Rente ab 63: So klappt der vorgezogene Ruhestand
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Von zehn Euro würden Kinder wahrscheinlich Süßigkeiten, ein Kinoticket oder ein Videospiel kaufen. Die Bundesregierung denkt langfristiger und will zehn Euro im Monat für jedes Schulkind für dessen Altersvorsorge anlegen. Darauf haben sich Union und SPD im April in ihrem Koalitionsvertrag geeinigt. Den aktuellen Stand der Frühstart-Rente haben wir zusammengefasst.
Die Frühstart-Rente ist eine staatliche Unterstützung für die Altersvorsorge von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, die 2026 starten soll. Diese Idee ist Teil des Koalitionsvertrages, den CDU/CSU und SPD Anfang April 2025 vorstellten. Laut Papier des Koalitionsausschusses sollen die Eckpunkte zur Frühstart-Rente noch in diesem Jahr beschlossen werden. Das Gesetz soll rückwirkend zum 1. Januar 2026 in Kraft treten.
Zehn Euro pro Monat soll jedes Kind zwischen sechs und 18 Jahren vom Staat für die Altersvorsorge bekommen. Das Geld soll in ein spezielles Depot eingezahlt werden. Der Koalitionsvertrag gibt einige Regeln für die staatliche Förderung vor:
Verstirbt eine begünstigte Person vor Rentenbeginn, soll das Kapital aus der Frühstart-Rente an die Erben gehen. Diskutiert wird außerdem ein Zuschlag von fünf Euro im Monat für einkommensschwache Familien, um die Frühstart-Rente sozial gerechter zu gestalten.
Laut Papier des Koalitionsausschusses soll die Frühstart-Rente rückwirkend zum 1. Januar 2026 in Kraft treten. Noch 2025 sollen die Eckpunkte von der Bundesregierung beschlossen werden.
Viele Details und Fragen sind heute noch ungeklärt. Zum Beispiel:
Die Frühstart-Rente soll junge Menschen an den Kapitalmarkt heranführen und die Finanzbildung fördern. Unabhängig von ihrem Elternhaus soll der jungen Generation der Zugang zur privaten Altersvorsorge ermöglicht werden.
Die Frühstart-Rente soll das deutsche Rentensystem entlasten, indem mehr Menschen dazu angeregt werden, privat vorzusorgen und ihre Rentenlücke zu schließen. Die staatlichen Einzahlungen allein werden jedoch nicht ausreichen, um individuelle Rentenlücken zu schließen. Sie sind vielmehr ein Startkapital für die private Vorsorge.
In einem Positionspapier fordern wir von Finanztip eine Reform der Altersvorsorge und die Einführung eines staatlich geförderten Vorsorgedepots für alle Verbraucherinnen und Verbraucher.
Mehr dazu liest Du in unserem Finanztip Positionspapier:
Kinder zwischen dem sechsten und 18. Lebensjahr, die in Deutschland eine Schule oder eine andere Bildungseinrichtung besuchen, sollen die staatliche Förderung durch die Frühstart-Rente bekommen. Genaueres ist noch nicht bekannt.
Begünstigt dürften Kindern sein, die in Deutschland zur Schule gehen oder studieren. Gleiches könnte auch für Minderjährige gelten, die eine Ausbildung machen und zu einer Berufsschule gehen. Ob Minderjährige berechtigt sind, die zum Beispiel ein Freiwilliges Soziales Jahr oder den Freiwilligen Wehrdienstes leisten, ist noch unklar.
Der Koalitionsvertrag lässt noch offen, wie die Kinder und Jugendlichen nachweisen sollen, dass sie eine Bildungseinrichtung besuchen.
Die Frühstart-Rente soll keinen früheren Renteneintritt ermöglichen, sondern jungen Menschen bei der Altersvorsorge unter die Arme greifen.
Ein Kind, das die staatliche Förderung durch die Frühstart-Rente in voller Höhe bekommt und sie in einen weltweiten Aktien-ETF anlegt, kann mit 73.067 Euro in Rente gehen. Dieser Betrag müsste allerdings in der Rente versteuert werden und beinhaltet keine Kosten für Depot und ETF.
Erhalten Kinder ab ihrem sechsten Geburtstag die Förderungen der Frühstart-Rente durchgängig bis zur Volljährigkeit, kommen über die monatlichen Einzahlungen für zwölf Jahre 1.440 Euro zusammen.
Ab dem 18. Geburtstag gibt es keine staatlichen Einzahlungen mehr. Dann können allerdings schon 2.090 Euro im Depot liegen. Das wäre der Fall, wenn das Geld in einen passiven Welt-Aktien-ETF angelegt wird, der die Ausschüttungen wiederanlegt. Laut Finanztip-Berechnungen bringt eine solche Anlage langfristig eine Durchschnittsrendite von sechs Prozent jährlich.
Wer über die staatliche Förderung von zehn Euro im Monat hinaus kein weiteres Geld einzahlt, hat mit 67 Jahren einen Depotwert von 73.067 Euro.
Spart eine Person ab ihrem 18. Geburtstag jeden Monat zusätzlich 50 Euro privat an, käme sie zum Renteneintritt mit 67 auf einen Depotwert von 423.680 Euro. Dabei müssten die Erträge in der Rente versteuert werden. Kosten für Depot und ETF haben wir nicht berücksichtigt.
Weil eine Auszahlung des Geldes nicht vor dem Renteneintritt möglich ist, läuft der Vermögensaufbau langfristig: Jede Person hat einen Anlagehorizont von mindestens 49 Jahren. Zumindest, sofern das Renteneintrittsalter bei 67 Jahren bleibt.
So kann der Zinseszinseffekt optimal genutzt werden. Er wirkt stärker, je länger das Geld angelegt wird. Sind die Erträge bis zum Renteneintritt steuerfrei, so wie aktuell geplant, greift der Zinseszins im Vergleich zu anderen Anlagen bei der Frühstart-Rente ungebremst.
Rente ab 63: So klappt der vorgezogene Ruhestand
Expertengespräch am 16.12.2025
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Konkrete Angebote von Depotanbietern gibt es noch nicht, da die Frühstart-Rente frühstens 2026 eingeführt wird. Allerdings bringen sich viele Anbieter bereits mit herkömmlichen Juniordepots in Stellung.
Ein gutes Juniordepot findest Du mit dem Finanztip-Vergleich solcher Angebote. Bei vielen Anbietern ist die Depotführung kostenlos und ETF-Sparpläne gebührenfrei. Manche Depots werben sogar mit Prämien für Kinder. Auch wenn die Werbung dies suggeriert: Bislang gibt es noch keine staatlichen Förderungen für Juniordepots.
Die Auswahl erfolgt nach verbraucherfreundlichen Finanztip-Kriterien, sortiert nach Preis-Leistungs-Bewertung. Mehr erfahren.
Der Finanztip-Depot-Vergleich basiert auf Daten von Banken, die wir selbst über die Websites der Anbieter, Preis- und Leistungsverzeichnisse und Abfragen bei den Anbietern gesammelt haben. Die Daten werden von uns monatlich kontrolliert und aktualisiert. Wir übernehmen keine Gewähr und Haftung für die Richtigkeit und Aktualität der hier bereitgestellten Informationen.
Die Reihenfolge der Depots in der Tabelle wird durch ein Scoring vorgegeben, Du hast die Wahl zwischen der Bewertung von Preis-Leistung, Kosten und Leistung. Beim Scoring spielen zum Beispiel folgende Konditionen eine Rolle: Verwahrgebühren, Ordergebühren, Anzahl von Handelsplätzen, Angebot der von Finanztip empfohlenen ETFs, Sparplanfunktion, Steuerinformationen oder Zinsen auf dazugehörigen Konten. Alle Empfehlungen erfolgen redaktionell unabhängig.
Das Depot von N26 wird aktuell mit null Punkten bewertet. Grund dafür sind aktuelle Maßnahmen der Bafin gegen diese Banken.
Die Auswahl der Depots erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir nennen nur Depots, die deutschlandweit eröffnen werden können. Außerdem zeigen wir nur Anbieter, bei denen (1) das Depot komplett online eröffnet und geführt werden kann, (2) die Depotführung kostenlos ist oder durch Bedingungen wie die Ausführung eines Sparplans, bestimmte Wertpapiertransaktionen oder einen monatlichen Geldeingang auf dem dazugehörigen Girokonto kostenfrei gestellt werden kann, (3) neben ETFs auch Einzeltitel (also Aktien oder Anleihen) im selben Depot gehandelt werden können, (4) es die Möglichkeit gibt, automatische Sparpläne auf ETFs im selben Depot einzurichten, (5) es einen automatischen Abzug der deutschen Abgeltungssteuer gibt, (6) es keine Mindesteinlage gibt und (7) der Markteintritt nicht weniger als drei Monate her ist.
Die staatliche Förderung soll in ein „individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot“ fließen. Der Koalitionsvertrag lässt allerdings offen, in welche Produkte die staatliche Förderung und das später selbst angesparte Geld angelegt werden sollen.
Es könnte in einen weltweiten Aktien-ETF angelegt werden, den Finanztip für die Altersvorsorge empfiehlt. Möglich wären aber auch Investments in andere Produkte von Versicherungen, aktiv gemanagte Fonds oder Einzelaktien. Hierbei ist zu befürchten, dass die Kosten der Produkte hoch ausfallen und die Renditen schmälern. Einzelaktien hingegen sind sehr spekulativ und bieten – anders als ein Aktien-ETF – keine Streuung.
Noch ist ebenfalls unklar, wie das Depot für die Frühstart-Rente aussehen soll. Ähnliche Pläne für ein Altersvorsorgedepot, das staatlich gefördertes ETF-Sparen ermöglichen sollte, hatte die Ampel-Regierung 2024. Auch das sollte die private Altersvorsorge stärken und ein Nachfolger der Riester-Rente sein, wurde allerdings nie umgesetzt.
Ein Juniordepot für den Nachwuchs einzurichten und regelmäßig Geld in einen Welt-Aktien-ETF anzulegen, ist sinnvoll, egal wie es mit den Plänen der Regierung zur Frühstart-Rente weitergeht.
Wer ein Kinderdepot unabhängig von der staatlichen Förderung eröffnet, ist flexibler: (Teil-)Verkäufe der Wertpapiere im Depot sind bei der Frühstart-Rente nicht möglich. Die staatliche Förderung und alle Erträge daraus sind bis zum Renteneintritt gesperrt und kein Zugriff darauf möglich. So die Pläne im Koalitionsvertrag.
Über ein Juniordepot können Familien auch Geld für andere Zwecke als die Altersvorsorge anlegen. So können der Führerschein, die Ausbildung oder das Eigenkapital für einen Immobilienkauf davon bestritten werden.
Einzige Einschränkung bei der Anlage in Aktien-ETFs: Das Geld sollte für mindestens 15 Jahre, gerne länger, angelegt werden, um zwischenzeitliche Kursschwankungen aussitzen zu können. Ist das Sparziel kurzfristiger, weil zum Beispiel der Führerschein in den nächsten Jahren ansteht, eignen sich andere Geldanlagen wie Tagesgeld, Festgeld oder ein Geldmarkt-ETF.
Welche weiteren Vorteile ein Juniordepot hat, liest Du in unserem Finanztip-Ratgeber zu Juniordepots.
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