Flatex-Depot Wie gut ist das Depot von Flatex?

Experte Bank und Börse
Das Wichtigste in Kürze
So gehen Sie vor
Der Online-Depotanbieter Flatex steuert auf den 20. Geburtstag zu. Los ging es im April 2006. Damit ist das Frankfurter Unternehmen jünger als die Direktbanken wie ING oder DKB, aber älter als die sogenannten Neo-Broker wie Trade Republic oder Scalable Capital. Das Depot von Flatex vereint damit Vorteile aus beiden „Depot-Generationen“: Flatex ist vielseitig, kann aber auch mit sehr niedrigen Kosten punkten.
Flatex gehört zu den Empfehlungen in unserem Depotvergleich. Der Anbieter holt Punkte in vielen Bereichen: Du hast alle deutschen Börsenplätze zur Verfügung, dazu viele Direkthändler und auch ausländische Börsen. Entsprechend groß ist das Angebot an handelbaren Wertpapieren. Auf Wunsch gibt es auch ein Gemeinschaftsdepot und Kinderdepots. Flatex beschränkt sich auf den Wertpapierhandel. Ein Girokonto oder ein Tagesgeldkonto kannst Du dort nicht führen.
Die Kosten des Flatex-Depots sind ziemlich niedrig. Laufende Gebühren für die Depotführung gibt es nicht. Wie bei anderen Anbietern auch gibt es zwei Methoden, Wertpapiere wie ETFs zu kaufen. Sparpläne haben bei Flatex keine Kaufgebühr. Einzelne Käufe außerhalb von Sparplänen sowie Verkäufe kosten in der günstigsten Variante eine Pauschalgebühr von 5,90 Euro, unabhängig vom Anlagebetrag. Was Du dafür einstellen musst, liest Du weiter unten.
Handelbar sind alle gängigen Aktien, ETFs und andere Investmentfonds. Flatex hat Anschluss an elf deutsche und viele internationale Börsen und bietet somit einen großen Wertpapierpool.
Bist Du schon Depotbesitzer oder Depotbesitzerin und möchtest Deine Papiere von einer anderen Bank zu Flatex übertragen, kannst Du dafür ein spezielles Formular nutzen. Dieses findest Du nach dem Log-in in Deinem Flatex-Depot. Du musst es ausfüllen und zu Deiner alten Depotbank schicken. Du kannst auf Wunsch nur einen Teil Deiner Wertpapiere übertragen.
Wie gut das Depot der Consorsbank im Vergleich zu anderen Depots abschneidet, findest Du ganz einfach mit unserem Depotvergleich heraus.
Du kannst das Flatex-Wertpapierdepot online und schnell eröffnen. Als Erstes musst Du Deine Handynummer eintippen.
Quelle: Flatex (Stand: Januar 2025)
Anschließend gibst Du, wie bei Banken üblich, einige persönliche Daten an, etwa Deine Anschrift, E-Mail-Adresse sowie Angaben zu Deiner beruflichen und finanziellen Situation. Dann kommen noch Fragen zu Deinen Erfahrungen mit Wertpapiergeschäften. Du musst auch ein Referenzkonto angeben. Damit ist Dein Girokonto bei Deiner Hausbank gemeint.
Ausführliche Informationen zu den einzelnen Schritten einer Depoteröffnung findest Du in unserem Ratgeber Depot einfach erklärt.
Es ist auch möglich, ein Depot mit Deiner Partnerin beziehungsweise Deinem Partner gemeinsam zu eröffnen, sowie ein Depot für Euer Kind. Wie bei anderen Finanzdienstleistern musst Du noch eine Identitätsprüfung über das Videoident- oder Postident-Verfahren machen. Du kannst auch Deine Identität über die eID-Funktion des Personalausweises prüfen lassen, wenn Du die Zugangsdaten und ein geeignetes Smartphone hast. Du bekommst die Zugangsdaten von Flatex sofort per SMS zugeschickt. Damit kannst Du Dich direkt ins neue Depot einloggen. Flatex sendet Dir außerdem mit der Post einen Willkommensbrief.
Um Guthaben von Deinem Girokonto auf das Depot zu überweisen, nutzt Du die IBAN Deines neuen Verrechnungskontos bei Flatex. Diese Iban findest Du im Flatex-Dashboard unter dem Punkt „Guthaben“. Flatex bezeichnet das Verrechnungskonto auch als Flatex-Cashkonto oder -Guthabenkonto.
Flatex berechnet für das Depot keine laufenden Depotführungsgebühren. Falls Du alte Rezensionen über Flatex liest, stößt Du eventuell auf überholte Angaben dazu, denn zwischen 2020 und 2023 hatte das Unternehmen vorübergehend eine monatliche Gebühr berechnet, aber dann abgeschafft.
Möchtest Du Wertpapiere per Sparplan kaufen, kostet das bei Flatex keine Kaufgebühr. Eine Kurzanleitung, wie Du einen ETF-Sparplan bei Flatex einrichtest, liest Du weiter unten.
ETF-Einzelkäufe und -verkäufe kosten im direkten Handel mit der Fondsgesellschaft pauschal 5,90 Euro. Du musst dafür beim Kauf den Handelsplatz „KAG“ auswählen. Die Abkürzung steht für Kapitalanlagegesellschaft – also den Herausgeber des ETF. Wenn Du schon Erfahrungen im Börsenhandel hast, kommt Dir der Ablauf vielleicht seltsam vor, denn beim Kauf über die KAG musst Du ein paar Tage Zeit mitbringen, bis die Transaktion abgeschlossen ist. Die Kauf- oder Verkaufsaufträge werden bei dieser Methode nur zu bestimmten Terminen bearbeitet: Insgesamt kann es drei oder vier Börsentage dauern, bis Du die Fondsanteile beziehungsweise das Geld bekommst.
Möglich ist auch der Handel über eine Börse, dann kommen noch deren Gebühren hinzu. An der Börse Tradegate sind das beispielsweise zwei Euro. Bevor Du eine Transaktion endgültig mit einer Tan bestätigst, solltest Du auf die Kostenübersicht klicken. Darin siehst Du die konkreten Gebühren.
Flatex: Ordergebühren für Einmalanlagen
Anlagesumme in Euro | Ordergebühren (ohne Handelsplatzkosten1) in Euro |
---|---|
beliebig | 5,90 |
1 Höhe ist abhängig vom jeweiligen Handelsplatz. Bei Tradegate beträgt die Gebühr zum Beispiel pauschal zwei Euro, unabhängig vom Anlagebetrag. ETFs lassen sich auch ohne Handelsplatzkosten direkt über die KAG, die Kapitalanlagegesellschaft handeln. Dies ist nur ein Ausschnitt, für die komplette Liste siehe Website von Flatex.
Quelle: Flatex (Stand: Januar 2025)
Daneben gibt es noch weitere Kosten, die aber keine Besonderheit von Flatex sind. Sie sind in der Kostenübersicht aufgeführt, die Du vor einem Wertpapierkauf als PDF bekommst, und werden manchmal in Foren für Anlegende diskutiert. Beispielsweise sind das:
Mehr zu den Kosten, die beim Sparen mit ETFs anfallen, und zur Kostenübersicht Deiner Depotbank liest Du in unserem ausführlichen Ratgeber zu ETF-Kosten.
Quelle: Flatex (Stand: Januar 2025)
Wenn Du bei Flatex einen Einzelkauf oder -verkauf tätigen möchtest, liest Du in diesem Abschnitt mehr darüber. Im darauffolgenden Abschnitt geht es dann um einen Sparplan bei Flatex.
Im Log-in-Bereich Deines Depots gibst Du die Kennnummer ISIN des gewünschten Wertpapiers ein. Kennst Du die noch nicht, findest Du sie über die Wertpapiersuche des Depots. Oder, noch besser, Du schaust in den ETF-Finder von Finanztip. Dort ist die Auswahl an ETFs aufgeführt, die wir Dir für den Vermögensaufbau empfehlen.
Im nächsten Schritt trägst Du die gewünschte Stückzahl ein – zum Beispiel fünf Anteile eines konkreten ETF oder fünf Aktien. Der Preis einer Aktie oder eines ETF-Anteils schwankt und kann sich von Sekunde zu Sekunde ändern. Daher kann Flatex den Kaufpreis für Deine Aktion nur schätzen.
Nun musst Du Dich für einen Handelsplatz entscheiden. Die niedrigsten Kaufgebühren zahlst Du bei Flatex, wenn Du ETF-Anteile nicht über die Börse von anderen Handelsteilnehmenden kaufst, sondern direkt von der KAG, das ist die jeweilige Kapitalanlagegesellschaft wie zum Beispiel Amundi, Xtrackers oder iShares. Beim Kauf über die KAG gibt es die Besonderheit, dass der Preis sogar erst mehrere Börsentage nach Deiner Auftragserteilung feststeht. Dies ist aber bei großen ETFs kein wirkliches Problem, weil die Kursschwankungen geringer sind als bei Einzelaktien. Und auch bei einem Sparplan ist der Preis der ETF-Anteile vorher unbekannt. Aktien kann man nicht über eine KAG kaufen, sondern nur Fonds.
Wählst Du als Handelsplatz eine Börse aus, wie beispielsweise Xetra, Tradegate oder Stuttgart, zahlst du eine Handelsplatzgebühr. Deren Höhe ist nicht ausdrücklich im allgemeinen Preisverzeichnis von Flatex angegeben. Sie betragen mindestens zwei Euro, das ist beim Handelsplatz Tradegate der Fall. Du solltest aber vor Abschluss Deines Auftrags in die Kostenübersicht schauen – dort findest Du die Angaben zu Deinem konkreten Kauf beziehungsweise Verkauf.
Damit Du nicht von einem hohen Kaufpreis überrascht werden kannst, solltest Du beim Kauf über eine Börse – nicht über die KAG – einen Limitpreis setzen. Dieser Preis pro Stück wird dann keinesfalls überschritten, selbst wenn der Börsenkurs während Deines Kaufvorgangs ansteigen sollte.
Beispiel: Der aktuelle Kurs einer Aktie liegt bei 103,08 Euro. Wenn Du als Limitpreis 105,10 Euro einstellst und fünf Stück des Wertpapiers orderst, würdest Du höchstens für einen Wert von 525,50 Euro kaufen. Sollte der Kurs noch während des Ordervorgangs auf 105,20 Euro steigen, findet so lange kein Kauf statt, bis es wieder ein Angebot für höchstens 105,10 Euro gibt, die Order abläuft oder gelöscht wird. Setzt Du kein Limit, sondern wählst die Option „Market“, könnte auch ein Kauf zu höheren Preisen zustande kommen. Im Beispiel aus der Abbildung solltest Du auf „Ordertyp“ tippen und statt „Market“ ein Limit wählen.
Finanztip empfiehlt, möglichst während der Öffnungszeit der deutschen Leitbörse Xetra zu handeln, weil dann mehr Anlegende an der Börse mitmischen – das sorgt auch an allen anderen Börsen für vorteilhaftere Kurse. Beachte: Xetra ist nur an Wochentagen zwischen 9 Uhr und 17:30 Uhr geöffnet – vermeide daher den Handel in den Morgen- und Abendstunden. Solltest Du doch mal morgens oder abends an einem anderen Börsenplatz handeln wollen, dann stelle ein Limit, einen Höchstpreis, ein, damit Du nicht einen ungünstigen Kurs erwischst. Der Screenshot zeigt die Ordermaske. Wähle bei Ordertyp „Limit“ um ein Limit zu setzen.
Schließlich siehst Du noch einmal alle Details Deiner Order, bevor Du sie endgültig freigibst. Prüf noch einmal, ob es der richtige ETF ist, Limit und geschätzter Anlagebetrag passen, und klicke auch auf den Link hinter „Kosten und Nebenkosten“. Dort findest Du die eben angesprochenen Handelsplatzgebühren.
Der Absatz „Kosten der Haltedauer“ stellt die Produktkosten Deines ETF dar. Hierauf hat Flatex oder der Depotanbieter generell keinen Einfluss. Im Absatz zum Wertpapierverkauf sind die Verkaufsgebühren nach der aktuell gültigen Preisstruktur dargestellt. Mehr Hintergrundinfos liest Du im Ratgeber zu ETF-Kosten.
Stimmt alles, klickst Du auf „Freigeben“. Sobald Deine Order ausgeführt wurde, bekommst Du eine Bestätigung per E-Mail und in der Postbox des Depots. Dort kannst Du Dir die Abrechnung anschauen. Hast Du eine ETF-Order über den „Handelsplatz KAG“, also nicht über eine Börse erteilt, dauert es zwischen drei und sechs Tagen, bis der Auftrag ausgeführt wird.
Quelle: Flatex (Stand: Januar 2025)
Einen ETF-Sparplan bei Flatex kannst Du mit wenigen Schritten einrichten. Wähle in der Navigation den Punkt „Sparpläne“. Wie auch bei einer Einmalanlage, die wir vorhin beschrieben haben, musst Du dann die Kennnummer ISIN des gewünschten Wertpapiers eintippen. Bist Du noch unschlüssig, nutz den ETF-Finder von Finanztip. Dort ist die Auswahl an ETFs aufgeführt, die wir Dir für den Vermögensaufbau empfehlen.
Dann gibst Du die Sparrate, das Intervall und den Ausführungstermin an. Als Sparrate sind Beträge ab 25 Euro möglich. Beim Intervall wählst Du zwischen monatlich, vierteljährlich, halbjährlich und jährlich. Die Ausführung findet bei Flatex ohne Kaufgebühr statt.
Bei „nächster Ausführung“ wählst Du einen Termin – zum Beispiel den nächsten Monatsersten. Wenn Du Dich in Zukunft anders entscheidest, kannst Du ETF-Sparpläne jederzeit ändern oder stoppen.
Du kannst die fälligen Sparraten von Deinem Girokonto oder Deinem Verrechnungskonto bei Flatex einziehen lassen. Letzteres wird auch als Cashkonto oder Guthabenkonto bezeichnet.
Abschließend siehst Du eine Zusammenfassung Deiner Angaben. Wundere Dich nicht, wenn nach Deiner Bestätigung noch nichts passiert. Die erste Sparplan-Ausführung erfolgt ja erst zum von Dir gewählten Termin.
Du kannst bei Flatex auch einen „umgekehrten Sparplan“ einrichten, nämlich einen Auszahlplan, auch Entnahmeplan genannt. Das bedeutet, dass Du von einem Wertpapierbestand, also Deinem besparten ETF, regelmäßig einen Teil verkaufst.
Wie im Ratgeber zur Geldanlage ausführlich beschrieben, raten wir erst nach einer Anlagedauer von mindestens 15 Jahren zum Verkauf von ETF-Anteilen, damit Du von der langfristigen Rendite an der Börse profitieren kannst.
Die Mindestrate für die Auszahlung beträgt wie beim Sparplan 25 Euro. Du richtest bei Flatex einen Auszahlplan ein, indem Du in der Navigation „Handel“ und dann „Spar-/Entnahmeplan“ auswählst. Der Entnahmeplan hat bei Flatex keine Verkaufsgebühren. Allerdings fallen beim Verkauf Steuern auf den erzielten Gewinn an. Deshalb musst Du zwischen der Brutto-Entnahme vor Steuern und der Netto-Entnahme nach Steuern unterscheiden. Da Du einen Auszahlplan ebenso flexibel aufstocken, reduzieren oder stoppen kannst wie einen Sparplan, sollte das kein Problem sein.
Das Verrechnungskonto und Dein Depot führst Du direkt bei der Flatex-Degiro Bank AG. Diese hat eine deutsche Banklizenz und ist Mitglied des deutschen gesetzlichen Einlagensicherungsfonds. Im Fall einer Bankenpleite ist Dein Guthaben auf dem Verrechnungskonto bis 100.000 Euro gesichert. Bei einem Gemeinschaftskonto gilt diese Summe pro Person.
ETF-Anteile oder Aktien, die Du über Flatex – oder einen beliebigen anderen Broker – gekauft hast, sind nicht über die Einlagensicherung geschützt. Schließlich kann sich ihr Wert ständig im Börsenhandel ändern und theoretisch auf null fallen, aber auch stark ansteigen. Wertpapiere sind juristisch Sondervermögen, fallen also bei einer Zahlungsunfähigkeit der Bank nicht in die Insolvenzmasse.
Falls Flatex Deine Wertpapiere nicht herausgeben könnte, würde die Anlegerentschädigung nach europäischem Recht greifen. Hier sind – wie bei anderen Brokern – maximal 20.000 Euro pro Person geschützt und höchstens 90 Prozent der ausstehenden Summe.
* Was der Stern bedeutet:
Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.
Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).
Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.
Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.
Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.
Klickst Du auf eine Empfehlung mit *, unterstützt das unsere Arbeit. Finanztip bekommt dann eine Vergütung. Empfehlungen sind aufwändig recherchiert und basieren auf den strengen Kriterien der Finanztip-Expertenredaktion. Mehr Infos