Aktien kaufen und verkaufen So handelst Du einfach und günstig mit Aktien und ETFs

Timo Halbe
Timo Halbe
Experte Geldanlage

Das Wichtigste in Kürze

  • Um Dein Risiko zu minimieren, solltest Du breit gestreut und langfristig in Aktien investieren.
  • Gängige Aktien und Fonds beziehungsweise ETFs kaufst Du am besten online über Dein Wertpapierdepot.
  • Für den Kauf selbst gibt es drei Wege: die Einmalanlage über eine Börse, einen Sparplan, häufig auch den Direkthandel.

So gehst Du vor

  • Kaufe Aktien oder ETFs an Börsentagen zwischen 9:00 und 17:30 Uhr. Möchtest Du regelmäßig investieren, richte einen Sparplan ein – hier ist die Zeit egal.
  • Hat Dein Depot mehrere Handelsplätze zur Auswahl, wähle einen mit niedrigen Gebühren und hohem Handelsaufkommen.
  • Prüfe vor dem Kauf, wie viel Deine Order insgesamt kostet.

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Wer über eine gute langfristige Geldanlage nachdenkt, kommt um Aktien nicht herum. Denn sie versprechen gute Renditen. In diesem Ratgeber erfährst Du, wie Du richtig in Aktien investierst. Wir zeigen Dir Schritt für Schritt, wie Du Aktien und andere Wertpapiere kaufst und was Du dabei beachten musst.

In diesem Ratgeber legen wir den Schwerpunkt darauf, wie Du eine größere Summe einmalig anlegen kannst. Interessierst Du Dich für das Ansparen in kleinen Raten, lies weiter im Ratgeber ETF-Sparplan.

Wo verwahrst Du Deine Aktien und ETFs?

Wertpapiere wie Aktien oder Exchange Traded Funds (ETFs) werden in einem sogenannten Wertpapierdepot verwahrt. Dies ist wie ein digitaler Tresor, in dem die Papiere liegen.

Der günstigere Weg ist ein kostenloses Online-Depot bei einer Direktbank oder einem spezialisierten Wertpapierhändler, auch Online-Broker genannt. Bei Filialbanken kostet es fast immer mehr, und diese Gebühren könnten besser in Dein Vermögen fließen.

Um Aktien oder Indexfonds (ETFs) zu kaufen, musst Du also nicht extra einen Termin mit der Bank vereinbaren, um den eigentlichen Kauf und die spätere Verwahrung der Wertpapiere zu regeln.

Finanztip untersucht regelmäßig die Depotlandschaft in Deutschland und vergibt Wertungen für die kostengünstigsten und die leistungsstärksten Depots. Bei unseren Finanztip-Empfehlungen bekommst Du ein gutes Wertpapierdepot fürs langfristige Sparen mit ETFs. Einen Überblick liefert Dir unser Depot-Vergleich.

Hier findest Du das passende Depot

 

Die Auswahl erfolgt nach verbraucherfreundlichen Finanztip-Kriterien, sortiert nach Preis-Leistungs-Bewertung. Mehr erfahren.

Hinweis zum Depot-Vergleich

Der Finanztip-Depot-Vergleich basiert auf Daten von Banken, die wir selbst über die Websites der Anbieter, Preis- und Leistungsverzeichnisse und Abfragen bei den Anbietern gesammelt haben. Die Daten werden von uns monatlich kontrolliert und aktualisiert. Wir übernehmen keine Gewähr und Haftung für die Richtigkeit und Aktualität der hier bereitgestellten Informationen.

Die Reihenfolge der Depots in der Tabelle wird durch ein Scoring vorgegeben, Du hast die Wahl zwischen der Bewertung von Preis-Leistung, Kosten und Leistung. Beim Scoring spielen zum Beispiel folgende Konditionen eine Rolle: Verwahrgebühren, Ordergebühren, Anzahl von Handelsplätzen, Angebot der von Finanztip empfohlenen ETFs, Sparplanfunktion, Steuerinformationen oder Zinsen auf dazugehörigen Konten. Alle Empfehlungen erfolgen redaktionell unabhängig.

Die Auswahl der Depots erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir nennen nur Depots, die deutschlandweit eröffnen werden können. Außerdem zeigen wir nur Anbieter, bei denen (1) das Depot komplett online eröffnet und geführt werden kann, (2) die Depotführung kostenlos ist oder durch Bedingungen wie die Ausführung eines Sparplans, bestimmte Wertpapiertransaktionen oder einen monatlichen Geldeingang auf dem dazugehörigen Girokonto kostenfrei gestellt werden kann, (3) neben ETFs auch Einzeltitel (also Aktien oder Anleihen) im selben Depot gehandelt werden können, (4) es die Möglichkeit gibt, automatische Sparpläne auf ETFs im selben Depot einzurichten, (5) es einen automatischen Abzug der deutschen Abgeltungssteuer gibt, (6) es keine Mindesteinlage gibt und (7) der Markteintritt nicht weniger als drei Monate her ist. 

Wo kaufst und verkaufst Du Aktien?

Du kannst Deine Aktien an unterschiedlichen Handelsplätzen erwerben. Du kaufst die Wertpapiere nämlich nicht beispielsweise „von Trade Republic“ oder „von der DKB“, sondern wirst von Deinem Depotanbieter an einen Handelsplatz weitergeleitet.

Oft hast Du die Wahl zwischen verschiedenen Börsen und Direkthändlern.

Einige günstige Broker haben nur einen oder wenige Börsenplätze im Angebot, für die Du besonders niedrige Ordergebühren bezahlst. Einen Direkthandel gibt es bei diesen Brokern dann gar nicht. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil die Gebühren für den Aktienhandel in der Regel ziemlich niedrig sind.

Wenn Du unterschiedliche Depots vergleichen willst: In unserer Depotübersicht im vorigen Absatz findest Du in der Zeile „Handelsplätze“ die jeweilige Anzahl.

Was ist Börsenhandel?

Beim Börsenhandel koordinieren Menschen oder ein Online-System die Kauf- und Verkaufsgesuche der Anlegenden. Der Preis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage.

Die Börse kontrolliert, ob beim Handel auch alles mit rechten Dingen zugeht. Ausführlicher liest Du darüber im Ratgeber Börsenhandel. Beispiele in Deutschland sind Xetra, Tradegate Exchange, Gettex oder LS Exchange.

Die Handelsplatzgebühren der Börsen sind bei den Depots, die Finanztip empfiehlt, gering – wenige Euro pro Order. Schon bei mittleren und erst recht bei größeren Orderbeträgen fallen sie normalerweise kaum ins Gewicht.

Vor allem bei häufig gehandelten Wertpapieren kannst Du an den großen Börsen wie Xetra oder Tradegate sicher sein, faire Kauf- oder Verkaufspreise zu erzielen, weil es viele Marktteilnehmende gibt. 

Was ist der Direkthandel?

Beim Direkthandel haben Banken oder Wertpapierhandelshäuser bestimmte Aktien oder Fondsanteile im Bestand. Du kaufst diesen Einrichtungen dann die Wertpapiere ab. Den Preis können die Banken oder Handelshäuser selbst festlegen.

Regulierung von außen gibt es im Direkthandel nicht. Beispiele in Deutschland sind Baader Trading, Lang & Schwarz oder Société Generale.

Wer einen leichteren Zugang zum Aktienhandel sucht, ist beim Direkthandel richtig. Er eignet sich für Menschen, die keine besonderen Handelsstrategien verfolgen und häufig gehandelte, nicht allzu exotische Aktien oder ETFs kaufen oder verkaufen wollen.

Der Direkthandel bietet zudem flexiblere Öffnungszeiten als viele Börsen. Das kann allerdings auch zum Nachteil werden, denn wenn kein oder nur geringer börslicher Handel stattfindet, gibt es kein Korrektiv und das Risiko ungünstiger Preise wächst.

Wie unterscheiden sich Börsen und Direkthandel?

 BörsenDirekthandel
GebührenBei vielen Depots fallen Handelsplatzgebühren an.Der Direkthandel hat normalerweise keine Handelsplatzgebühren.
KaufkursDie angezeigten Kurse können sich bis zu Deiner Transaktion verändern.Du bekommst für ein paar Sekunden ein verbindliches Angebot.
TransparenzHoch, es gibt ein öffentliches Orderbuch und die Börsenaufsicht.Geringer, ohne börsliche Aufsicht.
Handelsaufkommen, LiquiditätSchwankend, ist aber zu den Öffnungszeiten der Leitbörse normalerweise ausreichend.Transaktion findet nur mit dem Direkthändler selbst statt. 
TeilausführungGrößere Orders können in mehreren Etappen ausgeführt werden, was im schlechteren Fall mehrfach Gebühren kosten kann.Sind im Direkthandel normalerweise ausgeschlossen – dann würde die Order komplett abgelehnt werden.

Quelle: Finanztip-Recherche (Stand: 2025)

Das Wertpapier an sich, also die Aktie, der ETF oder auch die Anleihe, ist „gleich gut“, egal, an welchem Handelsplatz Du es kaufst. Unterschiede können in den Gebühren sowie im Kaufpreis liegen. Wirklich problematisch ist die Entscheidung für einen Handelsplatz aber nicht, wenn Du die kleine Anleitung im nächsten Abschnitt kennst.

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Zu welcher Uhrzeit solltest Du Aktien und ETFs handeln?

Handele am besten nur montags bis freitags zwischen 9:00 Uhr und 17:30 Uhr. Denn das sind die Öffnungszeiten der deutschen Leitbörse Xetra.

Durch das größere Handelsaufkommen bei Xetra sind die Preise an allen deutschen Börsen zu diesen Zeiten nah beieinander. Du musst Dir keine Sorgen machen, dass Du einen deutlich schlechteren Kurs bekommst. Angebote von Direkthändlern kannst Du dann auch schnell mit den Börsenkursen vergleichen.

Wie kaufst und verkaufst Du Aktien und ETFs?

Wie Du Aktien oder ETFs kaufst, erklären wir Dir in diesem Abschnitt Schritt für Schritt. Zwar sieht jede Benutzeroberfläche der von uns empfohlenen Wertpapierdepots etwas anders aus, zumal es die Varianten Desktop und Smartphone-App gibt. Du wirst aber überall gut zurechtkommen, wenn Du die wichtigsten Schritte kennst.

Schritt 1: Wie findest Du das Wertpapier?

Am einfachsten gelangst Du zu den Aktien oder Fonds, die Du ordern möchtest, indem Du die zugehörige Wertpapierkennnummer (WKN) oder die Identifikationsnummer (ISIN) in die Suchfunktion Deines Depots eingibst. So vermeidest Du Verwechslungen, weil diese Nummern eindeutig sind – wohingegen man bei ETF-Namen schon mal durcheinanderkommen kann.

Bei den Finanztip-ETF-Empfehlungen steht die ISIN immer dabei, zum Beispiel in unserem ETF-Finder. Der Name des Wertpapiers wird angezeigt und Du kannst die Angabe prüfen. Oft erscheint eine Übersichtsseite zum Wertpapier.

Nun wählst Du aus, ob Du kaufen oder verkaufen willst. Im nächsten Schritt musst Du den Handelsplatz auswählen. Hat Dein Depotanbieter nur einen Handelsplatz, kannst Du direkt zu Schritt 3 springen. 

Schritt 2: Welchen Handelsplatz wählst Du?

Wähle immer den Börsenplatz oder Direkthändler mit der niedrigsten Kaufgebühr, auch wenn der aktuelle Kurs des Wertpapiers dort etwas höher ist.

Denn bei gängigen ETFs und Aktien gibt es zwischen den Handelsplätzen nur minimale Unterschiede. Die höheren Gebühren schlagen dann deutlich stärker ins Gewicht als der höhere Kurs.

Gibt es Sonderangebote für Aktien und ETFs?

Manche Direktbanken bieten spezielle Konditionen an, wenn Du Fonds und ETFs an einem bestimmten Handelsplatz kaufst. Schau Dir die Aktionen Deines Brokers an. Lass Dich aber nicht nur aufgrund eines günstigen Aktionspreises zum Kauf eines Wertpapiers verleiten, das Du andernfalls nicht in Betracht gezogen hättest.

In unserem ETF-Finder siehst Du auch, wenn Aktien-ETF-Empfehlungen in Deinem Depot vergünstigt sind. Für ETF-Sparpläne gelten andere Aktionen. Welche das sind und wo Du am günstigsten in regelmäßigen Raten ansparen kannst, erklären wir im Ratgeber ETF-Sparplan.

Meist siehst Du die verschiedenen Handelsplätze samt Kauf- und Verkaufskursen untereinander. Die Gebühren stehen oft ebenfalls daneben.

Der Screenshot zeigt, wie die Comdirect die unterschiedlichen Kauf- und Verkaufskurse der Direkthändler für einen ETF auflistet. Die Preise unterscheiden sich nur im Nachkomma-Bereich. Die Händler Lang & Schwarz und Baader Trading liefern in diesem Beispiel den günstigsten Kaufpreis (102,93 Euro).

Übersicht der Kauf- und Verkaufskurse im Direkthandel

Bei manchen Banken musst Du in einem Ausklappmenü oder über einen Reiter den Handelsplatz wählen. In der App ist die Darstellung aufgrund des kleineren Bildschirms anders.

Die Stichworte „Live Trading“ oder „außerbörslich“ führen zum Direkthandel. Die Bezeichnungen „Inlandsorder“ oder „Standard-Order“ führen Dich zum regulären Börsenhandel.

Hast Du den Handelsplatz ausgewählt, gelangst Du zur sogenannten Ordermaske.

Wie erkennst Du einen Direkthändler

Dass es sich um einen Direkthändler handelt, zeigen die Depotanbieter unterschiedlich an. Manche betiteln die Übersicht deutlich mit dem Wort „Direkthandel“, manche verwenden den englischen Begriff „OTC-Handel“ – OTC steht für „over the counter“. Manche, wie Flatex, versehen die Direkthändler mit dem Hinweis, dass dort Echtzeit-Kurse (englisch „realtime“) verfügbar sind.

Um nicht durcheinanderzukommen, präge Dir am besten die gängigsten Direkthändler ein. Diese sind Tradegate, Lang & Schwarz Tradecenter (LS-TC), aber auch die Baader Bank oder die Société Générale.

Schritt 3: Was gibst Du in der Ordermaske ein?

In der Ordermaske musst Du eintragen, wie viel Stück Aktien oder Fondsanteile Du kaufen möchtest.

Wie viel Stück Du einträgst, ergibt sich aus Deinem geplanten Budget und dem aktuellen Kurs des Wertpapiers. Entscheidend beim Kauf ist der Briefkurs, beim Verkauf der Geldkurs. Wenn Du 3.000 Euro anlegen willst und ein ETF-Anteil zuletzt 60 Euro kostete, kannst Du 50 Stück ordern. Kommt eine krumme Stückzahl heraus, runde ab, damit Dein Budget ausreicht.

Einmalanlagen für weniger als 1.000 Euro lohnen sich bei Direktbanken oft nicht, weil die Ordergebühren dann unverhältnismäßig hoch wären. Für kleine Käufe ist ein Sparplan oder ein Depot mit niedrigen Ordergebühren die bessere Wahl.

Hast Du die Stückzahl eingegeben, führt ein Direkthändler Deinen Antrag fürs Aktienverkaufen oder -kaufen in der Regel sofort zu dem angegebenen Kurs aus. Das bedeutet, entweder die Händlerin hat zum Zeitpunkt Deiner Kaufbestellung die Aktien oder Fondsanteile vorrätig und verkauft sie Dir zum veranschlagten Preis – oder die Transaktion wird abgebrochen.

Hast Du hingegen eine Börse als Handelsplatz gewählt, solltest Du den nächsten Schritt beachten.

Schritt 4: Solltest Du ein Limit hinzufügen?

Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest Du beim Kauf über eine Börse immer ein sogenanntes Limit setzen. Das ist ein Kurs, zu dem Du höchstens bereit bist zu kaufen oder mindestens verkaufen willst.

Denn im Börsenhandel gibt es keine Garantie auf den angezeigten Kurs. Wenn Du keine weiteren Angaben zu Deiner Order machst, wird sie zum nächsten verfügbaren Kurs ausgeführt – und der kann von den älteren Kursdaten abweichen und ungünstiger für Dich sein.

Das Limit sollte im Fall eines Kaufs am besten einige Cent über dem angezeigten Xetra-Kurs liegen. Falls Deine Order nicht sofort ausgeführt werden kann, kannst Du sicher sein, dass die Börse Dir weitere Anteile zu einem späteren Zeitpunkt nicht teurer zuteilt.

Limit-Kauf über Xetra bei der ING

Quelle: Screenshot ING (Stand: Februar 2025)

Es gibt auch andere Orderzusätze neben der Erteilung eines Limits. Diese sind aber aus unserer Sicht nicht für langfristiges ETF-Sparen erforderlich. Wenn Du mehr über Orderzusätze lesen willst, findest Du Details in unserem Ratgeber zum Börsenhandel.

Schritt 5: Wie prüfst Du die Order?

Bevor Du den Kauf abschließt, musst Du in der Regel noch einmal alle Eingaben prüfen. Schau, ob die gewählte Stückzahl und der gewählte Handelsplatz passen.

Außerdem solltest Du einen Blick in die sogenannten Kosteninformationen werfen. Diese bekommst Du vor dem Abschluss des Kaufes immer angezeigt. Worauf Du dabei achten musst, erklären wir Dir im nächsten Kapitel.

Hast Du alle Angaben geprüft, kannst Du die Order ausführen.

Schritt 6: Wo kannst Du die Order später nachvollziehen?

Ist die Order ausgeführt, kannst Du dies in einer Übersicht Deines Depots nachvollziehen. Dort sind alle Wertpapiere aufgelistet, die Du bereits im Depot verwahrst.

Die Wertpapierabrechnung erhältst Du dann in der Regel einige Tage später in Deinen Online-Posteingang. Auch dort kannst Du nochmal alle Details zum Kauf oder Verkauf inklusive Kosten einsehen.

Üblicherweise werden Wertpapierkäufe und -verkäufe erst zum Ende des übernächsten Börsentages fest abgerechnet. Der Fachbegriff ist „t+2“. Wundere Dich also nicht, falls nicht direkt alle Daten zu Deiner Transaktion vollständig angezeigt werden, beispielsweise das Geld erst nach zwei Tagen von Deinem Verrechnungskonto abgebucht werden sollte.

Aktienhandel: Welche Kosten fallen an?

Wenn Du eine Aktie oder einen ETF kaufst, entstehen die Gesamtgebühren aus diesen Bestandteilen:

  • Kaufgebühr beziehungsweise Ordergebühr Deines Brokers
  • je nach Broker und Handelsplatz eventuelle börsenplatzabhängige Entgelte
  • Verkaufskosten – vom Broker geschätzt
  • Kosten während der Haltedauer entstehen bei Einzelaktien nicht (anders als bei Fonds)

Die Verkaufskosten fallen natürlich erst an, wenn Du Dich für einen Verkauf der Aktie beziehungsweise des Wertpapiers entscheidest. Aus rechtlichen Gründen müssen sie aber – nach dem aktuell gültigen Preisverzeichnis – in der Kosteninformation genannt werden.

Bei einem börsengehandelten Fonds (ETF) kommen laufende Kosten hinzu, die aber in aller Regel niedriger sind als bei aktiv verwalteten Investmentfonds.

Wo kannst Du die Kosten des Kaufs einsehen?

Du kannst Dir vor dem Kauf eine Übersicht anschauen, die die verschiedenen Gebühren aufschlüsselt. Eine EU-Richtlinie, Mifid II, verpflichtet Depotanbieter, vor dem eigentlichen Kauf alle Kosten aufzulisten, die für den Kauf, eine angenommene Haltedauer von meist fünf Jahren und anschließenden Verkauf anfallen.

Meist stellen Depotanbieter einen Link zur Verfügung, über den Du zur Kosteninformation gelangst. Manchmal kann man den Link zur Kosteninformation schnell übersehen. Schau während des Ordervorgangs genau hin. Der Screenshot zeigt den Link zu den Kosteninformationen bei unserer Depotempfehlung Scalable Capital.

Beispiel: Wie liest Du den Kostenausweis richtig?

Im folgenden Screenshot siehst Du beispielhaft eine Kostenaufstellung der Comdirect beim Kauf eines ETF.

Quelle: Comdirect (Stand: Juli 2024)

Über den Handelsplatz Xetra kostet die Order von zwanzig Fondsanteilen pauschal 12,40 Euro. Davon gehen 9,90 Euro an die Bank, 2,50 Euro an die Handelsplattform Xetra.

Um Kosten während der Haltedauer nachzuvollziehen, musst Du wissen, welche Kostenpositionen es überhaupt gibt. Diese Gesamtkostenquote, von Fachleuten auch Total Expense Ratio oder kurz TER genannt, findest Du zum Beispiel, wenn Du Dir im Depot die Übersichtsseite des ETF anzeigen lässt.

Die TER umfasst die pauschalen Gebühren, die beim ETF für Verwaltung, Depotbank und das Erstellen von Anlegerinformationen anfallen. Dazu kommen die Mehrwertsteuer, Transaktionskosten des ETF (wenn er Aktien kauft oder verkauft) und andere kleinere Gebühren.

Der Amundi-ETF im Beispiel kostet Anleger 0,2 Prozent der Anlagesumme pro Jahr. Die Kosten während einer einjährigen Haltedauer für Dein angelegtes Kapital berechnen sich wie folgt: 0,002 × 1.880 Euro = 3,76 Euro.

Wichtig: Diese Kosten zahlst Du nicht extra, sie sind in der Wertentwicklung des Fonds direkt berücksichtigt.

Der angegebene Schätzwert für einen späteren Verkauf bezieht sich schließlich auf die heute gültigen Gebühren der Bank und, in diesem Beispiel, erneut das Entgelt für den Handelsplatz Xetra.

Häufig werden Verkaufskosten identisch mit den Kaufkosten berechnet. Du kannst auch einen anderen Handelsplatz für den Verkauf wählen, und gegebenenfalls sogar ein ganz anderes Depot.

Mehr Details dazu, wie Du die Kosteninformation von ETFs richtig interpretierst, liest Du in unserem Ratgeber zu ETF-Kosten.

Welche Aktien solltest Du kaufen?

Die Antwort auf diese Frage liefern zwei wichtige Regeln, nach denen Du Dein Investment in Aktien ausrichten solltest, um Risiken möglichst gering zu halten.

1. Breit gestreut investieren. Setzt Du nur auf die Aktie eines einzigen Unternehmens, gehst Du ein hohes Risiko ein. Ist das Unternehmen nicht erfolgreich, machst Du Verluste. Geht es pleite, ist womöglich Dein ganzes Investment weg. Verteilst Du Deine Anlage hingegen auf eine Vielzahl von Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Ländern, bist Du bei Misserfolgen von einzelnen Unternehmen weniger stark betroffen.

2. Langfristig investieren. Der Blick in die Vergangenheit zeigt nämlich, dass die Aktienkurse einer größeren Gruppe von Unternehmen langfristig immer gestiegen sind. Nach spätestens 15 Jahren haben Anlegende mit einem breitgestreuten ETF immer Plus gemacht. Kurzfristig unterliegen Aktienkurse aber immer wieder starken Schwankungen. Deswegen solltest Du in Aktien nur Geld investieren, das Du in den nächsten zehn bis 15 Jahren nicht benötigst.

Mehr dazu, was Aktienkurse beeinflusst, wie sie sich in der Vergangenheit entwickelt haben und wie sich diese Entwicklung erklären lässt, liest Du in unserem Ratgeber zu Aktien.

Wie kannst Du breit gestreut investieren?

Um breit gestreut in Aktien zu investieren, musst Du aber nicht einzeln eine Vielzahl an Aktien kaufen. Stattdessen eignen sich Fonds besonders gut, die einen weltweit aufgestellten Aktienindex nachempfinden. Sie heißen auch Aktien-Indexfonds oder passsiv anlegende Aktien-ETFs und sind besonders einfach und günstig. Wie ein solcher ETF, ein Exchange Traded Fund, funktioniert und welche wir empfehlen, erklären wir im Ratgeber zu ETFs.

Allerdings gibt es Tausende denkbarer Aktienindizes mit unterschiedlichem Zuschnitt. Beschränkst Du Dich auf einzelne Länder, wie es beim deutschen Dax der Fall ist, oder auf einzelne Bereiche wie Wasserstoff oder Cannabis, gibt es ein höheres Risiko als bei einem weltweiten Index wie dem FTSE All-World oder dem MSCI World, die deutlich vielseitiger aufgestellt sind.

Von uns empfohlene ETFs findest Du daher mit unserem ETF-Finder.

ETF-Finder von Finanztip

Auswahl erfolgt nach verbraucherfreundlichen Finanztip-Kriterien, sortiert nach den Kaufkosten des gewählten Depots bei der gewählten Anlagesumme. Mehr erfahren

Hinweis zum ETF-Finder

Der Finanztip-ETF-Finder basiert auf Daten von ETF-Anbietern, die wir selbst über deren Websites und Anlegerinformationen gesammelt haben. Daraus haben wir vergleichbare Kennzahlen wie eine durchschnittliche Fünf-Jahresrendite berechnet. Grundlage der Berechnungen war der monatliche Net-Asset-Value der jeweiligen ETFs. War dieser in US-Dollar, haben wir zur Umrechnung die offiziellen Wechselkurse der EZB verwendet.  

Die von den Depotanbietern erhobenen Gebühren für Einmalkäufe und Sparpläne haben wir bei den Anbietern erfragt. Sie werden regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität können wir nicht übernehmen.

Die Reihenfolge der ETFs im Finder erfolgt nach den Kaufkosten des gewählten Depots bei der gewählten Anlagesumme. Sind diese gleich, wird die Reihenfolge durch die Höhe der durchschnittlichen Fünf-Jahresrendite ermittelt. Alle genannten ETFs empfehlen wir ohne Einschränkungen oder Präferenzen. Anlegende können sich aus der Auswahl getesteter ETFs das Produkt aussuchen, was am besten zu ihren Bedürfnissen passt. Alle Empfehlungen erfolgen redaktionell unabhängig.

Die Auswahl der ETFs erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir nennen nur ETFs, die (1) Stand März 2025 an der Referenzbörse Xetra gehandelt werden, (2) mindestens fünf Jahre existieren, (3) ein Fondsvolumen von wenigstens 100 Millionen Euro haben, (4) nicht währungsbesichert sind, (5) deren deutschsprachige Anlegerinformationen online verfügbar sind und (6) die einen von uns empfohlenen Index abbilden. Wir berücksichtigen zudem nur Depots, die zu unseren Empfehlungen für Wertpapierdepots gehöre. 

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.

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