Berufsunfähigkeitsversicherung Darum solltest Du eine BU abschließen

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Bandscheibenvorfall, Depression, Krebs oder Long-Covid – damit kann das Berufsleben enden. Jeder Vierte wird im Laufe seines Arbeitslebens mindestens einmal berufsunfähig. Wer dann ohne Einkommen dasteht, dem droht der finanzielle Ruin. Damit das Dir nicht passiert, solltest Du frühzeitig eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Sie lohnt sich und ist unverzichtbar, wenn Du von Deinem Einkommen lebst. In diesem Ratgeber erklären wir Dir schnell und einfach, worauf Du bei einer BU-Versicherung achten musst, damit Du eine Sorge weniger hast.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt Dir eine monatliche Rente, wenn Du aus gesundheitlichen Gründen längere Zeit oder gar nicht mehr arbeiten kannst, also berufsunfähig bist.
Berufsunfähig bist Du dann, wenn Du Deinen letzten Beruf voraussichtlich auf Dauer nicht mehr ausüben kannst (§ 172 Abs. 2 Versicherungsvertragsgesetz).
Wenn Du mehrere Wochen lang krank bist, heißt das noch nicht, dass Du berufsunfähig bist. Verwechsele die Berufsunfähigkeit also nicht mit einer Arbeitsunfähigkeit. Bei dieser hast du zum Beispiel die Grippe und bist krankgeschrieben. Du kehrst aber nach absehbarer Zeit wieder in den Job zurück.
Wenn Du krank bist, gibt es zunächst sechs Wochen weiterhin Gehalt von Deinem Arbeitgeber. Danach erhältst Du bei einer gesetzlichen Krankenkasse höchstens 72 Wochen lang Krankengeld (§ 48 Abs. 1 Sozialgesetzbuch 5). Bist Du privat versichert oder selbstständig tätig, bekommst Du Dein Geld durch das Krankentagegeld. Das erhältst Du aber nur, wenn Du eine entsprechende Versicherung abgeschlossen hast.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt anschließend, wenn Du voraussichtlich länger als sechs Monate nicht mehr als 50 Prozent arbeiten kannst. Etwa, wenn Du zuletzt 40 Stunden gearbeitet hast, nun aber dauerhaft erkrankt bist und deswegen nur noch 20 oder weniger Stunden arbeiten kannst. Du erhältst den monatlichen Betrag, den Du mit der Versicherung ausgemacht hast, unabhängig vom letzten Gehalt. Wir empfehlen dir mindestens 80 Prozent Deines letzten Nettogehalts mit der BU abzusichern, damit Du Deinen Lebensstandard halten kannst.
Eine BU ist deshalb so wichtig, weil es um Deine Existenz geht. Es geht darum, ob Du weiter Miete zahlen, das Haus abbezahlen oder für Deine Kinder sorgen kannst. Ob du noch reisen oder in deinen ETF-Sparplan einzahlen kannst. Schließlich geht es bei der BU um Dein Lebenseinkommen.
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) 2022
Es ist wahrscheinlich, dass Du mehr als ein oder zwei Millionen Euro in Deinem Leben verdienst. Wer eine Berufsausbildung hat, verdient in Deutschland im Schnitt knapp 1,7 Millionen Euro brutto, Akademiker 2,52 Millionen Euro, zeigen Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschungsinstituts (IAB). Wie hoch Dein persönliches Lebenseinkommen ist, kannst du mit unserem Finanztip-Rechner herausfinden:
Deshalb ist eine BU für die allermeisten Erwerbstätigen sinnvoll: Hast du sie nicht und kannst nicht mehr arbeiten, musst Du dich finanziell stark einschränken. Mehr als jeder Dritte, der zuletzt berufsunfähig wurde, konnte wegen psychischer Erkrankungen nicht mehr arbeiten.
Quelle: Morgen & Morgen, Werte gerundet (Stand: Mai 2025)
Du könntest Dir das Geld für die Versicherung sparen und monatlich anlegen. In den allermeisten Fällen ist es aber nicht sinnvoll, auf eine BU zu verzichten und stattdessen Geld zu sparen. Schließlich bräuchtest Du dafür je nach Alter hunderttausende Euro, oder sogar über eine Million. Beispiel: Du verdienst mit 50 Jahren 2.500 Euro netto und wirst berufsunfähig. Nun bräuchtest Du mindestens 500.000 Euro, damit Du bis 67 Deinen Lebensstandard halten kannst. Und dabei ist die Inflation noch gar nicht einberechnet.
Und auch wenn Du arbeitest, solltest Du privat für das Alter vorsorgen. Das wird schwierig bis unmöglich, wenn Du berufsunfähig wirst und weder Einkommen noch BU-Rente erhältst. Am sinnvollsten ist also beides: Privat vorsorgen für die Rente und sich gegen Berufsunfähigkeit absichern.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt meist zuverlässig. Knapp 80 Prozent der Anträge auf eine BU-Rente werden bewilligt. Das geht aus der BU-Leistungspraxis-Studie 2025 vom Analysehaus Franke & Bornberg hervor. Ein Großteil der Ablehnungen ließe sich zudem vermeiden: Rund 39 Prozent aller Ablehnungen beruhen darauf, dass sich die Versicherten nicht mehr melden, nachdem sie eine BU-Rente beantragt habe. Das kann allerdings auch daran liegen, dass Betroffene wieder ins Berufsleben zurückkehren – oder so schwer erkrankt sind, dass sie den Antrag nicht mehr fortführen können.
Im Prinzip sollte jeder eine BU abschließen, der auf sein Arbeitseinkommen angewiesen ist.
Besonders notwendig und sinnvoll ist eine private Berufsunfähigkeitsversicherung für
Verbeamtete Personen mit langjähriger Dienstzeit benötigen nicht immer eine BU. Sie erhalten ein Ruhegehalt, das deutlich höher als die Erwerbsminderungsrente liegt. Falls ihre Lebenshaltungskosten höher sind als ihr Anspruch auf Ruhegehalt, können sie zusätzlich eine Dienstunfähigkeitsversicherung abschließen.
Beamte und Beamtinnen auf Widerruf und auf Probe sollten aber in jedem Fall eine Dienstunfähigkeitsversicherung abschließen, denn sie haben noch keinen Anspruch auf ein Ruhegehalt.
Soldaten und Soldatinnen auf Zeit benötigen ebenfalls eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie bekommen bei Dienstunfähigkeit höchstens die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Berufssoldaten und Berufssoldatinnen sind dagegen verbeamtet und erhalten ein Ruhegehalt, wenn sie nicht mehr dienstfähig sind.
Nein, meistens lohnt sich das nicht. Zwar kann es Geld kosten, wenn Hausfrauen und -männer ausfallen und dann jemanden für Kinderbetreuung benötigen oder eine Haushaltshilfe anstellen. Allerdings sind gute BU-Verträge für Hausfrauen und -männer nur schwer zu bekommen, oft teuer und meist nur mit einer sehr niedrigen Rentenhöhe abschließbar. Wer hingegen schon einen BU-Vertrag hat und womöglich irgendwann wieder arbeiten geht, sollte die Berufsunfähigkeitsversicherung behalten.
Du solltest immer erst versuchen, eine BU zu bekommen. Alternativen schützen Dich nur eingeschränkt und können die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht ersetzen. Sie sind die zweite Wahl, wenn Du keine BU erhältst.
Die gesetzliche Unfallversicherung hilft nur bedingt. 2025 wurden gut sieben Prozent der Betroffenen berufsunfähig, weil sie einen Unfall hatten. Für alle anderen Fälle brauchst Du also eine BU. Mehr erfährst Du in unserem Ratgeber zu Unfallversicherungen.
Eine staatliche BU erhältst Du nur noch, wenn du vor dem 1. Januar 1961 geboren bist (§ 240, SGB 6). Für alle danach Geborenen gibt es zwar eine Erwerbsminderungsrente. Sie hat aber strenge Kriterien. Du musst zum Beispiel 36 Monate innerhalb der letzten fünf Jahre in die gesetzliche Versicherung eingezahlt haben (§ 43, SGB 6).
Voll erhältst Du sie nur, wenn Du täglich weniger als drei Stunden arbeiten kannst. Das nennt sich voll erwerbsgemindert. Teilweise erwerbsgemindert bist Du, wenn Du drei bis sechs Stunden pro Tag arbeiten kannst. 1059 Euro im Monat gab es 2023 im Schnitt gemäß der Deutschen Rentenversicherung für voll Erwerbsgeminderte, 593 Euro für teilweise erwerbsgemindert. Das reicht in aller Regel nicht, um Deinen Lebensstandard zu halten.
Hinzu kommt: Mehr als 40 Prozent von denjenigen, die Erwerbsminderung beantragen, werden abgelehnt. Du kannst Dich also nicht darauf verlassen. Mehr zu dem Thema erfährst Du in unserem Ratgeber zur Erwerbsminderungsrente.
Dread-Disease-Versicherungen zahlen dir einmalig Geld aus, aber keine Rente, und nur für schwere Krankheiten wie Krebs oder einen Herzinfarkt. Der Hauptgrund für Berufsunfähigkeit sind psychische Erkrankungen, diese sind nicht abgedeckt.
Multi-Risk-Versicherungen mischen die Versicherungsformen wie Erwerbsminderung, Unfallversicherung oder Dread-Disease, und können eine Rente oder Einmalzahlungen enthalten. Bist Du psychisch erkrankt, schützt sie allerdings auch nicht.
Eine BU als Teil der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) können wir Dir ebenfalls nicht empfehlen. Schließlich ist Dein Arbeitgeber Vertragspartner für die Versicherung, und könnte daher Details über Deine Gesundheit erfahren. Außerdem gilt: Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wechseln den Job öfters in ihrem Leben. Dann müssen sie die bAV umziehen, stoppen oder eine neue beantragen – das kann aufwendig sein. Damit hast Du schon genug Stress. Du ersparst Dir weiteren, wenn Deine BU ohnehin nichts mit Deinem Arbeitgeber zu tun hat. Wir empfehlen Dir, Deine Altersvorsorge und Deine BU zu trennen. Mehr erfährst Du in unserem Ratgeber zur betrieblichen Altersvorsorge.
Wenn Du eine BU abschließt, solltest Du auf folgende Regelungen achten:
Die Versicherung sollte auf die sogenannte abstrakte Verweisung verzichten. Andernfalls kann Sie Dir zu einem anderen, gleichwertigen Beruf raten – und deswegen die Rente verweigern.
Deine BU-Rente sollte hoch genug sein. Wir empfehlen 80 Prozent deines letzten Nettogehalts. Wer sich allerdings mehr als 2.500 Euro absichern will, muss oft eine zusätzliche ärztliche Untersuchung machen. Womöglich erhältst Du dann keine BU, wenn dadurch Erkrankungen ans Tageslicht kommen.
Bei sehr hohen Rentenhöhen kann es daher sinnvoll sein, erst eine niedrigere Rentenhöhe unter 2.500 Euro abzuschließen und später zu erhöhen. Dann musst Du keine ärztliche Untersuchung befürchten. Am unteren Ende gilt: Weniger als 1000 Euro sind meist wenig sinnvoll. Solltest Du die staatliche Grundsicherung in Anspruch nehmen müssen, wird die BU-Rente mit den Sozialleistungen verrechnet.
Rückwirkende Leistungen: Die Versicherung sollte rückwirkend für mindestens drei Jahre gelten, wenn Du Deine Berufsunfähigkeit zu spät meldest. Sonst fehlt Dir das Geld für diese Zeit.
Auf eine Karenzzeit sollte der Versicherer verzichten. Ansonsten zahlt der Versicherer nicht sofort, sondern zum Beispiel erst nach sechs Monaten. Mehr dazu findest Du in unserem Ratgeber Karenzzeit in der BU.
Stundung: Kannst Du einmal nicht sofort zahlen, solltest Du Beiträge stunden können, ohne Anlass, für zwölf Monate und mehrfach. Das hilft Dir, wenn du arbeitslos wirst oder in Elternzeit gehst. Beachte allerdings, dass Du die gestundeten Beiträge danach entweder in einer Summe oder in Raten zurückzahlen musst. Dafür können je nach Deinem Vertrag Zinsen anfallen.
Verzicht auf Mitteilung: Du musst dem Versicherer nicht von Dir aus mitteilen, wenn sich Dein Gesundheitszustand verbessert oder verschlechtert. Das Problem: Prüft der Versicherer Deine Gesundheit und stellt fest, dass es Dir schlechter geht, müsstest Du höhere Beiträge zahlen. Deswegen ist diese Klausel wichtig.
Dynamisierung: Damit passt sich Deine BU-Rente an die jährliche Inflationsrate an. Ansonsten hast Du real weniger BU-Rente, weil Deine Bruttorente wegen der Inflation an Wert verliert. Bei einer Inflation von zwei Prozent sind 1000 Euro heute in zehn Jahren nur noch 820,35 Euro wert, wie Du mit dem Finanztip-Inflationsrechner herausfinden kannst.
Laufzeit: Du solltest bis zu Deinem geplanten Rentenbeginn einzahlen – also 65, 67 oder bei manchen auch 70. Schließlich ist das Risiko, berufsunfähig zu werden, in Deinen letzten Berufsjahren deutlich höher als in jungen Jahren.
Pauschalregelung: Damit erhältst Du die volle BU-Rente, egal, ob Du 20 oder 50 Prozent berufsfähig bist. Damit vermeidest Du Konflikte mit dem Versicherer, der bei einer Staffelregelung mit etwa 25 Prozent oder 75 Prozent um jeden Prozentpunkt ringen könnte.
Nachversicherungsgarantie: Damit kannst Du zu bestimmten Anlässen vertraglich geregelt die BU-Rente erhöhen: Also etwa, wenn Du heiratest, Kinder bekommst, oder ein Elternteil ein Pflegefall wird.
Kurzer Prognosezeitraum: Der Arzt schätzt, wie lange Du berufsunfähig sein wirst. In Deinem Vertrag sollte er sechs Monate betragen. Ist er länger, wird eine medizinische Einschätzung schwieriger.
Teilzeitklausel: Arbeitest Du in Teilzeit, kann es schwerer sein, Berufsunfähigkeit nachzuweisen. Beispiel: Wenn Du 20 Stunden arbeitest, bist Du erst berufsunfähig, wenn Du nur noch zehn oder weniger Stunden arbeiten kannst. Eine Teilzeit-Klausel hilft Dir, wenn Du Vollzeit arbeitest und später Deine Stunden reduzieren möchtest. Arbeitest Du aber schon Teilzeit, wenn Du die BU abschließt, ist die Klausel für Dich in der Regel nicht sinnvoll.
Allgemein gilt: Arbeitest Du vorübergehend weniger, um Deine Kinder zu erziehen, wirkt sich das nicht auf deine Berufsunfähigkeit aus. Schließlich planst Du, wieder mehr zu arbeiten, wenn es Alter und Entwicklung der Kinder zulassen (OLG Saarbrücken, 28.05.2014 - 5 U 355/12)
Hast Du Stunden wegen einer Erkrankung reduziert, wirkt sich das ebenfalls nicht auf deine Berufsunfähigkeit aus. Die Versicherung muss sich auf den letzten Beruf beziehen, den Du gesund ausgeübt hast (OLG Frankfurt, 18.11.2022 7 U 113/20).
Trenne Geldanlage und Versicherung: Schließe keine Berufsunfähigkeitsversicherung zusammen mit Kapitalprodukten ab. Dazu gehören Kapitallebens- oder Rentenversicherungen. Der Beitrag wird teurer, da diese Produkte Kapital anlegen – deswegen senken viele Kunden ihre BU-Rente. Dabei schützt die BU-Rente Dich, wenn Du berufsunfähig bist. Deshalb solltest Du BU- und Finanzprodukte strikt voneinander trennen.
Worauf Du sonst noch bei einer BU achten solltest, steht in unserer Checkliste. Diese kannst Du auch nutzen, um Dich beraten zu lassen. Das ist nötig, damit Du den BU-Vertrag durchschaust. Welche Versicherung sich für Dich am besten eignet, findest Du mit unseren empfohlenen Versicherungsmaklern heraus.
Eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden, ist nicht immer einfach.
Deswegen sollten Dir dabei spezialisierte BU-Makler und -Maklerinnen helfen. Diese Versicherung solltest Du nie auf eigene Faust abschließen. Welche Versicherung und welcher Tarif zu Dir passen, hängt unter anderem von Deinem Alter, Deinem Beruf und Deinem Gesundheitszustand ab.
Bist du vorerkrankt, arbeitest in einem riskanten Beruf oder gehst einem gefährlichen Hobby nach, ist es wahrscheinlicher, dass die Versicherung Dich ablehnt. Kümmerst Du Dich selbst um eine BU und wirst abgelehnt, trägt Dich die Versicherung möglicherweise im Hinweis- und Informationssystem der deutschen Versicherungswirtschaft (HIS) ein. Solche Informationen sehen auch andere Versicherungen und lehnen Dich möglicherweise ebenfalls ab.
Mit einer anonymen Risikovoranfrage kann Dir das nicht passieren. Ein Versicherungsmakler oder eine Versicherungsmaklerin fragt für Dich zunächst bei den Versicherungen an, ob und zu welchen Bedingungen sie Dich absichern würden. Dabei werden alle persönlichen Daten wie Dein Name und Deine Adresse geschwärzt. Der Vorteil: Wirst Du abgelehnt, bleibst Du anonym, und bist nicht in der HIS-Datei der Versicherer gemeldet.
Ein Makler oder eine Maklerin kann Dir außerdem helfen, eine Versicherung zu finden, die Dir gute Vertragsbedingungen bietet. Schließlich benötigst Du eine BU-Rente über viele Jahre – die Leistung ist wichtiger als der Preis. Berufsunfähigkeit ist komplex, deswegen solltest Du Dich individuell beraten lassen.
Bei unserem Vergleich haben wir Versicherungsmakler und -maklerinnen gefunden, die auf die Beratung zur BU und alternativen Absicherungsformen spezialisiert sind. Die von uns empfohlenen Makler-Unternehmen konnten uns bei den Kriterien Marktabdeckung, Erfahrung, Anzahl der Berater und Routine in der Beratung zur BU überzeugen.
Beratung zu BU und Alternativen
Beratung zu BU und Alternativen
Beratung zu BU und Alternativen
Wenn Du Dich zur Berufsunfähigkeitsversicherung beraten lässt, solltest Du folgende Dinge beachten:
Bevor Du einen Beratungstermin vereinbarst, solltest Du Dich mit Deiner Gesundheitsgeschichte auseinandersetzen. Der Makler oder die Maklerin wird Dir zu Beginn einen Gesundheitsfragebogen zukommen lassen. Dieser wird benötigt, um die anonyme Risikovoranfrage bei den Versicherern zu stellen.
Es ist wichtig, dass Du die Gesundheitsfragen ehrlich und vollständig beantwortest. Wer eine Erkrankung vergisst oder einfach weglässt, muss damit rechnen, dass die Versicherung später keine BU-Rente zahlt.
Fordere daher zunächst eine sogenannte Patientenquittung Deiner Krankenkasse für den abgefragten Zeitraum an. Die Quittung fragst du bei deiner Krankenkasse via App oder E-Mail an. Auch mit der elektronischen Patientenakte (ePA) kannst Du an sie kommen. In der Quittung sind alle Arztbesuche der letzten Jahre verzeichnet. Danach bittest Du alle aufgesuchten Arztpraxen um eine Kopie Deiner Patientenakte.
Nutze dazu einfach unser Musterschreiben. Sende das Schreiben entweder als einfachen Brief oder per E-Mail an Deine behandelnden Ärzte und Ärztinnen.
Mithilfe der Patientenakten solltest Du nun in Ruhe und gewissenhaft den Gesundheitsfragebogen beantworten. Gehe auf Deinen Makler oder Deine Maklerin zu, wenn Du Dir bei der Beantwortung der Fragen unsicher bist. Ausfüllen solltest Du den Fragebogen aber immer selbst, damit alle Fragen richtig und vollständig beantwortet werden.
Leichte Beschwerden wie einen Schnupfen musst Du zwar nicht angeben. Alle anderen Beschwerden und Krankheiten, wegen der Du im abgefragten Zeitraum behandelt wurdest, solltest Du jedoch wahrheitsgemäß angeben.
Manchmal entdeckst Du auch Diagnosen in den Patientenakten, von denen Du nichts weißt. Halte in so einem Fall Rücksprache mit der Arztpraxis und bitte um eine Korrektur.
Die wichtigsten Tipps findest Du in unserer Checkliste. Nimm diese Liste mit in die Beratung. Besprich mit Deinem Makler oder Deiner Maklerin, ob die jeweilige Versicherung alle Punkte der Checkliste erfüllt.
Lass Dir in jedem Fall ein Beratungsprotokoll geben, das wiedergibt, worüber Du beraten wurdest. Unterschreiben musst Du aber nicht. Ergänzend kannst Du auch selbst ein Gedächtnisprotokoll über die Beratung anfertigen.
Unsere Empfehlungen gelten nur für den Abschluss einer BU und für Alternativen der Berufsunfähigkeitsversicherung. Der Makler sollte Dich nur dazu beraten. Dazu haben sich die von Finanztip empfohlenen Makler und Maklerinnen freiwillig selbstverpflichtet. Wenn Du weitere Versicherungen abschließen möchtest, dann informiere Dich erst darüber. Die passenden Ratgeber findest Du natürlich bei uns.
Unser Podcast zum Thema
Die wichtigsten Punkte, auf die Du bei der Auswahl Deiner BU-Versicherung achten musst, haben wir in einer Checkliste zusammengestellt. Diese hilft Dir auch im Beratungsgespräch.
Lade Dir unsere Checkliste für eine Berufsunfähigkeitsversicherung herunter:
Je früher, desto besser. Die meisten Menschen werden zwischen einem Alter von 40 Jahren und der Rente berufsunfähig, zeigt die neueste Tafel 2021 der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV).
Abschließen solltest Du eine BU aber schon wesentlich früher. Denn je jünger und gesünder Du bei Vertragsabschluss bist, desto günstiger und einfacher schützt Du dich. Die BU lohnt sich also mehr, wenn du sie sie schon jung abschließt. Das denken sich immer mehr Menschen: Mehr als die Hälfte derjenigen, die neu eine BU abschließen, waren laut dem Analysehaus Morgen & Morgen zuletzt weniger als 30 Jahre alt.
Das hängt im Wesentlichen von diesen Faktoren ab:
Studierende im Alter von 25 Jahren können sich oft schon ab 30 bis 40 Euro im Monat versichern lassen, teilt Morgen & Morgen auf Finanztip-Anfrage mit.
Die Zahlen zeigen auch: Eine 30-jährige Controllerin liegt eher bei 60 Euro monatlich für 1500 Euro monatliche Auszahlung. Bei einem Dachdecker dagegen sind es für dieselbe Rentenhöhe mehr als 200 Euro pro Monat. Die gefährlichsten Berufe sind laut der Ratingagentur Franke und Bornberg Gerüstbauer, Dachdecker und Bergleute. Einige Versicherer bieten schon BU-Versicherungen an, sobald Du Deine Ausbildung startest. Mehr dazu erfährst Du in unserem Ratgeber zu BU-Kosten.
Quelle: Morgen und Morgen, auf Anfrage von Finanztip (Stand: 29. April 2025)
Jüngere zahlen deshalb weniger, weil sie in der Regel gesünder sind. Rauchst Du, bist stark übergewichtig oder hast Vorerkrankungen, musst Du das der Versicherung mitteilen. Deine Versicherung wird dann teurer, oder die Versicherung lehnt Dich ab. Willst Du dagegen rechtlich vorgehen, kann sich eine Rechtsschutzversicherung lohnen, mehr erfährst Du in unserem Ratgeber zur Rechtsschutzversicherung.
Aber: Auch mit Vorerkrankungen kannst Du noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommen. Wie das geht, erfährst Du im Ratgeber zur BU-Versicherung mit Vorerkrankungen.
Quelle: Morgen & Morgen, Werte ohne Nachkommastellen gerundet (Stand: Mai 2025)
In wenigen Schritten zeigen wir Dir mit dem Finanztip Check-Up, wo Du bereits gut aufgestellt bist und an welcher Stelle Du noch etwas optimieren kannst.
Ob Du nach einer Krankheit oder einem Unfall arbeitsunfähig oder berufsunfähig bist, ist aber oft nur schwer einzuschätzen. Daher zahlt eine Berufsunfähigkeitsversicherung bereits dann eine Rente, wenn Deine Berufsunfähigkeit voraussichtlich länger als sechs Monate bestehen wird. Das reicht der Versicherung, um davon auszugehen, dass auf absehbare Zeit keine Besserung des Gesundheitszustandes zu erwarten ist.
Außerdem musst Du nicht vollkommen berufsunfähig sein. Es reicht, dass Du mindestens 50 Prozent Deiner Arbeit aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr erledigen kannst. Das bedeutet: Du hast mindestens die Hälfte Deiner Leistungsfähigkeit verloren und kannst für Deinen Beruf wichtige Tätigkeiten nicht mehr ausüben oder nur noch eine geringe Anzahl an Stunden arbeiten. Warst Du beispielsweise zuletzt 40 Stunden beschäftigt, dann bist Du für die Versicherung berufsunfähig, wenn Du voraussichtlich auf Dauer nur noch 20 Stunden oder weniger arbeiten kannst.
Zudem prüft die Versicherung in der Regel nur, ob Du Deinen aktuellen oder letzten Beruf nicht mehr wie gewohnt ausüben kannst. Verzichtet die Versicherung auf eine sogenannte abstrakte Verweisung, dann spielt es keine Rolle, ob Du noch in einem anderen Beruf arbeiten könntest.
Wenn Deine Berufsunfähigkeit feststeht, zahlt Dir die Versicherung die im Vertrag vereinbarte monatliche Berufsunfähigkeitsrente. Das zuvor erzielte Einkommen hat dabei keine Bedeutung.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist für die meisten Erwerbstätigen sinnvoll. Sie zahlt einen vereinbarten monatlichen Betrag, wenn Du Deinen jetzigen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kannst. Auf die staatliche Absicherung durch eine Erwerbsminderungsrente solltest Du Dich nicht allein verlassen: Die Rente liegt in der Regel weit unter Deinem letzten Einkommen und viele Anträge werden abgelehnt.
Die Kosten für eine BU-Versicherung sind je nach Berufstätigkeit und Gesundheitszustand sehr unterschiedlich. Riskante Berufe und gefährliche Hobbys können die BU-Versicherung teuer machen. Aber auch Vorerkrankungen lassen die Prämie in die Höhe schießen. Doch bei den Beiträgen lässt sich Geld sparen, beispielsweise durch einen Vergleich der Angebote.
Die BU-Versicherung ist ein sehr individuelles Produkt. Welche BU-Versicherung zu Dir passt, hängt unter anderem von Deinem Beruf, Alter und Gesundheitszustand ab. Am Ende zählt vor allem die Leistung des Versicherers, nicht der Preis. Zudem unterscheiden sich die Gesundheitsfragen je nach Anbieter, sind oft komplex formuliert und es gibt Tücken. Daher empfehlen wir Dir eine individuelle Beratung bei einem von uns empfohlenen Versicherungsmakler.
Überlege Dir, welche Ausgaben Du weiterhin haben wirst, wenn Du nicht mehr arbeiten kannst. Ausgaben wie Miete, Lebensmittel, Versicherungen oder Kredite müssen weitergezahlt werden. Hast Du vielleicht schon Erspartes oder Einnahmen aus Vermietung, kann das Deinen Bedarf wiederum mindern. Um Dein Geld vor der Inflation zu schützen, solltest Du eine Dynamik in Deinem Vertrag vereinbaren.
Vorerkrankungen können eine BU teuer machen. Manchmal kann es sogar schwierig werden, überhaupt eine BU-Versicherung zu bekommen. Dennoch musst Du alle Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantworten, auch die Fragen zu Rauchverhalten und Gewicht. Denn im Leistungsfall forscht der Versicherer genau nach. Sollte er feststellen, dass Du beim Vertragsabschluss Gesundheitsfragen falsch beantwortet hast, kann er vom Vertrag zurücktreten und sich weigern, die Rente zu zahlen. Erkrankungen, die erst während der Vertragslaufzeit auftreten, musst Du allerdings nicht nachträglich melden.
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