannst Du auch auf das ein oder andere Extra wie ein integriertes Navigationssystem, Sitzheizung oder Allradantrieb verzichten. Beim Preis sparen kannst Du auch, wenn das Auto schon ein paar mehr Kilometer auf dem Tacho hat.

Warum solltest Du auf die Versicherungsbeiträge achten?

Ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor beim Auto sind die Versicherungsbeiträge. Überprüf also, bevor Du zuschlägst, wie viel Du für genau das Modell zahlen musst, das vor Dir steht. Denn die Kosten unterscheiden sich deutlich je nach Typklasse des Autos – und die kann schon je nach Baujahr eine andere sein. 

Wie findest Du eine günstige Autoversicherung?

Eine gute günstige Autoversicherung findest Du so: Geh erst über Verivox oder Check24. Und schau dann, ob die Huk24 Dir eventuell ein besseres Angebot macht. Alles rund um den richtigen Vergleich für Deine passende Kfz-Versicherung verraten wir Dir in unserem Ratgeber 50 Prozent gespart durch kluge Wahl. Und wie Du noch weniger für Deine Autoversicherung hinlegen musst, steht im Ratgeber zu Tarifmerkmalen in der Kfz-Versicherung

Wie sparst Du bei der Zulassung Deines Autos?

Bei der Zulassung sparst Du teils deutlich, wenn Du eine Online-Anmeldung prüfst. Wie Du bei der Zulassung gerade Deines Gebrauchtwagens Geld sparen kannst, erklären wir Dir im Ratgeber Auto anmelden. Dort findest Du wertvolle Tipps.

Neu- oder Gebrauchtwagen: Was passt besser zu Dir?

Was besser passt, hängt von Deinen Prioritäten ab – hier sind die Vor- und Nachteile. Im Folgenden zeigen wir Dir die Vor- und Nachteile beider Kaufvarianten.

Was spricht für den Neuwagen?

Herstellergarantie: Die Herstellergarantie deckt in den ersten Jahren viele Risiken ab, oft bis zu fünf Jahre lang. Sollten Schäden beispielsweise am Motor oder am Fahrwerk auftreten, übernimmt in der Regel der Hersteller die Reparaturkosten. Bei selbstverschuldeten Unfallschäden bist Du durch die Vollkaskoversicherung abgesichert. Kostspielige Reparaturen spielen daher in der Regel erst einmal keine Rolle. Die Ausgaben für Dein Auto sind damit für die nächsten Jahre kalkulierbar.

Neueste Technik: Mit einem Neuwagen fährst Du immer mit der neuesten Technik. Ein Gebrauchtwagen kann schon beim Kauf technisch veraltet sein. Insbesondere bei Elektroautos kann sich die Technik schnell weiterentwickeln. Möchtest Du das Risiko für den Wertverlust kleinhalten, kannst Du auch erst einmal ein Auto leasen oder im Auto-Abo testen.

Ein Auto nach Deinen Wünschen: Einen Neuwagen kannst Du so konfigurieren wie Du möchtest. Vielleicht willst Du unbedingt eine Sitzheizung haben, kannst aber auf das Navigationssystem gut verzichten. Einen Gebrauchtwagen musst Du hingegen so nehmen, wie er ist.

Was spricht gegen den Neuwagen?

Der Preis ist hoch: Ein Neuwagen ist eine teure Anschaffung. Möglicherweise benötigst Du einen hohen Kredit, der über viele Jahre läuft.

Wertverlust: Sobald Du den Neuwagen auf die Straße gebracht hast, ist er schon im Wert gesunken. Innerhalb des ersten Jahres ist der Wertverlust am höchsten.

Lange Lieferzeiten: Neuwagen werden meistens nach Deinen Wünschen hergestellt. Das kann je nach Modell mehrere Monate dauern. Was Du tun kannst, wenn Dein Neuwagen auf sich warten lässt, erfährst Du in unserem Ratgeber zum Lieferverzug bei Neuwagen.

Was sind die Vorteile eines Gebrauchtwagens?

Günstiger Anschaffungspreis: Der Anschaffungspreis von Gebrauchtwagen ist meist niedriger als beim Neuwagen. Auch mit einem Jahreswagen kannst Du bereits viel Geld sparen, und das Auto ist dennoch in einem fast neuwertigen Zustand. Allerdings sind die Preise für Gebrauchtwagen nicht mehr so günstig wie in der Vergangenheit. 

Sofort verfügbar - Einen Gebrauchtwagen kannst Du zeitnah mit nach Hause nehmen, da er bereits gebaut ist.

Was sind die Nachteile eines Gebrauchtwagens?

Du musst Dich auskennen: Egal ob Du das Auto privat oder bei einem Händler kaufst: Du solltest ein gutes Verständnis für Autos und deren Technik mitbringen. Denn anders als bei einem Neuwagen kannst Du nicht darauf vertrauen, dass das Auto in tadellosem Zustand ist.

Reparaturkosten: Es können schnell hohe Werkstattkosten auf Dich zukommen, wenn das Auto schon etwas älter ist. Und wenn die Garantie abgelaufen ist, musst Du in aller Regel selbst dafür geradestehen.

Wann ist ein Gebrauchtwagen sinnvoll?

Ein Gebrauchtwagen ist sinnvoll, wenn Du die Anschaffungskosten vergleichsweise niedrig halten möchtest und Dich mit Autos auskennst. Legst Du hingegen Wert auf die neueste Technik und möchtest erst einmal keine hohen Reparaturkosten haben, könnte ein Neuwagen die richtige Wahl sein. Meistens ist dann ein Jahreswagen ein guter Kompromiss.

Solltest Du Gebrauchtwagen beim Händler oder privat kaufen?

Beide Varianten haben Vor- und Nachteile – Händlerkauf ist sicherer, Privatkauf oft günstiger. 

Warum ist der Kauf beim Händler sicherer?

Grundsätzlich ist der Fahrzeugkauf bei einem Gebrauchtwagenhändler die sichere Variante. Die Fahrzeuge sind in der Regel in einem guten Zustand.

Welche Gewährleistungsrechte hast Du beim Händler?

Händler sind gesetzlich zur Gewährleistung verpflichtet. Innerhalb der ersten zwei Jahre nach Kauf müssen Verkäufer für Sachmängel haften. Diese Frist kann im Kaufvertrag auf ein Jahr verkürzt werden.

Sachmängel sind Fehler, die das Auto schon bei der Übergabe hatte. Der Verkäufer muss in den ersten zwölf Monaten nach Kauf beweisen, dass der Mangel noch nicht bei Übergabe vorlag. Ist zum Beispiel der Katalysator defekt, muss der Händler nachweisen, dass dies bei der Übergabe des Autos noch nicht der Fall war. Diese Regelung bringt Dich in eine vorteilhafte Lage, denn dem Verkäufer wird der Beweis oftmals nicht gelingen. 

Was leistet eine Gebrauchtwagengarantie – und wo liegen die Grenzen?

Manche Händler bieten über die Gewährleistung hinaus eine freiwillige Gebrauchtwagengarantie an. Vorteil einer Garantie ist, dass sie auch Mängel einschließt, die nach der Fahrzeugübergabe auftreten. Allerdings fordern viele Händler eine Selbstbeteiligung oder schließen bestimmte Mängel aus, darunter auch selbstverschuldete Mängel nach einem Unfall, oder teils Kratzer. Auch Verschleißteile sind in aller Regel von der Garantie ausgenommen. Ein Komplettschutz vor Reparaturkosten ist die Gebrauchtwagengarantie daher nicht.

Alles rund um die Gebrauchtwagengarantie liest Du auch in unserem Ratgeber Diese Rechte hast Du beim Kauf eines Gebrauchtwagens

Hast Du beim Händler ein Widerrufsrecht?

Manchmal hast Du bei einem Händlerkauf ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Den Vertrag widerrufen kannst Du, wenn Du ihn ausschließlich über E-Mail, Post, Telefon oder das Internet abgeschlossen hast. Du darfst Dich aber weder zur Beratung noch zur Vertragsunterzeichnung in den Geschäftsräumen des Händlers aufgehalten haben.

Welche praktischen Vorteile bietet der Händlerkauf?

Der Kauf bei einem ortsansässigen Händler ist praktisch. Du musst meist keine langen Strecken fahren, und die Händler haben häufig eine große Auswahl an Fahrzeugen.

Welche Nachteile hat der Händlerkauf?

Für den Service beim Händler musst Du tiefer in die Tasche greifen. Die Fahrzeuge sind meistens teurer als bei einem privaten Kauf. Unsere Empfehlung: Mach online einen Preisvergleich und geh mit dem besten Angebot zu Deinem Gebrauchtwagenhändler. Damit hast Du eine gute Verhandlungsbasis und kannst den Preis nach unten drücken.

Woran erkennst Du unseriöse Händler?

Leider gibt es unter Gebrauchtwagenhändlern auch schwarze Schafe. Nimm in jedem Fall Abstand von Händlern, die „im Auftrag von privat“ verkaufen. Damit möchten unseriöse Händler teils die Gewährleistung umgehen.

Welche Vor- und Nachteile hat der Privatkauf?

Beim Kauf von Privatleuten bekommst Du häufig den günstigsten Preis. Allerdings ist ein Privatkauf auch mit vielen Nachteilen verbunden: Manchmal musst Du weite Strecken fahren, um zum Verkäufer zu kommen. Privatverkäufer haben meist nur ein einziges Auto im Angebot. Entscheidest Du Dich gegen dieses Auto, waren der Weg und die Mühe leider umsonst.

Im Unterschied zu gewerblichen Händlern dürfen Privatleute die Gewährleistung im Kaufvertrag ausschließen. Eine Gebrauchtwagengarantie unter Privatleuten ist ebenfalls eher unüblich. Bei einem privaten Kauf hast Du außerdem kein gesetzliches Widerrufsrecht. Daher solltest Du das Auto besonders gut unter die Lupe nehmen. Nimm in jedem Fall eine Person mit, die sich mit Autos auskennt.

Wie gehst Du beim Technikcheck vor?

Möchtest Du auf Nummer sicher gehen, lass das Auto vor dem Kauf beim Tüv, Dekra oder dem ADAC durchchecken.

Wo hast Du die größte Auswahl an Gebrauchtwagen?

Die größte Auswahl an gebrauchten Fahrzeugen findest Du auf Online-Portalen. Es gibt Seiten, die als klassische Vermittlungsportale agieren. Private und gewerbliche Verkäufer bieten dort Autos zum Kauf an, wobei die Händlerangebote meist deutlich in der Überzahl sind. Andere Seiten funktionieren wie Suchmaschinen: Sie bündeln die Angebote der Vermittlungsportale und ermöglichen so die Suche bei unterschiedlichen Anbietern.

Auf solchen Portalen kannst Du gezielt nach Autos suchen. Modell, Alter und Ausstattung kannst Du einschränken und bekommst in der Ergebnisliste passende Angebote angezeigt. Falls Du explizit nach Privatverkäufen oder im Gegenteil nach Händlerangeboten suchst, kannst Du auch das einstellen.

Die Finanztip-Recherche hat ergeben: Die Portale mobile.de, Autoscout24 und Autouncle.de haben die meisten Angebote.

Mehr zu Gebrauchtwagenportalen

  • Online-Portale geben einen guten Überblick über den Markt.
  • Die Portale unterscheiden sich in der Angebotsanzahl und der Bedienbarkeit.

Zum Ratgeber

Welche Punkte musst Du beim Gebrauchtwagenkauf beachten?

Kaufst Du einen Gebrauchtwagen, musst Du Einiges beachten. Wir haben Dir in einer Checkliste unsere wichtigsten Tipps für den Autokauf zusammengefasst.

1. Prüf den Preis

Prüfe, ob der Preis angemessen ist. Einen ersten Eindruck, welche Preise für ein bestimmtes Modell und dessen Zustand aufgerufen werden, kannst Du Dir auf den Online-Portalen verschaffen.

Möchtest Du auf Nummer sicher gehen, solltest Du das Auto bewerten lassen, bevor Du es kaufst. Beim Dekra-Siegel für Gebrauchtwagen wird das jeweilige Auto technisch geprüft. Außerdem bietet Dekra eine Wertermittlung an. Beide Untersuchungen kosten jeweils ab etwa 125 Euro. Sprich den Verkäufer auf das Dekra-Gutachten an. Vielleicht könnt Ihr Euch darauf einigen, die Kosten zu teilen.

2. Autobesichtigung und Probefahrt

Prüfe das Auto, bevor Du es kaufst. Wenn Du selbst kein Autoexperte bist, nimm Dir eine sachkundige Begleitung mit. Schaut Euch das Auto bei Helligkeit an und achtet auf Mängel wie Roststellen, Dellen, Lackschäden, brüchige Kabel oder Sonstiges. Schönheitsfehler wie abgenutzte Sitze und andere Mängel kannst Du für die Preisverhandlung nutzen.

Mach zusammen mit Deiner Begleitung eine Probefahrt. Es ist sinnvoll, das Auto auf unterschiedlichen Straßen zu testen, also in der Stadt, auf der Autobahn und auf der Landstraße. Nur so kannst Du das Auto in verschiedenen Geschwindigkeiten testen. Achte darauf, wie sich das Auto fahren lässt oder ob ungewöhnliche Geräusche während der Fahrt auftreten. Lass Deinen Beifahrer alles notieren, was Euch auffällt.

3. Vorsicht vor Tachomanipulation

Vergleiche Kilometerstände in den Unterlagen und den Zustand des Fahrzeugs mit dem angezeigten Tachostand. Immer wieder werden Gebrauchtwagen angeboten, deren Tachometer mechanisch oder elektronisch zurückgedreht wurden. Dagegen kannst Du Dich schützen: Vergleiche die Einträge im Serviceheft und der Hauptuntersuchung mit dem tatsächlichen Kilometerstand.

Auch sollten Verschleiß und allgemeiner Zustand des Autos zum Tachostand passen. Abgenutzte Sitze und ein abgegriffenes Lenkrad sollten dem aktuellen Kilometerstand entsprechen. Im Zweifelsfall lässt sich auch der Kilometerstand aus dem Motorsteuergerät auslesen.

4. Frag nach Unfallschäden

Du hast Anspruch auf Aufklärung über Unfallschäden, diese beeinflussen zudem den Wert. Frag daher unbedingt, ob das Fahrzeug einen Unfallschaden erlitten hat. Der Verkäufer muss Dir das sagen. Lass Dir unbedingt im Kaufvertrag zusichern, wenn das Auto unfallfrei sein sollte. Solltest Du trotzdem größere Dellen oder tiefe Kratzer finden, lass besser die Finger von dem Wagen.

5. Serviceheft, Zulassungsbescheinigung und FIN prüfen

Schau Dir das Serviceheft und die Zulassungsbescheinigung genau an. Wenn kein Serviceheft vorhanden ist, sollen womöglich Mängel verschleiert werden oder das Fahrzeug wurde nicht regelmäßig gewartet. Verlass Dich nicht allein auf die Aussage „scheckheftgepflegt“. Prüfe selbst, ob Inspektionen regelmäßig eingetragen wurden.

Überprüfe die Fahrgestellnummer (FIN). Du findest sie beispielsweise an der B-Säule des Türrahmens, also zwischen Vorder- und Hintertür, in der Fahrertür, im Motor- und Kofferraum, unter der Motorhaube oder auf dem Armaturenbrett. Sie muss mit der FIN in der Zulassungsbescheinigung übereinstimmen.

Wenn das Fahrzeug bereits mehrere Vorbesitzer hatte, dann frag nach dem Grund. Auch wenn der Vorbesitzer bereits nach wenigen Monaten verkaufen möchte, solltest Du misstrauisch werden.

6. Schriftlicher Kaufvertrag

Ein schriftlicher Kaufvertrag sichert Zustand und Zusagen ab. Bestehe deswegen unbedingt auf einen schriftlichen Kaufvertrag. Mängel des Fahrzeugs müssen in einer Mängelliste im Vertrag festgehalten werden. Auch die Unfallfreiheit muss schriftlich bestätigt werden. Achte auf die Sachmängelhaftung von mindestens einem Jahr. 

Achtung: Gib keine voreilige mündliche Zusage, das Auto zu kaufen. Auch dadurch kannst Du Dich schon an den Kaufvertrag binden. Den Kaufvertrag solltest Du vorher mit unserem Mustervertrag abgleichen.

Zum Download

Für  Gebrauchtwagenkäufe beim Händler gilt seit dem 1. Januar 2022: Der Händler muss Dich über alle Mängel aufklären und das gesondert im Kaufvertrag festhalten. Macht er das nicht, dann ist der Gebrauchtwagen mangelhaft. 

7. Fahrzeug ummelden

Melde das Fahrzeug zeitnah auf Dich um. Ist der Kaufvertrag unterschrieben und sind die Schlüssel übergeben, musst Du das Auto auf Dich ummelden. Kaufst Du das Auto privat, holst Du das Auto beim Verkäufer ab und fährst am besten gleich danach zur Zulassungsstelle. Meistens setzt Dir der Verkäufer eine Frist im Kaufvertrag, bis wann Du den Wagen spätestens ummelden musst. Halte Dich unbedingt an die Frist, ansonsten könnte es Probleme mit der Kfz-Versicherung geben, wenn Du in der Zeit einen Unfall verursachst.

Wenn Du das Auto über einen Händler kaufst, wird er möglicherweise die Ummeldung für Dich erledigen. Dazu benötigt der Händler von Dir eine schriftliche Zulassungsvollmacht. Das spart Dir Zeit. Solltest Du Dein Auto dennoch lieber selbst auf Dich zulassen wollen, denk dran, dass eine Online-Anmeldung teils deutlich günstiger sein kann. 

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