Geldanlage So legst Du Dein Geld einfach sicher an

Timo Halbe
Timo Halbe
Experte Geldanlage

Das Wichtigste in Kürze

  • Für die langfristige Geldanlage empfiehlt Finanztip Aktien-ETFs als Rendite- und Zinsanlagen als Sicherheitsbaustein.
  • Hast Du etwaige Schulden getilgt und als Sicherheitsbaustein einen Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto liegen, kannst Du mit dem Aktien-ETF Deinen Renditebaustein aufbauen.
  • Faustregel für die Altersvorsorge: Monatlich solltest Du etwa 15 Prozent Deines Nettoeinkommens in einem Aktien-ETF beiseitelegen. Mehr dazu in unserem ePaper: 

Zum ePaper „Mit ETFs sicher fürs Alter vorsorgen“
 

So gehst Du vor

  • Erstelle einen Sparplan auf einen weltweite Aktien-ETF. Passende ETFs findest Du mit unserem ETF-Vergleich.

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  • Lege Deinen Sicherheitsbaustein in Tagesgeld, Festgeld oder einen Geldmarkt-ETF an. 

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Zinsen, Aktien, ETFs oder doch Immobilien? Wer die beste Geldanlage für 2025 sucht, steht vor einer Fülle an Möglichkeiten – und ebenso vielen Risiken. Doch welche Chancen lohnen sich wirklich, und worauf solltest Du jetzt achten, um Dein Geld klug und sicher zu investieren?

In diesem Ratgeber erfährst Du, wie Du Deine Geldanlage gewinnbringend und sicher aufstellst und mit wenig Aufwand selbst in die Hand nimmst. Wir führen Dich Schritt für Schritt durch unsere Finanztip-Strategie für die langfristige Geldanlage.

Welche Geldanlage empfiehlt Finanztip?

Finanztip empfiehlt für Deine Geldanlange eine Kombination aus einem Investment in Aktien und Zinsanlagen. Für die Aktienanlage eignen sich breitgestreute Exchange-Traded-Funds (ETFs) am besten. Zu den von uns empfohlenen Zinsanlagen zählen Tagesgeld, Festgeld und Geldmarkt-ETFs. Mit unserer Hilfe kannst Du aus diesen wenigen Produkten einfach, günstig und selbstständig Deine Geldanlage aufbauen.

Warum eignen sich Aktien-ETFs als Renditebaustein? 

Aktien-ETFs sind gut als Renditebaustein geeignet, da sie bei einem vertretbaren Risiko langfristig Renditen über der Inflation versprechen. Du brauchst Aktien also, um reale Gewinne zu erzielen. Um das Risiko zu mindern, solltest Du zwei Regeln beachten:

  1. Breit gestreut investieren: Du solltest nicht nur in wenige einzelne Aktien investieren. Denn dann hängt der Erfolg Deines Investments von dem Erfolg weniger Unternehmen ab. Gleiches gilt für ein Investment in bestimmte Branchen oder Regionen. Läuft es bei diesen Aktien schlecht, erleidest Du starke Verluste. Viel sinnvoller ist es, wenn Du in Aktien aus der ganzen Welt und aus allen Branchen investierst. Läuft es in einer Region oder Branche schlecht, gleicht das eine andere Region oder Branche aus.
  2. Langfristig investieren: Kurzfristig können Aktienmärkte stark schwanken. Über kurze Zeiträume kannst Du also große Gewinne, aber auch große Verluste einfahren. Schaust Du Dir aber die Entwicklung der Aktienmärkte in der Vergangenheit an, siehst Du, dass die Kurse langfristig immer gestiegen sind. Jeder Kursverlust wurde nach einiger Zeit wieder ausgeglichen. Deswegen solltest Du in Aktien nur langfristig investieren. Mit langfristig meinen wir 15 Jahre oder mehr.

Das Risiko Deiner Aktie federst Du auch mit einem Sicherheitsbaustein ab. Denn das ist eine Geldanlage fast ohne Risiko.

Die Finanztip-Analyse zeigt: Befolgst Du diese beiden Regeln, kannst Du bei Aktien mit einer durchschnittlichen Rendite von sechs Prozent rechnen. 

Warum gehören Zinsanlagen in den Sicherheitsbaustein?

Wir empfehlen Dir Zinsanlagen als Sicherheitsbaustein, da sie Dir eine feste regelmäßige Zinszahlung bringen. Anders als Aktien haben sie zudem keine Kursschwankungen. 

Ein solcher Sicherheitsbaustein ist wichtig, falls Du doch mal dringend Geld brauchst und die Aktienkurse schlecht stehen. Denn dann kannst Du Geld aus Deiner Zinsanlage entnehmen und musst nicht Aktien zu einem womöglich schlechten Kurs verkaufen. 

Welche Zinsanlagen empfiehlt Finanztip?

Als Zinsanlage empfehlen wir Dir Tagesgeld, Festgeld oder Geldmarkt-ETFs:

Tagesgeld - Das Einfachste ist ein Tagesgeldkonto. Das ist ein Bankkonto, auf das Du jederzeit Geld ein- und auszahlen kannst. Du solltest darauf achten, dass Dein Tagesgeld gut verzinst und sicher ist. Sicher bedeutet, dass es der gesetzlichen Einlagensicherung unterliegt. Gute Angebote findest Du mit unserem Tagesgeldvergleich

Festgeld - Beim Festgeld legst Du einen festen Betrag über einen festgelegten Zeitraum an und bekommst dafür einen bestimmten Zinssatz. Die Laufzeit eines solchen Festgeldes liegt meist zwischen ein paar Monaten und mehreren Jahren. Während der Laufzeit kommst Du allerdings nicht an Dein Geld. In welchen Situationen Festgeld sinnvoll ist und wie Du darin anlegst, erfährst Du in unserem Ratgeber zu Festgeld.

Geldmarkt-ETFs - Wenn Du einen größeren Betrag sicher und bequem anlegen möchtest, sind Geldmarktfonds eine gute Alternative zum Tagesgeld. Denn dann musst Du nicht regelmäßig zwischen den Banken mit den besten Zinsen wechseln. Wie ein Geldmarkt-ETF funktioniert und welche wir empfehlen, erfährst Du in unserem Ratgeber zu Geldmarktfonds.

Ist eine Immobilie als Geldanlage geeignet? 

Eine Immobilie wie ein Haus oder eine Wohnung kann als Alternative zu Aktien und Zinsanlagen als Geldanlage geeignet sein. Dabei solltest Du aber ein paar Dinge beachten.So sollte Dir klar sein, dass Du dafür mehr Arbeit investieren musst als für Aktien-ETFs und Zinsprodukte. Außerdem ist eine Immobilie eine risikoreiche Geldanlage. 

Du gehst mit einer Immobilie auch ein Klumpenrisiko ein. Denn Du setzt bei Deiner Geldanlage womöglich einen großen Teil Deines Vermögens auf ein bestimmtes Haus oder eine bestimmte Wohnung. Mit Aktien kannst Du das Risiko breiter streuen. Dazu kommt, dass der Ertrag von den genauen Umständen abhängt: Wo ist Deine Immobilie gelegen? Wie hoch sind die Instandhaltungs- und Nebenkosten? Wie viel Miete erzielst Du? Welche Überlegungen Du dazu anstellen solltest, erfährst Du in unserem Ratgeber zur Immobilie als Kapitalanlage

Was, wenn Du nur für ein paar Jahre anlegen möchtest?

In diesen Fällen solltest Du auf Aktien verzichten. Denn über einen kurzen Zeitraum besteht bei Aktien das Risiko, dass Du Verluste machst. Setz stattdessen auf die von uns empfohlenen Zinsanlagen.

In diesem Ratgeber fokussieren wir uns auf die langfristige Geldanlage. Denn wir empfehlen Dir möglichst langfristig zu investieren, um für Dein Alter vorzusorgen. In manchen Situationen ist allerdings klar, dass Du das Geld bereits in ein paar Jahren benötigst. Zum Beispiel weil Du weißt, dass Du ein eigenes Haus bauen möchtest oder weil die Sanierung Deiner Immobilie ansteht. 

Was sich für welche Situation anbietet, erfährst Du im Ratgeber zum Vergleich zwischen Tages- und Festgeld

Was musst Du erledigen, bevor Du mit dem Investieren startest?

Bevor Du Deine Überschüsse in die Geldanlage steckst, solltest Du noch zwei Dinge erledigen:

  1. Schulden tilgen - Schulden zurückzahlen ist die beste Form der Geldanlage. Denn fast immer sind die Zinsen auf bestehende Kredite deutlich höher als die zu erwartenden Renditen Deiner Anlagen. Prüfe also zunächst, ob Du alte Kredite ablösen oder Deinen Dispokredit ausgleichen kannst. Eine Ausnahme: Eine Sondertilgung Deiner Baufinanzierung ist aufgrund der gestiegenen Sparzinsen nicht immer die beste Lösung. Unter welchen Umständen es sich lohnt, eher zu sparen als zu tilgen, erklären wir im Ratgeber zur Sondertilgung.
  2. Notgroschen auffüllen - Für unerwartete Ausgaben wie eine kaputte Waschmaschine oder das kaputte Auto solltest Du eine gewisse Geldsumme als Notgroschen vorhalten. Wir empfehlen eine Reserve von drei bis fünf Monatsgehältern.

Wo sollte Dein Notgroschen liegen?

Da Du auf den Notgroschen schnell zugreifen können solltest, empfehlen wir Dir, diesen auf einem Tagesgeldkonto zu parken. Denn dort legst Du das Geld fast ohne Risiko an. Achte darauf, dass Du dort gute Zinsen bekommst, denn sonst verliert Dein Notgroschen durch die Inflation an Wert. 

Was gute Zinsen sind, ändert sich natürlich je nach Wirtschaftslage. Da Du die Inflation schlagen willst, kannst Du Dir als einfache Orientierung merken: Wenn möglich, solltest Du mindestens zwei Prozent Zinsen bekommen. Denn zwei Prozent sind auch das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank. 

Natürlich ist es nicht immer möglich, zwei Prozent Zinsen pro Jahr zu bekommen. So kommen wir beispielsweise aus einer langanhaltenden Niedrigzinsphase, die sich erst im Sommer 2022 gedreht hat. Du kannst es Dir ganz einfach machen und unseren Tagesgeldvergleich nutzen. Der zeigt Dir immer die aktuell besten Zinsen bei sicheren Banken an.

Das Ranking erfolgt für die gewählte Filtereinstellung anhand der aktuellen Zinsen, wobei Angebote, die unsere Finanztip-Kriterien erfüllen, als Empfehlung zuerst gelistet werden. Mehr erfahren.

Hinweise zum Tagesgeld-Vergleich

Der Finanztip-Tagesgeldvergleich basiert auf Daten von mehr als 100 Banken, die der Dienstleister Financeads GmbH & Co KG, Nürnberg, (Datenschutzhinweise) zur Verfügung stellt. Diese haben wir mit unseren Parametern so gefiltert, dass Du ein verbraucherfreundliches Ergebnis nach Finanztip-Kriterien bekommst. Empfohlene Banken müssen der gesetzlichen Einlagensicherung in einem wirtschaftlich starken europäischen Land angehören und seit mindestens zwei Jahren Einlagenprodukte wie Tages- und/oder Festgeldkonten für Kunden in Deutschland anbieten. Die Auswahl der Tagesgeldkonten erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität der hier bereitgestellten Informationen. Für Schäden aus fehlerhaften Daten oder durch die Nutzung des Vergleichs übernehmen wir keine Haftung.

Wie viel Geld solltest Du anlegen?

Als Faustregel gilt: Wir empfehlen Dir 20 Prozent Deines Nettoeinkommens beiseitezulegen. Etwa 15 Prozent solltest Du in einen breitgestreuten Aktien-ETF stecken. Die übrigen fünf Prozent in eine Zinsanlage als Sicherheitsbaustein. 

Die 15 Prozent in den Aktien-ETF sind wichtig, um für Dein Alter vorzusorgen. Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass die gesetzliche Rente im Alter nicht reichen wird, um Deinen Lebensstandard zu halten. Um die Rentenlücke zu schließen, musst Du daher selbst vorsorgen. 

Rentenlücke meint die Differenz zwischen der Summe, die Du im Alter brauchst und der gesetzlichen Rente. Mehr dazu liest Du im Ratgeber zur Rentenlücke

Die genannten Sparquoten sollen Dir eine Orientierung bieten. Den 15 Prozent für die Altersvorsorge liegen verschiedenen Annahmen zugrunde. Nämlich, dass Du heute 30 Jahre alt bist und ein Bruttoeinkommen von 50.000 Euro im Jahr hast. Außerdem gehen wir davon aus, dass Du im Alter 80 Prozent Deines Nettoeinkommens brauchst. Mit der Sparquote von 15 Prozent kannst Du die entsprechende Rentenlücke schließen.

Wie hoch Deine persönliche Sparquote sein sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Wie steht es um Deine Finanzen?

In wenigen Schritten zeigen wir Dir mit dem Finanztip Check-Up, wo Du bereits gut aufgestellt bist und an welcher Stelle Du noch etwas optimieren kannst.

Starte den Check-Up Check-Up Screen In-Text

Wie viel solltest Du sparen?

Die Höhe Deiner individuellen Sparquote hängt vor allem von Deinem Alter ab. Aber auch davon, wie viel Geld Du angespart hast und wie hoch Dein Gehalt ist. 

Es gilt: Je älter Du bist, desto weniger Zeit ist bis zur Rente und desto höher muss die Sparquote sein. In unserem ePaper „Mit ETFs sicher fürs Alter vorsorgen“ findest Du daher die obige Grafik auch für verschiedene Altersklassen. Außerdem leiten wir dort ausführlich her, wie wir zu unserer Empfehlung für Deine Sparquote kommen. 

Zum ePaper „Mit ETFs sicher fürs Alter vorsorgen“

Hast Du bereits etwas Geld angespart oder ein anderes Gehalt, beeinflusst das natürlich Deine Sparquote. Die folgende Grafik zeigt Dir, welche Sparquote mit bestimmten Ersparnissen und bei einem bestimmten Gehalt notwendig ist. 

Quelle: Finanztip-Berechnung (Stand: 2025)

Wie erreichst Du Deine Sparquote?

Um Deine Sparquote zu erreichen, solltest Du Dir einen Überblick über Deine Finanzen machen und unnötige Ausgaben identifizieren. Dies funktioniert am einfachsten, indem Du Deine Einnahmen und Ausgaben über mehrere Monate in einem Haushaltsbuch festhältst. Oft entdeckst Du dabei unnötige Ausgaben. Wie Du am besten vorgehst, liest Du in unserem Ratgeber zum Haushaltsbuch.

Timo Halbe

Du musst nicht gleich auf eine Sparquote von 15 Prozent kommen. Sieh die 15 Prozent als angestrebtes Ziel. Wichtig ist, dass Du mit der Geldanlange loslegst. Denn nur so kannst Du den Zinseszinseffekt voll ausnutzen.

Timo Halbe
Unser Finanztip-Experte für Geldanlage

Der Zinseszinseffekt meint, dass Du auf die Zinsen und Renditen, die Du mit Deiner Geldanlage erwirtschaftest, wiederum Zinsen und Renditen bekommst. Und dieser Effekt schlägt mit der Zeit immer stärker zu. Anders gesagt: Zeit ist Geld.

Der Vorteil unserer Strategie ist, dass Du Deinen regelmäßigen Sparbetrag jederzeit an Deine aktuelle Lebenssituation anpassen kannst. Du kannst also erst mit einer geringeren Sparquote anfangen und diese dann schrittweise erhöhen. Hast Du mal einen höheren Geldbetrag übrig, kannst Du auch mehr Geld auf einen Schlag investieren. 

Wie teilst Du Dein Geld am besten auf?

Wichtig ist, dass Du den Aktienanteil bei Deiner Geldanlage nicht zu gering wählst. Schließlich sind es die Aktien, die die Rendite Deiner langfristigen Geldanlage ausmachen. Mit nur wenig Aktien ist es deutlich schwerer, genug Geld für Deine Altersvorsorge zu erwirtschaften und die Inflation zu schlagen. 

Wichtig bei den Überlegungen zur Aufteilung Deiner Geldanlage ist auch, dass Du immer Dein gesamtes Vermögen betrachtest. Hast Du beispielsweise bereits viel Geld in Aktien angelegt, solltest Du neues Geld eher in Zinsanlagen stecken. Und umgekehrt. Achte drauf, dass Dein gesamtes Vermögen in etwa der von Dir gewählten Aufteilung entspricht. Dabei solltest Du auch den Notgroschen einbeziehen. 

Du kannst Dein Geld zum Beispiel wie in einem der folgenden drei Musterportfolios aufteilen. Sie sind in der Regel auch Grundlage unserer Analysen und sollen Dir eine Orientierung geben. 

So kannst Du Deine Anlage aufteilen

 Portfolio APortfolio BPortfolio C
Aktien40 %60 %80 %
Zinsanlagen60 %40 %20 %

Quelle: Finanztip (Stand: 2025)

Wie hoch sollte Dein Aktienanteil sein? 

Wie hoch Du den Aktienanteil Deiner Geldanlage wählst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein Faktor ist beispielsweise Deine wirtschaftliche Situation. Bist Du verbeamtet, kannst Du Dir mehr Risiko und somit mehr Aktien leisten, als wenn Du selbstständig bist. Außerdem spielt auch Deine Risikoneigung eine Rolle: Kannst Du es zum Beispiel aushalten, wenn die Wertentwicklung Deiner Anlage zwischenzeitlich ein ganzes Stück im Minus steht? Eine Hilfe, welche Aufteilung für Dich sinnvoll ist, bietet unser Ratgeber zum Risikoprofil. Bedenke bei Deinen Überlegungen aber auch unsere Empfehlungen aus dem Kapitel Wie viel Geld solltest Du fürs Alter anlegen?. Für Deine Altersvorsorge ist eine hohe Aktienquote wichtig. 

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Wie beginnst Du mit der Geldanlage?

Zum Start Deiner Geldanlage genügen zwei Komponenten: Neben einem gutverzinsten Tagesgeldkonto benötigst Du für den Aktien-ETF ein Wertpapierdepot. Ein Depot ist ein Konto, das Deine Wertpapiere wie eben ETFs aufbewahrt und verwaltet.

Ein Depot zu eröffnen ist nicht schwer und in kurzer Zeit erledigt. Wenn Du doch Hilfe benötigen solltest, dann stehen wir natürlich für Dich mit unserem Ratgeber zur Depoteröffnung parat. Zunächst musst Du aber ein passendes Depot heraussuchen.

Worauf solltest Du bei der Depotauswahl achten?

Bei der Auswahl des passenden Depots solltest Du vor allem auf die Kosten achten. Denn hohe Gebühren für den Kauf eines ETF und die Verwahrung schmälern Deine Rendite häufig. Gerade die Depots bei vielen Filialbanken wie Sparkassen oder Volksbanken sind nach unseren Analysen vergleichsweise teuer. 

Eröffne daher nicht einfach ein Depot bei Deiner Hausbank, sondern vergleiche vorher die Preise. Direktbanken und Onlinebroker sind in der Regel deutlich günstiger. 

So hat ein gutes Depot keine laufenden Gebühren für die Verwaltung Deines Wertpapierdepots. Ein für Dich passendes Depot findest Du ganz einfach mit unserem Depot-Vergleich.

Depot-Vergleich: Das beste Depot für Dich

Die Auswahl erfolgt nach verbraucherfreundlichen Finanztip-Kriterien, sortiert nach Preis-Leistungs-Bewertung. Mehr erfahren.

Hinweis zum Depot-Vergleich

Der Finanztip-Depot-Vergleich basiert auf Daten von Banken, die wir selbst über die Websites der Anbieter, Preis- und Leistungsverzeichnisse und Abfragen bei den Anbietern gesammelt haben. Die Daten werden von uns monatlich kontrolliert und aktualisiert. Wir übernehmen keine Gewähr und Haftung für die Richtigkeit und Aktualität der hier bereitgestellten Informationen.

Die Reihenfolge der Depots in der Tabelle wird durch ein Scoring vorgegeben, Du hast die Wahl zwischen der Bewertung von Preis-Leistung, Kosten und Leistung. Beim Scoring spielen zum Beispiel folgende Konditionen eine Rolle: Verwahrgebühren, Ordergebühren, Anzahl von Handelsplätzen, Angebot der von Finanztip empfohlenen ETFs, Sparplanfunktion, Steuerinformationen oder Zinsen auf dazugehörigen Konten. Alle Empfehlungen erfolgen redaktionell unabhängig.

Die Auswahl der Depots erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir nennen nur Depots, die deutschlandweit eröffnen werden können. Außerdem zeigen wir nur Anbieter, bei denen (1) das Depot komplett online eröffnet und geführt werden kann, (2) die Depotführung kostenlos ist oder durch Bedingungen wie die Ausführung eines Sparplans, bestimmte Wertpapiertransaktionen oder einen monatlichen Geldeingang auf dem dazugehörigen Girokonto kostenfrei gestellt werden kann, (3) neben ETFs auch Einzeltitel (also Aktien oder Anleihen) im selben Depot gehandelt werden können, (4) es die Möglichkeit gibt, automatische Sparpläne auf ETFs im selben Depot einzurichten, (5) es einen automatischen Abzug der deutschen Abgeltungssteuer gibt, (6) es keine Mindesteinlage gibt und (7) der Markteintritt nicht weniger als drei Monate her ist. 

In welche Aktien-ETFs solltest Du investieren? 

Du solltest in einen breitgestreuten Aktien-ETF investieren. Die von Finanztip empfohlenen ETFs für Dein Depot findest Du mit unserem ETF-Finder. 

ETF-Finder: Der passende ETF für Dein Depot

Auswahl erfolgt nach verbraucherfreundlichen Finanztip-Kriterien, sortiert nach den Kaufkosten des gewählten Depots bei der gewählten Anlagesumme. Mehr erfahren

Hinweis zum ETF-Finder

Der Finanztip-ETF-Finder basiert auf Daten von ETF-Anbietern, die wir selbst über deren Websites und Anlegerinformationen gesammelt haben. Daraus haben wir vergleichbare Kennzahlen wie eine durchschnittliche Fünf-Jahresrendite berechnet. Grundlage der Berechnungen war der monatliche Net-Asset-Value der jeweiligen ETFs. War dieser in US-Dollar, haben wir zur Umrechnung die offiziellen Wechselkurse der EZB verwendet.  

Die von den Depotanbietern erhobenen Gebühren für Einmalkäufe und Sparpläne haben wir bei den Anbietern erfragt. Sie werden regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität können wir nicht übernehmen.

Die Reihenfolge der ETFs im Finder erfolgt nach den den Kaufkosten des gewählten Depots bei der gewählten Anlagesumme. Sind diese gleich, wird die Reihenfolge durch die Höhe der durchschnittlichen Fünf-Jahresrendite ermittelt. Alle genannten ETFs empfehlen wir ohne Einschränkungen oder Präferenzen. Anlegende können sich aus der Auswahl getesteter ETFs das Produkt aussuchen, was am besten zu ihren Bedürfnissen passt. Alle Empfehlungen erfolgen redaktionell unabhängig.

Die Auswahl der ETFs erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir nennen nur ETFs, die (1) Stand März 2025 an der Referenzbörse Xetra gehandelt werden, (2) mindestens fünf Jahre existieren, (3) ein Fondsvolumen von wenigstens 100 Millionen Euro haben, (4) nicht währungsbesichert sind, (5) deren deutschsprachige Anlegerinformationen online verfügbar sind und (6) die einen von uns empfohlenen Index abbilden. Wir berücksichtigen zudem nur Depots, die zu unseren Empfehlungen für Wertpapierdepots gehöre. 

Wie investiert Du regelmäßig in den Aktien-ETF?

Möchtest Du Monat für Monat in einen Aktien-ETF Geld stecken, solltest Du einen ETF-Sparplan einrichten. Der Depotanbieter investiert dann automatisch jeden Monat eine bestimmte Sparrate in Deinen ETF – ähnlich wie ein Dauerauftrag bei Deinem Girokonto. Die Sparrate kannst Du jederzeit anpassen. 

Bei der Höhe der Sparrate kannst Du Dich an der Sparquote Deines monatlichen Nettoeinkommens und der Aufteilung Deines Portfolios orientieren. Ein Beispiel: Sabrina hat ein Nettoeinkommen von 3.000 Euro im Monat. Ihre Sparquote beträgt 20 Prozent, also 600 Euro. Sie hat sich für eine Aufteilung mit 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Zinsanlagen entschieden. Ihre Sparrate für den ETF-Sparplan sollte also 60 Prozent von 600 Euro betragen. Das sind 360 Euro. Die übrigen 240 Euro steckt sie in Zinsanlagen.

Möchtest Du auf einen Schlag eine größere Summe in den ETF investieren, erfährst Du in unserem Ratgeber Aktien kaufen, wie Du dabei vorgehst.

Wie startest Du mit der Zinsanlage?

Für die Zinsanlage kannst Du das Tagesgeld Deines Notgroschens nutzen. Richte einfach einen Dauerauftrag darauf ein. Achte darauf, dass Du auf dem Konto gute Zinsen bekommst. Falls nicht, solltest Du zu einem besser verzinsten Tagesgeld bei einer anderen Bank wechseln. Die besten Angebote findest Du mit unserem Tagesgeldrechner

Du musst also nicht unbedingt ein weiteres Konto eröffnen. Allerdings baust Du Dir selbst eine psychologische Bremse ein, wenn Du ein weiteres Konto eröffnest. Wenn Du genau weißt, dass Tagesgeldkonto Nummer Eins nur für den Notgroschen ist, wirst Du Dich automatisch schwerer tun, dieses anzuzapfen.

Alternativ kannst Du für die Zinsanlage aber auch einen Geldmarkt-ETF nutzen. Passende Geldmarkt-ETFs findest Du in unserem Ratgeber zu diesem Thema. Richte wie bei Deinem Aktien-ETF einfach einen Sparplan ein.

Welche Vorteile hat ein Geldmarkt-ETF?

Der Vorteil von einem Geldmarkt-ETF ist der folgende: Du musst nicht die Bank wechseln, um gute Zinsen zu bekommen. Denn Banken bieten Dir oftmals nur gute Zinsen, wenn Du neu bei dieser Bank bist. Nach einiger Zeit musst Du die Bank wechseln, um anderswo gute Zinsen zu bekommen.
 

Um mit Deiner Zinsanlage etwas höhere Renditen zu erzielen, kannst Du auch einen Teil des Geldes in Festgeld stecken. Passende Angebote findest Du in unserem Festgeld-Vergleich

Wie viel Gewinn bringt Dir eine gute Geldanlage?

Mt einem langfristigen Investment in einen breitgestreuten Aktien-ETF kannst Du im Durchschnitt eine Rendite von sechs Prozent pro Jahr erwarten. Bei Zinsanlagen sind es langfristig zwei Prozent. Das zeigen die Analysen von Finanztip. Mehr dazu, welche Renditen realistisch sind, kannst Du im Folgenden nachlesen:

Mit wie viel Rendite kannst Du bei Aktien rechnen?

Aktien unterliegen Kursschwankungen. Wie viel Rendite ein breitgestreuter Aktien-ETF langfristig genau bringt, lässt sich daher nur schwer vorhersagen. Es lässt sich darüber aber eine ungefähre Annahme treffen. Wir haben dazu die Entwicklung der Aktienmärkte in der Vergangenheit analysiert und Überlegungen über die künftige Entwicklung am Aktienmarkt angestellt. Wie wir dabei vorgegangen sind, liest Du unter „So hat Finanztip gerechnet“.  

Unser Ergebnis: Im Mittel kannst Du bei einer langfristigen und breitgestreuten Anlage in Aktien mit sechs Prozent pro Jahr rechnen. Läuft es in der Zeit an der Börse besonders schlecht, kann es sein, dass Du nur auf eine durchschnittliche Rendite von vier Prozent pro Jahr kommst. Erwischst Du eine gute Zeit am Aktienmarkt sind auch acht Prozent pro Jahr drin. Kurz gesagt: Investierst Du länger als 15 Jahre in einen breitgestreuten Aktien-ETF kannst Du mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit mit einer Rendite zwischen vier und acht Prozent pro Jahr rechnen.

Was bedeutet das? Zum einen ist damit klar, dass Du mit Aktien langfristig die Inflation schlägst. Denn diese liegt langfristig bei zwei Prozent pro Jahr. Mit Aktien kannst Du also reale Gewinne erzielen. Zum anderen solltest Du Dir aber auch bewusst machen, dass Du bei Aktien nicht mit einer festen Rendite rechnen kannst. Wenn Du also Überlegungen zu Deiner Geldanlage anstellst, empfiehlt es sich daher vorsichtig zu rechnen und eher von einer etwas schwächeren Rendite auszugehen. Läuft es dann besser, kannst Du Dich freuen, dass Du mehr Geld hast.

Das ist auch wichtig, weil nicht nur die durchschnittliche Rendite einen Einfluss auf Deinen Gewinn hat, sondern auch zu welchen Zeitpunkten und in welcher Reihenfolge der Aktienmarkt während Deiner Anlage gute und wann schlechte Renditen erzielt. Was hinter diesem sogenannte Renditereihenfolgerisiko steckt, liest Du in unserem Ratgeber zur ETF Rendite.

Mit wie viel Rendite kannst Du bei Zinsanlagen rechnen?

Zinsanlagen wie Tages- oder Festgeld haben keine Kursschwankungen. Das macht ihre Renditen deutlich besser planbar. Doch wie viel Rendite Du damit langfristig erzielst, lässt sich auch für diese Produkte nicht genau vorhersagen. Denn die Rendite hängt von der allgemeinen Zinsentwicklung ab. Finanztip-Analysen zeigen, dass Du im Mittel mit einer Rendite von zwei Prozent pro Jahr rechnen kannst. Im schlechtesten Fall kann es aber auch ein Prozent pro Jahr und im besten Fall drei Prozent pro Jahr sein. 

Wichtig ist, dass Du darauf achtest, gute Zinsen zu erhalten. Dazu solltest Du regelmäßig die Zinsen für Dein Tages- oder Festgeld vergleichen. Oder Du setzt auf einen von uns empfohlenen Geldmarkt-ETF, mit dem Du immer nah an den aktuellen Marktzinsen bist.   

Beispiel: Wie viel Gewinn bringen die Renditen? (h3)

Wie viel Gewinn aus diesen Renditen langfristig entsteht, ist von der Aktienqoute und dem Anlagehorizont abhängig. 

Die nachfolgende Tabelle zeigt Dir, welchen Gewinn Du bei den genannten Renditen mit unseren drei Musterportfolios erwirtschaften kannst. 

Tabelle: So entwickeln sich die Musterportfolios
 

 80 % Aktien60 % Aktien40 % Aktien
Anlagedauer 15 Jahre 116.191 €109.438 €103.367 €
Anlagedauer 30 Jahre 380.981 €335.809 €298.314 €
Anlagedauer 40 Jahre 715.553 €600.443 €510.084 €

Quelle: Finanztip-Berechnung (Stand: 2024)

Wir haben für die Tabelle eine jährliche Sparrate von 4.800 Euro angenommen. Das ist eine Vereinfachung für eine monatliche Sparraten von 400 Euro. Außerdem haben wir berücksichtigt, dass das Einkommen im Laufe der Zeit steigt und somit auch die Sparrate. Deswegen haben wir die Sparrate jedes Jahr um zwei Prozent erhöht. 

Die Ergebnisse in der Tabelle sind nach Steuern. Das bedeutet, diesen Geldbetrag erhältst Du, wenn Du Deinen gesamten Aktien-ETF am Ende des Anlagezeitraums verkaufst. Wie wir bei der Berechnung genau vorgegangen sind, liest Du unter So haben wir gerechnet

Warum steigt das Vermögen mit der Zeit stärker?

Das liegt daran, dass Du die Gewinne aus den Aktien und der Zinsanlage angelegt lässt. Denn auf diese Gewinne ergeben sich wiederum Gewinne und so weiter. Dieser Effekt vergrößert sich dann, umso länger Du anlegst. Experten sprechen vom Zinseszinseffekt.

In der Tabelle erkennst Du, dass der Zinseszinseffekt umso stärker ist, desto höher Deine Aktienquote ist. Liegen die Portfolios nach 15 Jahren noch wenig auseinander, ergibt sich nach 40 Jahren ein deutlicher Unterschied. Das zeigt auch die folgende Grafik. Hier siehst Du die Wertentwicklung der drei Portfolios im Zeitverlauf vor Steuern. Du erkennst, wie die drei Linien immer stärker auseinander gehen. 

Mit unserem Sparplanrechner bekommst Du ein Gefühl dafür, wie sich Deine Geldanlage entwickeln kann. Gib dort einfach Deine Sparrate, die Anlagedauer und Deine erwartete Rendite ein. Der Rechner sagt Dir dann, wie viel Vermögen sich ergibt. Beachte bei der Angabe der Renditen aber unsere Hinweise zur Rendite von Aktien und Zinsanlagen oben.  

Bitte gib eine ganze Zahl von 0 bis 999999.999 ein.
Bitte gib eine ganze Zahl von 1 bis 100 ein.
Bitte gib eine Zahl von 0,00 bis 999.999,00 ein.
Bitte gib eine Zahl von 0,01 bis 100,00 ein.
Dein Ergebnis
Einzahlungen
Zinsen
Endkapital

Wie häufig solltest Du Deine Geldanlage anpassen?

Es genügt, wenn Du einmal im Jahr einen kleinen Check-up machst. Dabei solltest Du prüfen, ob die Aufstellung Deiner Geldanlage noch zu Deiner Lebenssituation passt. 

Hat sich etwa Dein Gehalt erhöht, solltest Du auch entsprechend mehr im Monat anlegen. Und bist Du in einen sichereren Job gewechselt, solltest Du überlegen, Deinen Aktienanteil zu erhöhen. 

Verfolgst Du die Geldanlage nach der Finanztip-Strategie, musst Du Dich nicht andauernd mit dem Börsengeschehen beschäftigen oder Deine Anlage ändern.

Was ist Rebalancing?

Rebalancing stellt die Zielaufteilung Deines Vermögens zwischen Aktien und Zinsanlagen wieder her. Da Aktienkurse schwanken, wird sich der Wert Deines Aktien-ETF anders entwickeln als der Deiner Zinsanlage. Dadurch gerät die ursprüngliche Verteilung Deiner Anlage auseinander. Hin und wieder solltest Du diese Unwucht ausgleichen.

Wann lohnt sich Rebalancing?

In großem Stil umzuschichten, lohnt sich nur, wenn Du mehr als 20.000 Euro auf der hohen Kante hast. Bei geringerer Anlagesumme sind die Kosten dafür in der Regel zu hoch. Als Faustregel gilt, dass Wertpapiertransaktionen unwirtschaftlich sind, wenn sie mehr als ein Prozent des Anlagebetrags kosten.

Allgemein solltest Du Deine Anlage nur ausgleichen, wenn die Abweichung wirklich groß ist. Wenn Du eine höhere Summe investieren willst – zum Beispiel aus einer Erbschaft oder einer Abfindung – ist das auch eine gute Gelegenheit für den Ausgleich. 

Teile die Einmalanlage so auf, dass das Verhältnis von Aktien-ETF und Zinsanlage wieder Deiner gewünschten Aufteilung entspricht. Mehr dazu, wie Du Dein Erspartes umschichten kannst, liest Du in unserem Ratgeber zum Rebalancing

Beispiele: Wie passt Du in bestimmten Situationen Deine Geldanlage an?

Die folgenden Beispiele veranschaulichen Dir, wann welche Anpassungen sinnvoll sind:

Gehaltserhöhung nach Jobwechsel

Janis hat seinen Job gewechselt und bekommt künftig mehr Gehalt. Bisher hat er 2.000 Euro netto im Monat verdient. Jetzt sind es 2.500 Euro. Seine Sparquote von 20 Prozent passt er an das neue Gehalt an. Sie beträgt nun 500 statt 400 Euro. Janis Aufteilung besteht aus 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Zinsanlage. Den Sparplan für seinen Aktien-ETF ändert er daher auf 300 Euro im Monat. In die Zinsanlage fließen künftig 200 Euro monatlich.

Einmalanlage nach Abfindung

Sofia hat nach einem Jobwechsel eine Abfindung von 23.000 Euro erhalten. Für 3.000 Euro davon gönnt sie sich einen Urlaub. Das restliche Geld möchte sie aber für ihre Altersvorsorge zurücklegen. Sie verfolgt dabei eine Portfolio-Strategie aus 80 Prozent Aktien und 20 Prozent Zinsanlagen. In den vergangenen Jahren hat sie in dieses Portfolio bereits fleißig per Sparplan angelegt. Aktuell liegen 87.000 Euro in einem Aktien-ETF und 13.000 Euro in einer Zinsanlage. Die aktuelle Aufteilung liegt also bei 87 Prozent zu 13 Prozent. Um das Portfolio wieder auszugleichen, steckt Sofia die Abfindung nun komplett in ihre Zinsanlage. Das Verhältnis beträgt nun 97.000 Euro in Aktien und 33.000 Euro in Zinsanlagen. In Prozent umgerechnet ergibt sich eine Aufteilung von etwa 81 Prozent Aktien und 19 Prozent Zinsanlage. Sofia ist durch die Einmalanlage nun also wieder nah an ihrer gewünschten Aufteilung. 

Wechsel in eine Festanstellung

Katrina ist von der Selbständigkeit in eine Festanstellung gewechselt. Da sie auch künftig nicht mehr selbständig arbeiten will, passt sie ihre Portfolioaufteilung an. In den letzten Jahren hatte sie monatlich 40 Prozent ihrer Sparquote in Aktien und 60 Prozent in Zinsanlagen gesteckt. Aufgrund guter Entwicklungen am Aktienmarkt liegen aktuell 23.000 Euro in einem Aktien-ETF und 27.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto. Künftig möchte sie die Aufteilung genau umdrehen, also 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Zinsanlage. Um die Aufteilung anzupassen, nimmt Katrin 7.000 Euro von ihrem Tagesgeld und investiert sie in den ETF. Im Aktien-ETF liegen nun also 30.000 Euro und auf dem Tagesgeld 20.000 Euro. Das entspricht der gewünschten Aufteilung von 60 zu 40. Daran passt Katrin auch die Aufteilung ihrer künftigen Sparquote an.  

Wie entnimmst Du Deine Gewinne im Alter?

Möchtest Du im Alter die Gewinne Deiner Geldanlage einfahren, solltest Du Deine Geldanlage nicht gleich komplett auflösen. Denn in der Regel benötigst Du nicht das gesamte Geld auf einmal. 

Stattdessen ist es besser, wenn Du immer nur das Geld entnimmst, das Du brauchst. So kannst Du mit dem übrigen Geld weiter Gewinne einfahren. Du zahlst Dir also regelmäßig aus dem angesparten Vermögen eine eigene Rente aus.

Solltest Du vor der Entnahmephase Deinen Aktienanteil senken?

Es kann sinnvoll sein vor der Entnahmephase den Aktienanteil Deiner Geldanlage etwas zu reduzieren. Vor allem, wenn Du bisher einen hohen Aktienanteil gewählt hast. Du solltest gleichzeitig aber einen gewissen Aktienanteil behalten, denn sonst erzielt Deine Anlage in der Auszahlphase kaum weitere Renditen. 

Hattest Du zum Beispiel einen Aktienanteil von 80 Prozent, könntest Du diesen auf 60 Prozent verringern. So kannst Du das Risiko reduzieren, während Deiner Auszahlphase hart von Crashs getroffen zu werden. 

Wie viel Geld kannst Du regelmäßig entnehmen?

Wir raten Dir, jährlich drei Prozent Deines angesparten Vermögens zum Ruhestandsbeginn zu entnehmen. Hast Du also zu Beginn des Ruhestandes insgesamt 300.000 Euro angespart, kannst Du jeden Monat 750 Euro entnehmen. Wichtig: Darauf fallen noch Steuern an. 

Unsere Empfehlung von drei Prozent des Vermögens zu Ruhestandsbeginn ist extra vorsichtig gerechnet. Bei dieser Entnahmequote reicht Dein Geld lange genug, auch wenn es während Deines Ruhestandes sehr ungünstig am Aktienmarkt läuft. Mehr dazu liest Du unter So haben wir gerechnet.

Wie entnimmst Du Geld am einfachsten

Bei der Entnahme aus dem Aktien-ETF hast Du mehrere Möglichkeiten. So kannst Du bei manchen Depotanbietern einen Auszahlplan starten. Dies ist ein umgekehrter Sparplan. Der Depotanbieter verkauft dann monatlich automatisch ETF-Anteile für einen bestimmten Betrag und zahlt diesen an Dich aus. 

Gibt es bei Deinem Depot keinen solchen Auszahlplan, kannst Du es Dir einfach machen und einmal im Jahr die Anteile verkaufen. Das Geld legst Du dann auf ein Tagesgeldkonto und zahlst Dir davon eine monatliche Rente aus. Bei diesem Vorgehen sparst Du Dir auch Orderkosten, die sonst jeden Monat anfallen würden.

Bei der Entnahme solltest Du darauf achten, dass Du Deine gewählte Aufteilung zwischen Aktien und Zinsanlage beibehältst. Du solltest also nicht nur aus dem Aktien-ETF oder nur aus der Zinsanlage Geld nehmen. Am besten schaust Du Dir einmal im Jahr die Aufteilung Deines Portfolios an und planst die Entnahme entsprechend. 

Wie kannst Du bei der Entnahme Steuern sparen?

Mit unserer Finanztip 3x10-Strategie kannst Du bei der Entnahme die Steuerbelastung nach hinten verschieben. So bleibt mehr Geld in Deinem Portfolio, das Renditen bringt. Mehr dazu liest Du im Ratgeber ETF verkaufen

So hat Finanztip gerechnet

Für unsere Finanztip-Strategie zur Geldanlage haben wir verschiedene Analysen angestellt. Dabei setzen wir verschiedenen Annahmen voraus, deren Herleitung wir Dir in diesem Kapitel erklären.

Wie hat Finanztip die Renditen errechnet 

Nach unseren Analysen können Anlegerinnen und Anleger künftig bei Aktien mit einer langfristigen Rendite zwischen vier und acht Prozent rechnen. Im Mittel liegt die Rendite bei sechs Prozent. Zu diesem Schluss kommen wir, nachdem wir uns die langfristigen historischen Renditen der Aktienindizes MSCI World und S&P 500 angeschaut haben. Daraus ergab sich, dass die Aktienrendite in der Vergangenheit in einer schlechten Phase bei fünf Prozent, in einer normalen Phase bei sieben Prozent und in einer guten Phase bei neun Prozent lag. 

Da die Renditen in den letzten Jahren überdurchschnittlich gut waren, rechnen wir lieber vorsichtig. Das halten wir auch für sinnvoll, da eine Überschätzung des Verlaufs aufgrund des Zinseszinseffektes starke Auswirkungen hätte. Deswegen ziehen wir für unsere angenommene Rendite in der Zukunft einen Prozentpunkt von der Auswertung der historischen Entwicklung ab. 

Bei unserer Überlegung zur zukünftigen Rendite von Zinsanlagen gehen wir davon aus, dass im Mittel langfristig eine die Inflation ausgleichende Rendite von zwei Prozent erwirtschaftet werden kann. Eine Inflation von zwei Prozent ist langfristig realistisch, da die Europäische Zentralbank eine Inflation von zwei Prozent anstrebt. 

Wie hat Finanztip die langfristige Entwicklung des Musterportfolios berechnet?

Für unsere Beispielrechnungen haben wir drei Musterportfolios erstellt, welche die folgende Tabelle zeigt. 

 Portfolio APortfolio BPortfolio C
Aktien40 %60 %80 %
Zinsanlagen60 %40 %20 %

Quelle: Finanztip (Stand: 2025)

Für diese drei Musterportfolios haben wir dann die Wertentwicklung im Zeitverlauf berechnet. Dabei haben wir für Aktien eine Rendite von sechs Prozent und für die Zinsanlagen eine Rendite von zwei Prozent angenommen. Wir sind davon ausgegangen, dass der Anleger oder die Anlegerin zu Jahresanfang einmal 4.800 Euro anlegt. Dies ist eine Vereinfachung einer monatlichen Sparrate von 400 Euro. Dies hat einen geringen Effekt auf das Ergebnis, weil wir so nicht den unterjährigen Zinseszinseffekt berücksichtigen. Wir haben außerdem angenommen, dass der Anleger die Anlagesumme jedes Jahr um zwei Prozent erhöht. Im zweiten Jahr würden also zum Beispiel 4.896 Euro eingezahlt.

Bei unserer Berechnung haben wir auch berücksichtigt, dass der Anleger für seinen Aktien-ETF jährlich Steuern auf eine Vorabpauschale zahlen muss. Für die Berechnung der Vorabpauschale sind wir vom Basiszins für 2024 ausgegangen, der bei 2,29 Prozent liegt. Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis vor Steuern. Darauf fallen noch 26,28 Prozent Abgeltungsteuer und Solidaritätszuschlag an.

Tabelle: So entwickeln sich die Musterportfolios vor Steuern

JahreEinzahlung80 %60 %40 %
1583.008 €122.319 €114.455 €107.165 €
20116.627 €194.131 €177.611 €162.720 €
25153.745 €289.306 €258.601 €231.700 €
30194.727 €414.547 €361.759 €316.820 €
35239.973 €578.406 €492.409 €421.301 € 
40289.930 €791.783 €657.096 €548.968 €

Quelle: Finanztip-Analyse (Stand: 2025)

Die folgende Tabelle zeigt die Wertentwicklung im Zeitverlauf nach Steuern. Also wenn Du Deine Anteile im jeweiligen Jahr verkaufen würdest.

Tabelle: So entwickeln sich die Musterportfolios nach Steuern 

JahreEinzahlung80 %60 %40 %
1583.008 €116.191 €109.438 €103.367 €
20116.627 €182.172 €168.008 €155.601 €
25153.745 €268.518 €242.222 €219.794 €
30194.727 €380.981 €335.809 €298.314 €
35239.973 €526.884 €453.344 €393.969 €
40289.930 €715.553 €600.443 €510.084 €

Quelle: Finanztip-Analyse (Stand: 2025)

Wie hat Finanztip die Entnahmequote für Auszahlphase berechnet?

Um auf der sicheren Seite zu bleiben, sollte die Entnahmequote in der Auszahlphase vorsichtig kalkuliert sein. Denn sonst besteht die Gefahr, dass Dir das Geld vor dem Lebensende ausgeht. 

Deswegen haben wir uns angeschaut, wann das Geld eines Anlegers bei verschiedenen Entnahmequoten aufgebraucht ist, wenn es in der Entnahmephase für den Anleger besonders schlecht am Aktienmarkt läuft. Dazu mussten wir eine Annahme über die Lebenserwartung treffen. Hier haben wir uns an der Kohortensterbetafel des Statistischen Bundesamtes orientiert. Für Männer haben wir eine Lebenserwartung 98 Jahren und für Frauen von 100 Jahren angenommen.

Das Ergebnis unserer Berechnung: Bei einer Entnahme von drei Prozent des Portfoliowerts zu Ruhestandsbeginn ist auch bei einer relativ schlechten Entwicklung der Aktienmärkte am Lebensende immer noch Geld übrig. Deswegen raten wir zu einer Entnahmequote von drei Prozent des Portfoliowertes zu Ruhestandsbeginn. 

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