Europa-ETFs So investierst Du richtig in europäische Aktien

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Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) sind für Anleger eine kostengünstige und transparente Möglichkeit, am europäischen Aktienmarkt teilzuhaben. ETFs kopieren die Wertentwicklung von Indizes. Die wiederum enthalten eine Vielzahl von Aktien und bündeln die Kursentwicklung.
Wir empfehlen Dir die breit gestreuten Indizes Stoxx Europe 600 und MSCI Europe. Indizes mit nur 50 Titeln wie der Stoxx Europe 50 oder der Euro Stoxx 50 haben sich in der Vergangenheit als zu anfällig für Krisen einzelner Sektoren erwiesen.
In separaten Ratgebern haben wir entsprechende börsengehandelte Indexfonds, sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs), untersucht für die empfohlenen europaweiten Indizes Stoxx Europe 600 und MSCI Europe. Damit kannst Du zu relativ geringen Kosten in die Entwicklung dieser Indizes investieren.
Wenn Du mithilfe des Stoxx Europe 600 oder MSCI Europe Vermögen aufbauen willst, empfehlen wir diese ETFs, die laufende Erträge wieder anlegen (thesaurieren). Wählst Du einen ausschüttenden ETF, musst Du die Erträge selbst anlegen, um den Zinseszinseffekt zu nutzen.
Finanztip ermittelt regelmäßig die besten europäischen ETFs. Unser Analyseteam rechnet dafür die Wertentwicklung aller empfohlenen ETFs nach, um die tatsächlichen Kosten der Investition darzustellen.
Wir empfehlen insgesamt elf ETFs auf den MSCI Europe und acht ETFs auf den Stoxx Europe 600. Einen Überblick darüber liefert Dir unser ETF Vergleich.
Als Fundament für ein gemischtes Portfolio aus Aktien-ETFs, Festgeld und Tagesgeld empfiehlt Finanztip Indexfonds auf breit gestreute Indizes. Allen voran steht der Weltaktienindex MSCI World, der knapp 1.400 Aktien aus 23 Ländern beinhaltet. Eine ausreichend breite Streuung ist wichtig. Das Kursrisiko einzelner Aktien wird so auf mehrere Schultern verteilt, und allzu große Schwankungen sind weitgehend ausgeschlossen.
Allerdings ist der Anteil an US-Unternehmen im MSCI World hoch. Anfang 2025 betrug er etwa 72 Prozent. Eine schwächelnde US-Wirtschaft bekommen Anleger in den MSCI World in ihrem Depot zu spüren. Wer daher den Anteil europäischer Aktien in seinem Depot erhöhen will, kann ergänzend auch in europäische ETFs investieren.
Von den sechs bekanntesten Europa-Indizes enthalten drei nur Unternehmen aus dem Euroraum (Euro Stoxx, MSCI EMU und Euro Stoxx 50). Die anderen drei decken zusätzlich auch andere europäische Länder mit entwickelten Aktienmärkten ab, wie Großbritannien und die Schweiz (Stoxx Europe 600, MSCI Europe, Stoxx Europe 50).
Alle Indizes stellen die Anbieter nach dem Börsenwert der gehandelten Unternehmensaktien zusammen. Je wertvoller ein Unternehmen, desto größer ist sein Gewicht im Index. Einen Überblick über die Zusammensetzung der einzelnen Indizes liefert die folgende Tabelle.
Index | Anlageregion | Indexkonzept | Anteil1 der wichtigsten Länder |
---|---|---|---|
Stoxx Europe 600 | Europa | die 600 größten Unternehmen aus 17 europäischen Ländern; große, mittlere und kleine Firmen | 23,2 % Großbritannien, 18,3 % Frankreich, 14,7 % Schweiz, 12,6 % Deutschland, 6,4 % Niederlande, 4,9 % Dänemark, 4,4% Schweden, 4,4 % Italien, 4,0 % Spanien, 1,8 % Finnland |
MSCI Europe | Europa | 417 Konzerne aus 15 europäischen Ländern repräsentieren ca. 85 % des Gesamtmarktes; große und mittlere Firmen | 22,6 % Großbritannien, 17,1% Frankreich, 15,0 % Schweiz, 13,2 % Deutschland, 7,7 % Niederlande, 23,8 % sonstige |
Euro Stoxx | Euroraum | alle Unternehmen des Stoxx Europe 600 aus der Eurozone: derzeit 300 aus 11 Ländern | 35,7 % Frankreich, 24,6 % Deutschland, 12,5 % Niederlande, 8,7 % Italien, 7,8 % Spanien, 3,5 % Finnland, 3,0 % Belgien, 2,6 % Irland, 0,7 % Österreich, 0,6 % Portugal |
MSCI EMU | Euroraum | die 224 größten Unternehmen aus 10 Ländern der Eurozone; Marktabdeckung: ca. 85 %; große und mittlere Konzerne | 33,2 % Frankreich, 28,6 % Deutschland, 13,1 % Niederlande, 8,8 % Spanien, 8,7 % Italien, 7,8 % sonstige |
Stoxx Europe 50 | Europa | die 50 größten europäischen Unternehmen aus den wichtigsten Branchen und 17 Ländern; nur Standardwerte | 25,6 % Großbritannien, 25,4 % Frankreich, 19,8 % Schweiz, 12,4 % Deutschland, 6,5 % Niederlande, 5,8 % Dänemark, 2,6 % Spanien, 1,0 % Italien, 1,0 % Belgien |
Euro Stoxx 50 | Euroraum | die 50 größten Unternehmen aus 20 Branchen und 11 Ländern der Eurozone; meistbeachteter Europa-Index; nur Standardwerte | 41,8% Frankreich, 26,5 % Deutschland, 12,7 % Niederlande, 6,7 % Italien, 6,7 % Spanien, 1,8 % Finnland, 1,5 % Belgien |
1 Die Prozentangaben sind gerundet.
Quellen: MSCI, Stoxx (Stand: April 2025)
In den vergangenen fünf Jahren haben die Aktienindizes Stoxx Europe 600 und der MSCI Europe beide eine durchschnittliche Jahresrendite von 6,5 Prozent zu verzeichnen. Während beide Indizes die Jahre 2020 und 2022 mit Verlusten abschlossen, konnten sie besonders 2021 hohe Renditen von über 24 Prozent erzielen. Interessant ist daher auch ein Blick auf die Schwankungen der Indizes und der Vergleich mit einem Weltaktienindex:
Index | Rendite | Schwankungsbreite2 |
---|---|---|
in % pro Jahr | in % pro Jahr | |
Stoxx Europe 600 | 6,5 | 17,3 |
MSCI Europe | 6,5 | 17,1 |
zum Vergleich: | ||
MSCI World | 13 | 17,5 |
FTSE All World | 11,8 | 16,3 |
1 Wir berechnen die durchschnittlichen Jahresrenditen für den Fünf-Jahres-Anlagezeitraum Ende Dezember 2019 bis Ende Dezember 2024.
2 Die Schwankungsbreite bezeichnet die Abweichung vom Rendite-Mittelwert im Betrachtungszeitraum nach oben und unten.
Quelle: ETF-Anbieter, Finanztip-Berechnung (Stand: April 2025)
Deutlich wird, dass sich die Schwankungsbreite der beiden europäischen ETFs im untersuchten Zeitraum nur marginal unterscheidet. Etwas höhere Schwankungen hatte der Weltaktienindex MSCI World. Er lieferte dafür eine doppelt so hohe Jahresrendite, wie die europäischen ETFs.
Auch der weiter gefasste FTSE All World Index, der neben Aktien aus Industrieländern auch welche aus Schwellenländern umfasst, hat eine höhere Rendite als die europäischen Indizes und sticht mit einer geringeren Schwankung hervor.
Die meisten Anlegenden, die über die Deutsche Börse in Frankfurt handeln, setzen jedoch auf den amerikanischen Index S&P 500. Er fasst die größten 500 US-Börsenunternehmen zusammen. Daneben sind auch der klassische MSCI World und der FTSE All World beliebt. Europäische Indizes reihen sich erst nach dem Deutschen Aktien Index (Dax) ein.
Quelle: Xetra, Deutsche Börse, eigene Berechnungen (Stand: August 2024)
Geeignete ETFs auf die Weltaktienindizes findest Du in unseren Ratgeber zum MSCI World und zum FTSE All World.
Wenn Du einen passenden Sparplan suchst, unterstützt Dich der Finanztip-Sparplanrechner dabei.
Etwa die Hälfte der Unternehmen, die in den europaweit ausgerichteten Indizes vertreten sind, stammen aus Ländern außerhalb der Eurozone. Das größte Gewicht hat Großbritannien, gefolgt von der Schweiz und Dänemark. Klar ist, dass die Entwicklung der entsprechenden Landeswährungen im Vergleich zum Euro den Depotstand des Euro-Anlegers beeinflusst. Denn der Kurs der Aktien wird in Euro umgerechnet.
Steigen beispielsweise die Kurse des britischen Pfunds, des Schweizer Franken und der dänischen Krone im Vergleich zum Euro, steigt auch der Wert des Index. Denn in Euro gerechnet kosten die Aktien aus diesen Ländern dann mehr. Umgekehrt wirkt es sich negativ auf die europaweiten Indizes aus, wenn die Fremdwährungen zum Euro fallen.
Anleger müssen also abwägen: Einerseits ermöglicht die Anlage in einen breiten europäischen Index eine bessere Streuung über Länder, Branchen und Unternehmensgrößen, andererseits führen die Schwankungen der Fremdwährungen dann zu Abweichungen zwischen der Entwicklung der Aktienkurse und der Wertentwicklung des Depots.
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