Das Wichtigste in Kürze
- Als Studi bekommst Du reichlich Angebote für Kreditkarten. Meist versprechen die Anbieter dabei satte Rabatte.
- Diese Rechnung geht aber nur selten auf: Kostengünstige normale Kreditkarten sind oft die bessere Wahl.
Finanztip empfiehlt diese Kreditkarten für Studenten
- Hanseatic Bank Genialcard (Abheben weltweit kostenlos) – ebenso als Awa7 oder Deutschland Kreditkarte Classic abschließbar, Bank Norwegian Visa, Barclays Visa (alles Revolving-Karten) und C24 Smart Mastercard (Debitkarte).
- Bei Revolving-Karten solltest Du entweder die vollständige Abbuchung einschalten oder Dein Kreditkartenkonto immer rechtzeitig ausgleichen.
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Kreditkarten sind nicht nur im Berufsleben praktische Begleiter, sondern schon während Deiner Studentenzeit. Dabei ist es egal, ob Du für ein Semester oder auf Reisen im Ausland unterwegs bist oder einfach in Onlineshops bestellst.
Wann bekommst Du als Student eine Kreditkarte?
Du kannst sogar als Student ohne regelmäßiges Einkommen eine Kreditkarte bekommen. Wie leicht das für Dich ist, hängt davon ab, wie gut die Bank Deine finanzielle Situation einschätzt und ob sie nicht so viel Wert auf ein regelmäßiges hohes Einkommen legt.
Dafür wirft sie einen Blick auf die Daten, die die Auskunftei Schufa über Dich gespeichert hat. Außerdem fragt sie einige Informationen bei der Kontoeröffnung ab. Sieht es eher mau aus, wird sie Deinen Kartenantrag ablehnen. Schließlich gewährt sie über viele der Karten einen kurzzeitigen Kredit, zum Beispiel wenn sie die Ausgaben erst einen Monat später vom Konto abbucht. Erklären muss sie die Absage nicht.
Falls es mit der echten Kreditkarte nicht klappt, gibt es weitere Karten, die etwas anders funktionieren, sich aber trotzdem zum Bezahlen und Geldabheben im In- und Ausland eignen.
Wir erklären Dir deshalb die Vor- und Nachteile der verschiedenen Kartenarten.
Wie funktioniert eine Charge-Karte?
Charge-Karten gehören zu den echten Kreditkarten. Das bedeutet, die Bank sammelt die Umsätze und bucht sie auf einen Schlag ab, meist einmal im Monat. Über diesen Zeitraum erhältst Du also einen kostenlosen Kredit.
Du kannst damit zum Beispiel den Dispokredit umgehen, indem Du statt der Girocard die Kreditkarte nutzt, wenn das Geld auf dem Konto knapp wird. Allerdings klappt das nur, wenn Du pünktlich zum Buchungszeitpunkt wieder genug Geld auf dem Konto hast.
Wie funktioniert eine Revolving-Karte?
Bei Revolving-Kreditkarten bekommst Du einen kurzzeitigen Kredit – wie bei Charge-Karten. Der Unterschied: Du kannst den Kartenumsatz in Raten zurückzahlen. Klingt erstmal gut, doch Du solltest genau das unbedingt vermeiden. Denn für die Raten verlangen die Banken Zinsen, und die sind sehr hoch. Einige Anbieter buchen den Umsatz auf Wunsch automatisch ab, bei anderen musst Du Dich selbst darum kümmern und das Geld auf das Kartenkonto überweisen.
Bei Revolving- und Charge-Karten achten die Banken eher auf die Zahlungskraft ihrer Kunden als bei Debit- oder Prepaid-Karten. Solltest Du also Probleme haben, eine „echte“ Kreditkarte zu bekommen, versuch es mit einer Debit- oder einer Prepaid-Karte. Zu denen kommen wir jetzt.
Wie funktioniert eine Debitkarte?
Bei Debitkarten wird das Geld zeitnah vom Konto abgebucht, so wie Du es von der Girocard (früher: EC-Karte) kennst. Das hilft, die Umsätze im Blick zu behalten. Allerdings kann es beim Buchen von Hotels und Mietwagen zu Problemen kommen, da solche Unternehmen Debitkarten nicht immer akzeptieren. Frag besser nach – nicht nur beim Vergleichsportal, über das Du das Zimmer oder Auto gemietet hast, sondern direkt beim Anbieter.
Wie funktioniert eine Prepaid-Karte?
Bei Prepaid-Karten musst Du das Geld auf das Kartenkonto überweisen, bevor Du die Karte nutzen kannst. Mehr als das überwiesene Geld kannst Du dann nicht ausgeben. Wie bei Debitkarten kann es bei Mietwagenfirmen und Hotels zu Problemen kommen.
Welche Kreditkarten empfiehlt Finanztip für Studenten?
Für Studenten empfiehlt Finanztip folgende Karten: Hanseatic Bank Genialcard, Bank Norwegian Visa, Barclays Visa und die Debitkarte zum C24 Smart-Konto.
Finanztip hat sich Anfang 2024 zahlreiche Kreditkarten angeschaut, um die passenden Angebote für Studenten zu finden. Wie wir dabei vorgegangen sind, liest Du in unserem Ratgeber zu kostenlosen Kreditkarten. Bei unseren Empfehlungen haben wir nachgefragt, ob Studenten die Karten bekommen können.
Was bietet die Hanseatic Bank Genialcard?
Bei der Genialcard fallen weder Gebühren für die Karte noch für das Abheben und Bezahlen an – egal in welcher Währung. Es gibt keine Mindestsumme beim Geldabheben.
Es handelt sich um eine Revolving-Karte, Du könntest Deine Schulden also in Raten abstottern. Das ist aber sehr teuer, nutze diese Option besser nicht.
Die Bank bucht das Geld standardmäßig nicht automatisch ab. Damit Du nicht aus Versehen die Ratenoption nutzt, solltest Du diese Option ausschalten. Das geht über die App oder den Kunden-Support der Bank – telefonisch oder schriftlich. Dann wird das Geld, das Du ausgibst, immer gesammelt am Ende des Monats abgebucht.
Die Karte der Hanseatic Bank gibt es auch als White-Label-Option. Dabei handelt es sich um Kopien der Karte, bei denen aber ein zweiter Anbieter noch Extras anbietet. Bei der Hanseatic Bank sind das Awa7 und die Deutschland Kreditkarte Classic.
Awa7 versucht, sich beim Thema Umweltschutz hervorzutun, bei der Deutschland Kreditkarte bekommst Du Rabatte, wenn Du den Urlaub über ein bestimmtes Portal buchst. Bei beiden Angeboten kannst Du die App der Hanseatic Bank nutzen und hast es bei Fragen mit dem Support der Bank zu tun.
In unserem Anbietertext zur Genialcard liest Du alle Details zur Karte.

Hanseatic Bank
Genialcard / Visa (Revolving) / Awa7 / Deutschland Kreditkarte Classic
- keine Jahresgebühr
- komplettes, automatisches Abbuchen des offenen Betrages möglich
- im Ausland kostenlos Bargeld abheben
- weltweit kostenlos bezahlen
- Abheben in Deutschland kostenpflichtig
- Kartenkonto kann nicht im Plus geführt werden
Was bietet die Bank Norwegian Visa?
Die Visa-Karte der Bank Norwegian ist kostenlos. Die Bank nimmt keine Gebühren für das Abheben oder Bezahlen in fremder Währung.
Du kannst Deine Schulden in Raten tilgen, solltest das aber aufgrund der Kosten nicht tun. Auf Wunsch bucht die Bank das Geld von Deinem Girokonto ab. Dazu muss sie aber zunächst Dein Konto identifizieren. Dafür nutzt Bank Norwegian den Drittanbieter Tink, dem Du über eine Schnittstelle Zugriff auf Dein Girokonto gewährst.
Mehr zur Bank Norwegian Visa liest Du im Anbietertext.

Bank Norwegian Visa
(Revolving)
- keine Jahresgebühr
- komplettes, automatisches Abbuchen des offenen Betrages möglich
- weltweit kostenlos Bargeld abheben
- weltweit kostenlos bezahlen
- Lastschriftverfahren über Drittanbieter
Was bietet die Barclays Visa?
Mit der kostenlosen Barclays Visa hebst Du ohne Gebühren ab. Beim Bezahlen in einer anderen Währung als Euro fallen keine Gebühren an.
Eine Besonderheit bei der Barclays Visa: Du kannst zwar die Teilzahlungsoption ausschalten, dafür zahlst Du aber zwei Euro im Monat für die Abbuchung von Deinem Konto. Willst Du, dass die Karte für Dich komplett kostenlos ist, musst Du also Deine Schulden selbst rechtzeitig per Überweisung tilgen.
Alle wichtigen Informationen zur Karte liest Du in unserem Barclays Visa-Anbietertext.
Was bietet die Debitkarte zum C24 Smart?
Mit dem C24 Smart-Girokonto samt Mastercard empfehlen wir Dir eine Debitkarte. Hier wird das Geld direkt vom zugehörigen Girokonto gebucht. Du musst also vor dem Nutzen Geld auf dem Girokonto haben. Zudem kann es Probleme beim Buchen von Mietwagen geben.
Vorteil dabei: Viele Anbieter von Debitkarten sind bei der Bonität nicht ganz so streng wie bei richtigen Kreditkarten. Als Student hast Du also bessere Chancen, so eine Karte zu bekommen.
Weitere Informationen um C24 Smart-Girokonto liest Du im Anbieter-Text.
Vergleich der Finanztip-Empfehlungen
Norwegian Bank Visa | Barclays Visa | Hanseatic Genialcard | C24 Smart | |
Jahresgebühr (in Euro) | 0 | 0 | 0 | 0 |
Abhebegebühr (in Euro) | 0 | 0 | 3,95 | 0 (4x monatlich kostenlos, danach 2 Euro pro Abhebung) |
Fremdwährungsgebühr (in Prozent) | 0 | 0 | 0 | 0 |
Kartentyp | Revolving | Revolving | Revolving | Debit |
Kreditzinssatz (in Prozent) | 24,4 | 20,91 | 17,29/19,29 1 | 7,49 |
Mindestabhebesumme (in Euro) | 0 | 50 | 50 | 0 |
Offline-Pin | ja | ja | ja | ja |
komplette Abbuchung | kostenlos (Identifizierung über Tink) | 2 Euro monatlich | kostenlos | automatische Verrechnung mit Guthaben |
im Guthaben führen | ja | ja | nein | ja |
Apple Pay/Google Pay | ja | ja | ja | ja |
Garmin Pay/Fitbit Pay | ja | nein | nein | nein |
Details | zur Bank Norwegian Visa | zur Barclays Visa | zur Genialcard | zum C24 Smart |
1 bei White Label-Karten Awa7 und Deutschland Kreditkarte Classic
Quelle: Websites der Anbieter (Stand: 11. September 2025)
Welche Alternativen gibt es zu den Finanztip-Empfehlungen?
Solltest Du keine der von Finanztip empfohlenen Kreditkarten erhalten, weil die Banken Deine Bonität als zu schlecht einschätzen, kannst Du es auf anderen Wegen probieren: Girokonten oder Prepaid-Karten sind mögliche Alternativen.
Bei einigen Girokonten gehört eine Karte von Visa oder Mastercard dazu. Inzwischen handelt es sich oft um Debitkarten. Brauchst Du die Karte vielleicht nur fürs Online-Shoppen oder zum Bezahlen und Geldabheben im Ausland, dann kann es Dir egal sein, dass die Debitkarte bei Mietwagen vielleicht Probleme macht.
Im Finanztip-Girokontovergleich findest Du gute Konten mit solchen Karten. Wenn Du keinen Dispokredit beantragst, schauen die Banken womöglich nicht so streng auf Deine Finanzen.
Du kannst es schließlich auch mit einer der von Finanztip empfohlenen Prepaid-Kreditkarten probieren.
Sind Sparkassen und Volksbanken eine Alternative für Studenten?
Du kannst bei den großen Bankengruppen der Sparkassen und Genossenschaftsbanken ein Girokonto mit Kreditkarte beantragen. Sie haben sogar spezielle Angebote für Studenten. Sei Dir aber bewusst, dass Du dort ab einem bestimmten Alter oder nach Ende des Studiums die normalen Kontogebühren zahlst. Gerade dann, wenn Du ein Kontomodell mit Filialservice wählst, wird es teuer. Finanztip hat diese Karten nicht in den Test aufgenommen, da es sich um regionale Angebote handelt und wir auf Karten setzen, die jedem überregional zugänglich sind.
Worauf sollten Studenten bei Kreditkarten achten?
Kreditkarten sind in vielen Fällen einfach zu handhaben. Trotzdem gibt es ein paar Dinge, die Du wissen solltest, egal ob Du Student bist oder nicht. Dabei geht es darum, welche Kartenfirma Du wählst, wie Du im Ausland richtig bezahlst und was Du tun musst, falls etwas schief läuft.
Ist die Wahl zwischen Mastercard oder Visa wichtig?
Die Karten von Mastercard und Visa werden weltweit akzeptiert, es kann aber passieren, dass Du in einem Land mit der Karte einer bestimmten Marke besser fährst. Wenn Du viel unterwegs bist, kann es sich also lohnen, kostenlose Karten von beiden Unternehmen zu haben.
Schwierig kann es bei den Kreditkarten von American Express oder Diners Club werden, diese werden insgesamt seltener akzeptiert. Deshalb empfehlen wir keine Karten dieser Anbieter.
Wen kontaktierst Du bei Problemen mit Kreditkarten?
Bei Problemen mit Deiner Kreditkarte wendest Du Dich nicht an Mastercard oder Visa, sondern an die Bank, von der Du die Karte hast. Anders sieht es bei American Express und Diners Club aus. Diese Unternehmen geben ihre Karten selbst aus und sind in der Regel dann der richtige Ansprechpartner bei Problemen.
Welche Währung ist die bessere im Ausland?
Beim Geldabheben außerhalb der Eurozone und beim Bezahlen in solchen Ländern solltest Du in jedem Fall die Landeswährung nutzen.
Sei vorsichtig: Du kannst bei Geldautomaten oft wählen, ob der Automat das Geld beim Abbuchen vom Konto schon in Euro umrechnen soll oder ob Du bei der Landeswährung bleibst. Zudem fragt Dich das Personal beim Bezahlen an der Kasse nach der Währung oder Du kannst es beim Kartenlesegerät selbst auswählen.
Entscheidest Du Dich für die Zahlung in Euro, wird es für Dich fast immer unnötig teuer. Denn die Anbieter langen für den scheinbaren Service der Umrechnung in Euro kräftig zu. Deine Bank nutzt meist einen wesentlich besseren Wechselkurs. Zahle also immer in der Landeswährung.
Wie kannst Du Dein Geld zurückholen?
Sollte etwas beim Bezahlen mit der Kreditkarte schiefgehen, kannst Du Dir das Geld zurückholen. Das klappt zum Beispiel, wenn ein Händler das Geld doppelt abbucht oder einen zu hohen Betrag. Auch bei Betrügereien oder Insolvenzen kannst Du Kartenzahlungen reklamieren. Du musst dafür lediglich ein Formular ausfüllen und zusammen mit den Nachweisen für den jeweiligen Reklamationsgrund an die Bank schicken. Wie das genau funktioniert, erklären wir in unserem Ratgeber zum sogenannten Chargeback-Verfahren.
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