Zu versteuerndes Einkommen ZvE: Darum ist das zu versteuernde Einkommen so wichtig

Jörg Leine
Jörg Leine
Experte Steuern

Das Wichtigste in Kürze

  • Das zu versteuernde Einkommen (zvE) steht in Deinem Steuerbescheid zur Einkommensteuer.
  • Einige staatliche Förderungen gibt es nur, wenn das zu versteuernde Einkommen nicht zu hoch ist.

So gehst Du vor

  • Du kannst Dein zu versteuerndes Einkommen mit einem Rechner des Bundesfinanzministeriums (BMF) abschätzen.
  • Mit einer Steuersoftware kannst Du Dein zu erwartendes zvE ablesen.

Klickst Du auf eine Empfehlung mit *, unterstützt das unsere Arbeit. Finanztip bekommt dann eine Vergütung. Empfehlungen sind aufwändig recherchiert und basieren auf den strengen Kriterien der Finanztip-Expertenredaktion. Mehr Infos

Jede und jeder kennt wohl die Begriffe brutto und netto. Doch für die Berechnung der Steuer ist ein anderes Fachwort maßgeblich: zu versteuerndes Einkommen. Was es damit auf sich hat, wie es berechnet wird, wo Du es findest und wofür es wichtig ist – all das erfährst Du in diesem Ratgeber.

Wo findest Du das zu versteuernde Einkommen?

Der einfachste Weg ist, in Deinen Steuerbescheid zu schauen, den Du meist Monate nach Abgabe Deiner Steuererklärung vom Finanzamt erhältst. Denn dort steht fast am Ende der Berechnung diese Zahl: das zu versteuernde Einkommen - oder kurz zvE

Wo steht das zu versteuerndes Einkommen im Steuerbescheid?

Quelle: Steuerbescheid privat (Stand: 14. Oktober 2025)

Für dieses zvE wird dann die zu zahlende Steuer ermittelt. Das zu versteuernde Einkommen ist im Steuerdeutsch die Bemessungsgrundlage für die Einkommensteuer.

Ist das zu versteuernde Einkommen Dein Bruttogehalt?

Nein, Dein zu versteuerndes Einkommen ist weder Dein Brutto- noch Dein Nettogehalt. Generell liegt das zvE unterhalb des Bruttogehalts – zumindest, wenn Du nicht noch andere Einkünfte hast. Das können zum Beispiel Einkünfte aus Vermietung oder selbstständiger Arbeit sein. Achtung: Kapitalerträge spielen beim zvE meist keine Rolle.

Exakt steht das zvE immer erst fest, wenn das Finanzamt Deine Steuererklärung bearbeitet und das zvE berechnet hat. Wie das genau geschieht, erklären wir Dir weiter unten im Kapitel zur Berechnung des zvE.

Manchmal brauchst Du aber Dein zu versteuerndes Einkommen früher – und kannst nicht warten, bis der Steuerbescheid da ist. Dann hast Du zwei Möglichkeiten dieses abzuschätzen, die wir Dir jetzt kurz beschreiben. 

Wie findest Du das zvE in Deiner Steuererklärung?

Machst Du Deine Steuererklärung mit einer Steuersoftware, kannst Du Dir in der Regel am Ende die Berechnung der Steuer in einer Vorschau ansehen. Das sieht fast so aus wie der eigentliche Steuerbescheid. Der Wert des zu versteuerndes Einkommen in dieser Vorschau ist zwar nicht der endgültige Wert, denn den berechnet das Finanzamt. Aber für eine erste Abschätzung ist der Wert gut – und oft kommt das Finanzamt auch zum selben Wert wie die Steuersoftware. 

Wie kannst Du das zvE noch abschätzen?

Hast Du keine Software und vielleicht auch noch nie eine Steuererklärung gemacht, wird es schwieriger. Dann solltest Du auf einen speziellen Rechner des Bundesfinanzministeriums (BMF) setzen. Mit diesem kannst Du den „zu versteuernden Jahresbetrag“ ermitteln. Der ist zwar laut BMF ausdrücklich nicht das zvE, aber eine gute Schätzung. Und das Beste daran: Du brauchst dafür als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer ohne weitere Einkünfte eigentlich nur Dein Bruttogehalt. Machst Du zum Beispiel mit einer vermieteten Wohnung im Jahr 5.000 Euro Gewinn, musst Du diesen Betrag am Ende dazurechnen.

Wähle also auf der Seite mit diesem BMF-Steuerrechner unten im Bereich „Ermittlung des zu versteuernden Jahresbetrags“ die entsprechende Jahreszahl aus.

Quelle: Screenshot BMF-Rechner (Stand: 14. Oktober 2025)

Gib Dein Geburtsjahr, Deine Steuerklasse und bei Kindern die Zahl der Kinderfreibeträge an. Es folgen Dein Bruttogehalt, Dein Zusatzbeitrag für die Krankenkasse und Angaben zur Pflegeversicherung. Das ist keine Quantenphysik – und am Ende hast Du Deinen zu versteuernden Jahresbetrag. 

Du weißt jetzt, wie Du Dein zu versteuerndes Einkommen finden oder abschätzen kannst – doch wofür kannst Du es brauchen? Dazu kommen wir jetzt.

Wofür brauchst Du das zu versteuernde Einkommen?

Du kannst das zvE brauchen, wenn Du wissen willst, wie viel Steuern Du zahlen musst. Zudem ist das zu versteuernde Einkommen bei einigen staatlichen Förderungen wichtig, die Du erst erhältst, wenn Dein zvE nicht zu hoch ist. 

Wie funktioniert ein zvE-Rechner für die Steuer? 

Gib einfach Dein zu versteuerndes Einkommen in einen Rechner im Internet ein und Du siehst Deine Steuerlast. Wir von Finanztip empfehlen den offiziellen BMF-Steuerrechner. Dort funktioniert die Berechnung nicht nur für das aktuelle Jahr, sondern auch für alle Jahre zuvor bis einschließlich 1958.

Quelle: Screenshot BMF-Steuerrechner (Stand: 14. Oktober 2025)

Bei welchen staatlichen Förderungen ist das zvE wichtig?

Das zu versteuernde Einkommen spielt zum Beispiel beim Elterngeld, bei der Arbeitnehmersparzulage, der Wohnungsbauprämie und dem Heizungstausch eine wichtige Rolle.

  • Der prominenteste Fall dürfte das Elterngeld sein. Wenn Dein Kind am 1. April 2025 oder später auf die Welt kam, darf Dein oder Euer zvE für den Elterngeldanspruch höchstens 175.000 Euro betragen. Das war früher noch mehr, denn bis Ende März 2024 galt ein zvE von 300.000 Euro als Obergrenze, entweder für Paare oder für Alleinerziehende. Für Geburten ab dem 1. April 2024 bis Ende März 2025 wurde diese auf 200.000 Euro gesenkt. Ausführliche Informationen dazu gibt es im Ratgeber zum Elterngeld.
  • Dein zu versteuerndes Einkommen darf nicht über 40.000 Euro liegen, wenn Du die  Arbeitnehmersparzulagehaben möchtest.
  • Willst Du die Wohnungsbauprämie in Anspruch nehmen, liegt die Grenze bei 35.000 Euro für Ledige und 70.000 Euro für Ehepaare.
  • Falls Du Deine Heizung austauschen willst oder musst, gibt es sogar verschiedene Grenzen für verschiedene Förderungen. Schau dazu einfach in den Ratgeber zum Heizungstausch rein.
Jörg Leine

Du solltest wenigstens ungefähr wissen, wie hoch Dein zu versteuerndes Einkommen ist. Nur so kannst Du abschätzen, ob Du Elterngeld, Arbeitnehmersparzulage oder andere Dinge erhalten kannst.

Jörg Leine
Unser Finanztip-Experte für Steuern

Wie ist die Berechnung des zvE?

Die Berechnung des zu versteuernden Einkommens macht das Finanzamt. Wir wollen Dir – als Hintergrundwissen – kurz skizzieren, wie das Finanzamt das prinzipiell macht (§ 2 Einkommensteuergesetz, EStG).

Du siehst: Je mehr Ausgaben Du in der Steuererklärung angeben kannst, desto geringer wird Dein zvE sein. Und je geringer Dein zu versteuerndes Einkommen ist, desto weniger Steuern zahlst Du. 

Wenn Du Dich fragst, wo die haushaltsnahen Dienstleistungen und Handwerkerleistungen sind: Diese spielen beim zvE keine Rolle, sondern werden in der Berechnung des Finanzamts erst später direkt der Steuer abgezogen.

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.