Wärmepumpe Kosten Neue Heizung: Was zahlst Du für die Wärmepumpe?

Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung
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Wärmepumpen werden in Deutschland immer beliebter. Sie heizen ohne Erdgas, Öl oder Kohle und verringern dadurch den CO2-Ausstoß. Mit einer Wärmepumpenheizung kannst Du Dich außerdem von schwankenden Preisen für fossile Brennstoffe unabhängig machen. Wir erklären Dir, wann eine Wärmepumpe für Dein Haus infrage kommt, was die Anschaffung und der Betrieb kosten und wie die klimafreundliche Heizung funktioniert.
Wärmepumpen ziehen den größten Teil der Energie zum Heizen aus einer natürlichen Wärmequelle. Dazu gehören die Außenluft, die Erdwärme und das Grundwasser. Da Grundwasser wegen des hohen Aufwands und der vielen notwendigen Genehmigungen eher in großen Bauprojekten genutzt wird, betrachten wir es in diesem Ratgeber nicht näher. Je nachdem, für was Du Dich entscheidest, müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, um die Wärmequelle zu nutzen.
Außerdem gibt es einige technische Voraussetzungen, damit die Wärmepumpe bei Dir effizient läuft.
Luftwärmepumpen gibt es entweder als sogenannten Monoblock oder als Split-Gerät. Das bedeutet, dass der gesamte Heizvorgang entweder innerhalb nur eines Geräts oder aufgeteilt in einer Außen- und einer Inneneinheit stattfindet.
Voraussetzungen für Split-Wärmepumpen mit Außen- und Innengerät:
Voraussetzungen für Monoblock-Wärmepumpen mit nur einem Gerät:
Erdwärmepumpen hingegen gibt es nur als Monoblock. Hier gelten die gleichen Aufstellbedingungen wie bei der Monoblock-Luftwärmepumpe. Um das Erdreich als Wärmequelle nutzen zu können, gibt es allerdings weitere Voraussetzungen.
Die Wärme aus der Erde wird entweder über eine Erdsonde oder über Wärmekollektoren unter der Oberfläche bezogen.
Für die Erdsonde wird bis zu 100 Meter tief ins Erdreich gebohrt. Dafür gilt:
Falls stattdessen Wärmekollektoren zum Einsatz kommen sollen, werden diese nur zwischen einem und zwei Meter unter der Erdoberfläche verlegt. Dabei ist folgendes zu beachten:
Neben den Anforderungen bei der Wahl der Wärmequelle gibt es auch technische Voraussetzungen, die Dein Haus erfüllen sollte, damit die Wärmepumpe möglichst effizient läuft.
Dazu gehören:
Die technischen Voraussetzungen sorgen dafür, dass Deine Wärmepumpe effizient laufen kann. Und am effizientesten ist die Wärmepumpe, wenn sie möglichst wenig Temperatur überbrücken muss. Eine gute Dämmung und große Heizflächen senken die notwendige Vorlauftemperatur und Deine Wärmepumpe ist effizienter.
Wenn Dich interessiert, wie genau die Effizienz der Wärmepumpe beeinflusst wird, dann schau in unserem Ratgeber zur Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe. Und wenn Du prüfen möchtest, ob eine Wärmepumpe in Deinem Altbau schon effizient funktionieren kann, dann lies unseren Ratgeber zur Wärmepumpe im Altbau.
Neben den technischen Voraussetzungen kostet Dich ein Wärmepumpeneinbau erstmal eine Stange Geld. Möchtest Du Dir eine Wärmepumpe einbauen lassen, musst Du aktuell mit höheren Kosten rechnen als für eine fossile Heizung mit Erdgas oder Heizöl. Dafür wird der Einbau staatlich gefördert. Und im Betrieb sind Wärmepumpen heutzutage oft schon günstiger.
Wie viel Du genau für eine Wärmepumpe bezahlen musst, lässt sich leider nicht exakt beziffern. Denn die Kosten setzen sich aus unterschiedlichen Größen zusammen:
Der komplette Preis bildet sich aus diesen drei Faktoren und kann sich daher je nach Haus und Region stark unterscheiden.
Wie viel eine neue Wärmepumpe kostet, ist abhängig vom Hersteller, den Du auswählst und von der notwendigen Heizleistung. Je höher die Heizleistung sein muss, desto teurer ist in der Regel die Wärmepumpe. Um die Heizleistung zu senken, kannst Du energetische Sanierungsmaßnahmen wie die Dämmung der obersten Geschossdecke, der Kellerdecke oder der Fassade ins Auge fassen. Wenn Dein Heizungswechsel nicht dringend ist, kann es sinnvoll sein, Dich erstmal mit Deinem Haus zu beschäftigen. Wo Energiesparpotenzial besteht, kann Dir ein Energieberater aufzeigen.
In der Regel kaufst Du eine Wärmepumpe nicht selbst. Normalerweise ist diese Teil eines Liefer- und Leistungsvertrages mit einem Heizungsinstallateur. Dieser kauft die Wärmepumpe für Dich ein, schlägt aber noch eine gewisse Marge auf den Preis drauf, um auch selbst etwas daran zu verdienen. Dafür kannst Du bei einer Fachfirma mit Erfahrung im Wärmepumpeneinbau darauf setzen, dass sie ein Gerät auswählt, das genau zu Deinem Haus passt.
Allein für die Anschaffung musst Du laut der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online für alle Wärmepumpenarten mit Kosten zwischen 8.000 bis 16.000 Euro rechnen. Bei einer solch großen Spanne lohnt es sich, Angebote von unterschiedlichen Installateuren einzuholen und Preise zu vergleichen.
Die neue Wärmepumpe muss noch installiert werden. Bei einer Luftwärmepumpe geht die Installation schneller und dauert in der Regel nur wenige Tage. Muss eine alte Heizungsanlage deinstalliert werden, kann es etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Für die Installation werden Dir Material und Zeit in Rechnung gestellt.
Gemäß Erhebungen des Baukosteninformationszentrums lag der durchschnittliche Stundensatz für einen Heizungsmonteur im zweiten Quartal 2023 bei 78 Euro pro Stunde. Häufig wird für die Installation aber eine Pauschale vereinbart, die meist mehrere Tausend Euro beträgt. Das benötigte Material ist von Deinem Haus abhängig und besteht in der Regel aus Rohrleitungen, Ventilen, Dichtungen, Elektromaterial und anderen Kleinteilen.
Bei Erd- und Grundwasserwärmepumpen ist die Installation aufwendiger und teurer, da die Wärmequelle durch tiefe Bohrungen oder aufwendige Erdarbeiten erst noch erschlossen werden muss. Diese Arbeiten können mehrere Tage in Anspruch nehmen. Für die Verlegung von Kollektoren musst Du mit Extrakosten von bis zu 5.000 Euro rechnen, während die Bohrung für eine Wärmesonde bis zu 13.000 Euro kosten kann.
Nicht zu unterschätzen sind auch die Kosten, die neben Anschaffung und Installation anfallen. Dabei gilt: Je besser Dein Haus auf eine Wärmepumpe vorbereitet ist, desto weniger dieser so genannten Umfeldmaßnahmen und entsprechende Kosten fallen an. Zu diesen Arbeiten zählt alles, was für die Vorbereitung und Installation notwendig ist. Ein Beispiel ist die Optimierung Deines Heizverteilsystems, also Heizkörper und Rohrleitungen. Womöglich muss Dein Rohrsystem für den Betrieb einer Wärmepumpe umgebaut werden. Auch der Austausch einzelner Heizkörper kann notwendig sein, damit die Wärmepumpe effizient läuft. Dafür werden beispielsweise Niedertemperaturheizkörper verbaut. Zudem ist ein hydraulischer Abgleich nach der Wärmepumpeninstallation notwendig, um den Wasserdurchfluss aller Heizkörper korrekt einzustellen.
Soll die Wärmepumpe Wärme auf Vorrat produzieren, brauchst Du zusätzlich einen Pufferspeicher. Der speichert heißes Wasser, das bei Bedarf an Deine Heizkörper oder Deine Warmwasserversorgung abgegeben wird.
Wanddurchbrüche sowie neue Heizungsrohre und die elektrische Verkabelung der Wärmepumpe kosten ebenfalls Geld.
Abhängig davon, wie viele Umfeldmaßnahmen notwendig sind, kosten sie wenige Hundert bis hin zu mehreren Tausend Euro. Die gute Nachricht: Auch diese Kosten werden beim Heizungstausch mitgefördert.
Du siehst, dass die genauen Kosten von unterschiedlichen Faktoren abhängen und für jedes Haus anders ausfallen. Den einen Wärmepumpenpreis können wir deshalb nicht nennen. In der Übersicht haben wir die Kosten aufgelistet und addiert:
Luftwärmepumpe | Erdwärmepumpe mit Kollektoren | Erdwärmepumpe mit Sonde | |
---|---|---|---|
Anschaffungskosten | 8.000 – 16.000 Euro | 8.000 – 16.000 Euro | 8.000 – 16.000 Euro |
Installationskosten¹ | ca. 3.000 Euro | ca. 3.000 – 8.000 Euro | ca. 3.000 – 16.000 Euro |
Kosten am Haus je nach Aufwand | 400 – 15.000 Euro | 400 – 15.000 Euro | 400 – 15.000 Euro |
Gesamtkosten | 11.000 – 35.000 Euro | 11.000 – 40.000 Euro | 11.000 – 47.000 Euro |
¹Die Installationskosten beinhalten die Lohnkosten und die Kosten für die Erschließung der Wärmequelle. Quelle: Finanztip-Recherche, co2online, Verbraucherzentrale (Stand: 28. Februar 2025)
Beachte, dass die Preise stark von den Gegebenheiten an Deinem Haus und von den Handwerkerkapazitäten abhängen. Sie fallen außerdem regional unterschiedlich aus. Du solltest Dir immer Vergleichsangebote einholen, um ein Gefühl für einen realistischen Preis zu bekommen.
Die gute Nachricht: Wenn Du eine alte Heizung durch eine Wärmepumpe ersetzt, bekommst Du einen Zuschuss. Es gibt sowohl staatliche als auch regionale Förderprogramme. Alles zur Förderung liest Du im folgenden Abschnitt.
Auch wenn die Wärmepumpe eine eher teure Technologie ist, bekommst Du sehr viel Förderung dafür. Die hohen Anschaffungskosten im Vergleich zu herkömmlichen Heizungen wie Gas- oder Ölheizungen werden dadurch deutlich gemindert. Für eine neue Gasheizung oder Gashybridheizung bekommst Du dagegen seit dem 28. Juli 2022 gar keine Förderung mehr.
Seit dem 1. Januar 2024 dürfen nur noch Heizungen mit einem Anteil von mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien eingebaut werden. Das schreibt das Gebäudeenergiegesetz, oft Heizungsgesetz genannt, vor. Um die Bürger beim Wechsel auf klimafreundliche Heizungen zu unterstützen, ist bei der staatlichen Förderbank KfW das neue Förderprogramm 458 aufgesetzt worden. Dieses neue Programm besteht aus einer Grundförderung und mehreren Klimaboni, die mit der Grundförderung kombiniert werden können. Bis zu 70 Prozent Kostenübernahme für Deine neue Wärmepumpe sind so möglich.
Wie und wo Du die neue Heizungsförderung beantragst und wie viel Zuschuss Du in welchem Fall bekommen kannst, liest Du in unserem Ratgeber zur Förderung von Wärmepumpen.
Der Zuschuss wird nachträglich ausgezahlt, Du musst also erstmal in Vorleistung gehen. Wenn Du so viel Geld nicht auf einmal zur Verfügung hast, kannst Du zusammen mit der Zuschussförderung auch einen zinsgünstigen Kredit aufnehmen. Alle Infos dazu findest Du in unserem Ratgeber zum Förderkredit KfW 358.
Wenn Du Dein Haus energetisch auf Vordermann bringen musst, damit eine Wärmepumpe bei Dir effizient läuft, kannst Du auch für diese Maßnahmen Förderungen erhalten. Für einzelne Maßnahmen erhältst Du beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) einen Zuschuss von bis zu 20 Prozent. Wenn Du Dein ganzes Haus umfassend sanierst, kannst Du hierfür einen Kredit bei der KfW aufnehmen, der mit Tilgungszuschüssen unterstützt wird.
Vielleicht bezuschusst zusätzlich Dein Bundesland oder Deine Stadt Deine Wärmepumpe. Oft kann eine kommunale Förderung mit staatlichen Fördermitteln kombiniert werden und Dein Zuschuss so deutlich höher ausfallen. Eine Übersicht findest Du in unserem Ratgeber zur Förderung von Wärmepumpen.
Anstatt einer Förderung kannst Du die Kosten für die Wärmepumpe auch steuerlich absetzen. Für energetische Maßnahmen an Deinem Haus kannst Du über drei Jahre 20 Prozent der Kosten von Deiner Steuerschuld abziehen. Maximal werden 200.000 Euro Kosten pro Objekt anerkannt, dann sind 40.000 Euro absetzbar.
Bei einer Wärmepumpenheizung, für die Du beispielsweise 20.000 Euro ausgegeben hast, könntest Du entsprechend 4.000 Euro absetzen. Bei einzelnen energetischen Maßnahmen wie der Erneuerung der Heizung lohnt sich in der Regel die Kombination aus Förderung der Bafa und Deines Bundeslandes mehr als dies von der Steuer abzusetzen. Bei größeren Maßnahmen solltest Du dagegen prüfen, ob sich lohnt, die Kosten stattdessen von der Steuer abzusetzen. Wichtig: Du kannst entweder eine Förderung beantragen oder die Gesamtkosten von der Steuer absetzen.
Wärmepumpen sind eine umweltfreundliche Möglichkeit, ein Haus zu beheizen. Stell sie Dir wie einen Kühlschrank vor, dessen Funktionsweise ins Gegenteil umgekehrt wurde: Während der Kühlschrank seinem Inneren Wärme entzieht und nach außen abgibt, um das Innere kühl zu halten, macht es die Wärmepumpe genau andersherum.
Sie entzieht einer Quelle aus der Umgebung Wärme, zum Beispiel der Luft oder der Erde, um Dein Haus zu heizen. Aber wie funktioniert das im Detail?
Anders als ein Öl- oder Gasheizkessel braucht die Wärmepumpe keinen fossilen Brennstoff, sondern nur eine Wärmequelle.
Das können die Umgebungsluft außerhalb Deines Hauses, die Wärme der Erde oder des Grundwassers sein. Die Temperatur der Wärmequelle wird an ein Kältemittel abgegeben, welches durch die Erwärmung verdampft. Das ist ein sogenannter Wärmetauschprozess.
Durch ihre spezielle Wärmeleitfähigkeit und chemische Zusammensetzung können Kältemittel auch bei sehr geringen Temperaturen und auch bei Minusgraden verdampfen. Der Dampf wird dann in einen Kompressor weitergeleitet, in dem er immer weiter verdichtet wird, wobei er sich mehr und mehr erhitzt. Wenn der Dampf die gewünschte Vorlauftemperatur erreicht hat, also die Temperatur, die in Deinen Heizkreislauf eingespeist wird, wird er zum sogenannten Verflüssiger weitergeleitet. Dort gibt das Gas seine Wärme an das Wasser ab, das zum Beispiel durch Deine Heizungen fließt. Dabei kühlt sich das gasförmige Kältemittel ab und wird wieder flüssig. Im letzten Schritt wird in der sogenannten Drossel der Druck wieder vom Kältemittel genommen und es wird entspannt. Danach beginnt der Kreislauf des Kältemittels wieder von vorne.
Du kannst Dir eine Luftwärmepumpe, eine Erdwärmepumpe oder auch eine Grundwasserwärmepumpe einbauen lassen. Je nachdem, wofür Du Dich entscheidest, sind Aufwand, Kosten und Effizienz unterschiedlich hoch.
Wärmepumpenart | Wärmequelle | Kosten | Effizienz | Erschließung der Wärmequelle |
---|---|---|---|---|
Luftwärmepumpe | Außenluft oder Lüftungsanlage | gering bis mittel | mittel | einfach, kein Aufwand |
Erdwärmepumpe | Erdwärme | hoch | hoch | hoher Aufwand: Tiefenbohrung oder Verlegung von Kollektoren, ggf. Genehmigungen nötig |
Grundwasser-wärmepumpe | Grundwasserwärme | sehr hoch | sehr hoch | sehr hoher Aufwand: diverse Genehmigungen nötig, Tiefenbohrung, Wassertests |
Quelle: Finanztip-Darstellung (Stand: März 2025)
Die Luftwärmepumpe gibt es in zwei Ausführungen: Die Luft-Luft-Wärmepumpe und die Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Luftwärmepumpen sind im Gegensatz zu anderen Wärmepumpenarten im Winter weniger effizient als zu den anderen Jahreszeiten. Das liegt daran, dass die Temperatur der Wärmequelle, also der Luft, größeren Schwankungen unterliegt. Sie kann im Winter auch zweistellige Minusgrade aufweisen. Aber: Auch bei Minus 20 Grad Celsius kann das Kältemittel in der Wärmepumpe noch Wärmeenergie aus der Luft ziehen und damit heizen.
Alle Infos zu den Varianten und Kosten findest Du auch in unserem Ratgeber zu Luftwärmepumpen.
Erdwärmepumpen sind effizienter, aber wie Du im Kapitel zu den Kosten gesehen hast, auch teurer. Ihre Installation ist aufwendiger, denn erst muss das Erdreich als Wärmequelle erschlossen werden. Es gibt sie ebenfalls in unterschiedlichen Ausführungen, je nachdem, wie die Wärme aus der Erde gewonnen werden soll. In allen Varianten zirkuliert eine Sole, also eine frostsichere Flüssigkeit, durch einen Kreislauf aus Kunststoffrohren durch die Erde und nimmt die Erdwärme auf.
Alles, was Du zur Erdwärmepumpe, ihren Varianten und den Anforderungen wissen musst, liest Du auch in unserem Ratgeber zu Erdwärmepumpen.
Als letztes gibt es noch die Grundwasserwärmepumpe, auch Wasser-Wasser-Wärmepumpe genannt. Diese Art der Wärmepumpe nutzt das Grundwasser als Wärmequelle. Das Grundwasser hat ganzjährig eine sehr konstante Temperatur von acht bis zwölf Grad und kann so als Wärmequelle besonders effizient für Deine Wärmepumpe arbeiten. Sie kann eine Jahresarbeitszahl von fünf erreichen, Du erzeugst also mit einer Kilowattstunde Strom ganze fünf Kilowattstunden Wärme.
Ein Nachteil: Die Grundwasserwärmepumpe ist sehr teuer, denn Du musst sehr tief bohren lassen und eine Genehmigung für die Bohrung und das Anzapfen des Grundwassers einholen. In einigen Regionen ist die Nutzung von Grundwasser mit einer Wärmepumpe grundsätzlich untersagt, zum Beispiel in Wasserschutzgebieten. Außerdem kann es in seltenen Fällen passieren, dass in besonders heißen oder trockenen Sommern der Grundwasserspiegel sinkt und so schnell nicht wieder steigt. Dann liegt Deine Wärmepumpe auf dem Trockenen. Da die Installation sehr aufwendig und teuer ist, lohnen sich Grundwasserwärmepumpen eher für sehr große Gebäude.
Für die Prozesse des Verdichtens und Entspannens braucht die Wärmepumpe Strom. Auch wenn die Temperatur der Wärmequelle zeitweise nicht ausreicht, um die nötige Vorlauftemperatur für Deine Heizung zu erreichen, wird Strom benötigt. Denn dann kommt ein elektrischer Heizstab zum Einsatz, der die Temperatur erhöht. Wenn Deine Wärmepumpenheizung gut und richtig auf Dein Haus abgestimmt und geplant wurde, wird der Heizstab aber nur sehr selten benutzt.
Wie hoch der Stromverbrauch Deiner Wärmepumpe ist, wird maßgeblich von ihrer Effizienz beeinflusst. Wie Du den Verbrauch schon vorab einschätzen kannst, erklären wir Dir in unserem Ratgeber zum Stromverbrauch von Wärmepumpen.
Wenn Du auf Deinem Hausdach eine Photovoltaikanlage betreibst, kannst Du zum Teil selbst erzeugten Solarstrom nutzen, um Deine Wärmepumpe zu betreiben. Wenn Du einen Stromtarif für Deine Wärmepumpe abschließen möchtest, kannst Du in unserem Ratgeber zu Wärmepumpen-Stromtarifen nachlesen, wie Du einen guten Tarif findest. Wenn Du einen Ökostromtarif wählst, heizt Du komplett CO2-frei.
Wie alle Heizsysteme haben Wärmepumpen Vor- und Nachteile. Ein Nachteil: Die Wärmepumpe kann nicht in jedes Haus eingebaut werden. Gewisse Anforderungen an den Sanierungszustand, den Energiebedarf und die Heizkörper sind notwendig. Zudem ist die Wärmepumpe auch oft deutlich teurer als herkömmliche Heizsysteme, die auf fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl oder Gas beruhen.
Während Du zum Beispiel bei einer neuen Gasheizung für Dein Einfamilienhaus mit Kosten für Anschaffung und Installation bis zu 35.000 Euro rechnen musst, kostet eine Luft-Wasser-Wärmepumpe bis zu 40.000 Euro. Für die Erschließung einer Wärmequelle fallen in diesem Fall keine Kosten an. Das sieht bei Erd- und Grundwasserwärmepumpen schon anders aus. Zu den Anschaffungskosten kommen da noch bis zu 13.000 Euro Erschließungskosten hinzu, da Du in die Erde bohren lassen musst. Wenn Du von einer Gas- oder Ölheizung auf eine Wärmepumpe umrüstest, kommen noch Arbeiten im Umfeld Deines Hauses hinzu, die die Installation zusätzlich teurer machen.
Die Preise für die Installation einer Wärmepumpe können dabei regional und abhängig von der Nachfrage stark schwanken und deutlich höher liegen. Daher solltest Du immer mehrere Angebote für Dein Projekt einholen, um besser vergleichen zu können.
Ein weiterer Nachteil ist, dass eine Wärmepumpenheizung eine sehr sorgfältige Planung erfordert, damit sie später effizient laufen kann. Da sich bisher noch nicht alle Heizungsinstallateure ausreichend mit der Technologie auskennen, kann es zu falsch geplanten und installierten Wärmepumpen kommen. Und das kann im Betrieb teuer werden. Achte daher darauf, dass Dein ausgewählter Installationsbetrieb bereits Erfahrung mit Wärmepumpen vorweisen kann.
Der höhere Preis wird deutlich von den Fördermöglichkeiten gedämpft. Neue Gas- und Ölheizungen werden inzwischen nicht mehr gefördert, sodass Du hier den vollen Preis bezahlen müsstest. Zudem hast Du mit einer Wärmepumpe keine großen Preisschwankungen für Erdgas oder Heizöl mehr zu befürchten und auch die Wartungskosten sind deutlich geringer. Da Deine Wärmepumpe nichts mehr verbrennt, sind ein Schornstein und entsprechend auch der jährliche Besuch des Schornsteinfegers für die Feuerstättenschau nicht mehr notwendig.
Wenn Du etwas für den Klimaschutz tun möchtest, ist der Umstieg auf ein Heizsystem, das mit erneuerbaren Energien betrieben wird, ohnehin besser. Wärmepumpen erzeugen die Wärme deutlich effizienter als fossile Heizsysteme wie Gas- oder Ölheizungen. Erfüllt Dein Haus die Anforderungen an eine Wärmepumpenheizung und ist diese gut geplant, dann wird sie auch wenig Energie in Form von Strom benötigen, um Dein Haus zu heizen.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
hohe Effizienz bei richtiger Planung | hohe Investitonskosten |
klimafreundlich | teilweise aufwendige Installationsarbeiten |
wartungsarm | teilweise genehmigungspflichtig |
hohe Förderung | bei schlechter Planung hoher Stromverbrauch |
Quelle: Finanztip-Recherche (Stand: März 2025)
Wenn Du Dich für eine Wärmepumpe entscheidest, brauchst Du für ihren Betrieb Strom. Und wenn sie gut geplant und an Dein Haus angepasst wurde, sollte sie im Verhältnis nur sehr wenig Strom brauchen, um die nötige Wärme zu erzeugen. Wie viel Strom sie dafür benötigt, ist abhängig von der Temperatur, auf die sie heizen muss. Die wiederum wird beeinflusst von:
Diese drei Faktoren sind wichtig für die Effizienz und damit den Stromverbrauch der Wärmepumpe. Denn der energetische Zustand Deines Hauses und die Art der Heizkörper entscheiden maßgeblich darüber, wie warm die Temperatur Deines Heizsystems, die sogenannte Vorlauftemperatur, sein muss. Und je mehr Temperatur die Wärmepumpe zwischen Wärmequelle und Vorlauftemperatur überbrücken muss, desto weniger effizient ist sie und desto mehr Strom verbraucht sie.
Maßgeblich dafür, wie viel Strom die Pumpe benötigt, ist außerdem die Größe und der Sanierungszustand Deines Hauses. Der Energiebedarf von unsanierten alten Häusern liegt in der Regel bei 250 Kilowattstunden pro Quadratmeter und mehr. Ein saniertes Haus kann dagegen einen Bedarf von nur noch 60 Kilowattstunden pro Quadratmeter haben. Für ein Haus mit 150 Quadratmeter Wohnfläche bedeutet das: Im unsanierten Zustand werden 37.500 Kilowattstunden Wärmeenergie pro Jahr benötigt, im sanierten Zustand wären es nur 9.000 Kilowattstunden jährlich.
Fossile Heizungen wie Gas- und Ölheizungen haben einen Wirkungsgrad von unter 100 Prozent. Sie benötigen also mehr Brennstoff, als am Ende in Form von Wärme hinten rauskommt. Moderne Brennwertheizungen kommen auf einen Wirkungsgrad von rund 95 Prozent, ältere Heizkessel nur auf 70 bis 90 Prozent.
Zwar ist Strom pro Kilowattstunde teurer als Gas oder Heizöl, allerdings nutzt die Wärmepumpe zur Wärmeerzeugung zum größten Teil Energie aus der Umwelt. Eine effiziente Wärmepumpe benötigt nur eine Kilowattstunde Strom für die Produktion von drei oder mehr Kilowattstunden Wärme. Genau das zeigt auch die sogenannte Jahresarbeitszahl, die die Effizienz einer Wärmepumpe übers gesamte Jahr misst. Mehr dazu erfährst Du in unserem Ratgeber zur Jahresarbeitszahl von Wärmepumpen.
Schauen wir uns an einem Beispiel an, wie sich das auf Deine Heizkosten auswirkt. Wenn wir die Energiekosten für unser Beispielhaus mit 150 Quadratmetern im sanierten und unsanierten Zustand berechnen, ergeben sich folgende Kosten:
Hauszustand | Gaskosten | Stromkosten |
---|---|---|
unsaniert | 4.592 Euro | 4.081 Euro |
saniert | 1.102 Euro | 980 Euro |
Quelle: Finanztip-Berechnung; Die Gas- und Stromkosten orientieren sich dabei an den Finanztip-Preisbarometern von 11,02 Cent pro kWh für Gas und 32,65 Cent pro kWh für Strom. (Stand: 27. Februar 2025)
Bei dieser Kostenberechnung sind wir für die Gasheizung von einem Heizkessel mit einem Wirkungsgrad von 90 Prozent ausgegangen. Das bedeutet, dass aus 100 Kilowattstunden Gas 90 Kilowattstunden Wärme entstehen.
Außerdem rechnen wir bei der Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von drei. Ist die Wärmepumpe nicht gut geplant, können die Stromkosten deutlich höher ausfallen. Entsprechend geringer können sie sein, wenn die Wärmepumpe mit einer höheren Jahresarbeitszahl läuft. Nutzt Du einen Wärmepumpenstromtarif oder Strom aus einer Photovoltaikanlage, kannst Du bei den Stromkosten zusätzlich sparen.
Spezieller Wärmepumpenstrom ist günstiger als normaler Haushaltsstrom. Deine Wärmepumpe muss seit 2024 steuerbar sein. So kann sie einen günstigen Stromtarif nutzen. Außerdem brauchst Du einen zweiten Stromzähler nur für die Wärmepumpe. Diesen Zähler einzubauen und zu betreiben, kostet Geld – deshalb lohnt sich ein extra Stromtarif für die Wärmepumpe meist erst ab einem jährlichen Stromverbrauch von mehr als 3.000 Kilowattstunden. Das haben wir in einer Finanztip-Analyse für Dich berechnet.
Wie bei allen Stromtarifen solltest Du auch beim Wärmepumpenstrom die unterschiedlichen Anbieter vergleichen. Wir empfehlen dafür die Vergleichsportale Check24und Verivox. Sie haben in unserer letzten Untersuchung am besten abgeschnitten. Den Test und ausführliche Tipps findest Du in unserem Ratgeber zu Stromtarifen für Wärmepumpen.
Wenn Du eine Wärmepumpe mit eigenem Stromzähler betreibst, kannst Du einen Teil Deiner Stromkosten zurückholen. Mit Wärmepumpenstrom musst Du nämlich die KWKG-Umlage und die Offshore-Netzumlage nicht bezahlen. Grundlage dafür ist der Paragraf 22 Absatz 1 des Energiefinanzierungsgesetzes (EnFG). Beide Umlagen zusammen betrugen im Jahr 2024 1,108 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem Stromverbrauch der Wärmepumpe von 6.000 Kilowattstunden liegt der Erstattungsbetrag bei rund 66 Euro.
Für 2025 ist die Erstattung höher, da beide Umlagen gestiegen sind. Du wirst Dir 1,301 Cent pro Kilowattstunde zurückholen können, das entspricht rund 78 Euro bei einem Verbrauch von 6.000 Kilowattstunden.
Die Verringerung der Umlagen muss Du beim Netzbetreiber beantragen. Da Du keinen Vertrag mit dem Netzbetreiber hast, musst Du das über den Stromanbieter Deines Wärmepumpenstromtarifs melden. Dafür hast Du jeweils bis zum 28. Februar des Folgejahres Zeit. Mach es am besten einige Tage vor Fristablauf, damit Dein Energielieferant rechtzeitig reagieren kann. Wer die Frist verpasst, kann die Meldung noch bis zum 31. März einreichen, dann verringert sich die Kostenreduzierung aber auf 80 Prozent.
Einige Stromversorger bieten für diesen Antrag ein Online-Formular an. Ist das nicht der Fall, nutze unser Musterschreiben für die Meldung zur Verringerung der KWKG- und Offshore-Netzumlage für Deine Wärmepumpe. Lade die Vorlage herunter, ergänze Deine persönlichen Daten und schicke sie unterschrieben per Post, E-Mail oder Fax an Deinen Stromanbieter.
Musterschreiben Privilegierung von Wärmepumpen
Achtung: Bevor Du die Erstattung der Umlagen bekommst, muss die Verringerung der Umlagen von der EU noch beihilferechtlich freigegeben werden. Trotzdem solltest Du die Meldung schon jetzt vornehmen, um die Fristen nicht zu verpassen. Wann und Ob die EU grünes Licht gibt, ist noch offen.
Wenn Du planst, eine Wärmepumpe in Deinem Haus einzubauen, solltest Du erst einmal abschätzen, wie effizient eine Wärmepumpe bei Dir arbeiten könnte. Dafür kannst Du zum Beispiel den Wärmepumpencheck von co2online nutzen. Nach Angabe der notwendigen Informationen zu Deinem Haus kannst Du abschließend sehen, ob eine Wärmepumpenheizung bei Dir funktionieren würde.
Für die Erneuerung der Heizung ist ein Energieeffizienz-Experte im Gegensatz zu anderen energetischen Sanierungsmaßnahmen nicht vorgeschrieben. Es ist aber trotzdem ratsam, immer einen Experten oder eine Expertin in Deine Vorhaben einzubinden. Die Leistungen für Planung und Baubegleitung kannst Du Dir über das Bafa mit 50 Prozent Zuschuss zu den Kosten fördern lassen. Die Energieeffizienz-Expertin oder der Experte wird sich alle Gegebenheiten in Deinem Haus anschauen und kann Dir dann raten, ob und welche Wärmepumpe für Dich geeignet ist. Sie können Dir auch sagen, ob Du im Rahmen des Einbaus vielleicht noch weitere Maßnahmen durchführen solltest, also zum Beispiel einzelne Heizkörper austauschen. Energieeffizienz-Experten in Deiner Region findest Du in der Datenbank der Deutschen Energie-Agentur (dena). Möchtest Du direkt einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen lassen, um Dein Haus Schritt für Schritt zu sanieren, empfehlen wir außerdem die folgenden Anbieter:
Dann brauchst Du ein Fachunternehmen, das die Wärmepumpenheizung zusammen mit der Energieeffizienz-Expertin oder dem Experten genau auf Dein Haus zugeschnitten plant und dann bei Dir fachgerecht einbaut. Ein geeignetes Unternehmen kannst Du bei der Fachpartnersuche des Bundesverbands Wärmepumpe e.V. finden. Die Fachfirma wird Dir ein Angebot für die passende Wärmepumpe für Dein Zuhause unterbreiten.
Wenn Du eine Förderung in Anspruch nehmen möchtest, solltest Du diese jetzt beantragen. Der Antrag muss vor der Installation erfolgen.
Wenn das Fachunternehmen Deine Wärmepumpe eingebaut hat, wird es das gesamte Heizsystem noch einmal überprüfen. Es wird zum Beispiel die Wärmepumpe nach der Installation richtig einstellen, die Vorlauftemperatur anpassen, die Heizungen spülen und einen hydraulischen Abgleich durchführen.
Damit Du im Fall von Feuer, Leitungswasserschäden oder Einbruchdiebstahl abgesichert bist, solltest Du Deine neue Wärmepumpe Deiner Gebäudeversicherung melden. Steht die Wärmepumpe außerhalb Deines Hauses, kann es sein, dass sie nicht von Deiner bestehenden Versicherung abgedeckt wird. Ob Du deswegen Deine Versicherung wechseln oder gleich eine spezielle Wärmepumpenversicherung abschließen solltest, liest Du in unserem Ratgeber Wärmepumpe versichern.
Etwa ein Jahr nach dem Einbau solltest Du Dein Fachunternehmen bitten, das neue System erneut zu überprüfen. Viele Unternehmen bieten das ohnehin an. So können die Installateure sehen, ob die Wärmepumpenheizung so funktioniert, wie es im Vorhinein geplant war. Wenn die Jahresarbeitszahl aber zum Beispiel zu gering ist, oder die Räume nicht richtig warm werden, kann noch einmal nachgearbeitet werden. Wichtig ist, dass Du nicht selbst Dinge an Deiner Heizungsanlage verstellst und etwa die Vorlauftemperatur erhöhst. Damit kannst Du das ganze System durcheinanderbringen, wodurch es viel ineffektiver läuft und mehr Strom verbraucht. Wenn Du Probleme feststellst, wende Dich lieber immer an Dein Fachunternehmen, das die Wärmepumpe eingebaut hat.
Eine Wärmepumpe nutzt Luft, Erde oder Wasser als Wärmequelle. Die aus der Umwelt gewonnene Wärme wird mithilfe von Strom auf die notwendige Temperatur Deiner Heizkörper gebracht. Mehr Details zur Funktionsweise findest Du hier >>
Es gibt unterschiedliche Wärmepumpentypen, die jeweils eine andere Wärmequelle nutzen: Luft, Erde oder Wasser. Erd- und Grundwasserwärmepumpen gelten dabei als effizienter als Luftwärmepumpen, da die Temperatur im Grundwasser und im Erdreich konstanter ist als die der Außenluft. Welcher Wärmepumpentyp für Dich geeignet ist, liest Du hier >>
Wärmepumpen werden stark gefördert. Bis zu 40 Prozent kannst Du in Form von Zuschüssen vom Bund erstattet bekommen. Auch einzelne Länder, Städte und Kommunen fördern Wärmepumpen zusätzlich. Alles Infos zu Fördermöglichkeiten liest Du hier >>
Spezielle Stromtarife für Wärmepumpen können sich lohnen, denn sie sind oft günstiger als normale Stromtarife. Deine Wärmepumpe braucht dafür aber einen eigenen Zähler und sie muss steuerbar sein. Wie Du den richtigen Wärmepumpenstromtarif findest, erklären wir Dir hier. >>
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